TOKIO (dpa-AFX) - Japans Großindustrie ist nach den schweren Einbrüchen wegen der Corona-Pandemie nicht mehr ganz so pessimistisch wie noch vor drei Monaten. Wie aus einer am Donnerstag veröffentlichten Quartalsumfrage ("Tankan") der Notenbank unter rund 10 000 Unternehmen des Landes hervorgeht, stieg der darin ermittelte Stimmungsindex für die großen Produktionsunternehmen zum September von minus 34 auf minus 27. Ein negativer Index bedeutet allerdings, dass die Pessimisten weiterhin in der Mehrheit sind. Es ist jedoch das erste Mal seit elf Quartalen, dass sich die Stimmung besserte. Ökonomen hatten allerdings mit einem Index von minus 23 gerechnet.

Im Juli war die Stimmung in Japans Großindustrie wegen der globalen Corona-Pandemie auf den tiefsten Stand seit Juni 2019 gefallen. Inzwischen kommt die Industrieproduktion der vor Deutschland drittgrößten Volkswirtschaft der Welt jedoch langsam wieder in Schwung. So stieg die Produktion im August um 1,7 Prozent im Vergleich zum Vormonat. Zwar ist die Stimmung weiterhin insgesamt gedrückt, doch für die kommenden drei Monate rechnet die Industrie immerhin mit einer weiteren Verbesserung. So dürfte der von der BoJ ermittelte Stimmungsindex für Dezember weiter auf minus 17 steigen.

Der von der Bank of Japan alle drei Monate erstellte Bericht ist eine Mischung aus Konjunkturanalyse und Stimmungsbericht. Demnach sind auch die nicht produzierenden Unternehmen des Landes inzwischen etwas weniger pessimistisch. Der entsprechende Stimmungsindex bei diesen Unternehmen stieg von minus 17 vor drei Monaten auf jetzt minus 12. Bis Dezember dürfte er jedoch nur geringfügig auf minus 11 steigen. Bis sich Japans Wirtschaft vollständig von den Folgen der Pandemie erholt, dürften nach Einschätzung von Ökonomen noch Jahre vergehen./ln/DP/zb