BERLIN (dpa-AFX) - Zum zweiten Mal innerhalb von drei Tagen beraten die Gesundheitsminister von Bund und Ländern am Freitag über Urlaubsrückkehrer in Corona-Zeiten. Am Mittwoch hatten sich die Ressortchefs bereits grundsätzlich darauf verständigt, Reisende aus sogenannten Risikogebieten im Ausland künftig unmittelbar nach ihrer Rückkehr auf das Coronavirus zu testen. Dazu sollen an Flughäfen Teststellen eingerichtet werden.

Allerdings sind noch viele Fragen offen, etwa zur Finanzierung der verpflichtenden Tests. Unklar ist auch, was mit Menschen passiert, die nicht mit dem Flugzeug, sondern mit Zug oder Auto unterwegs sind. Bei ihrer Schaltkonferenz wollen die Minister ein Gesamtpaket schnüren und dann auch formal beschließen.

Berlins Regierungschef Michael Müller hatte am Donnerstag angekündigt, das die Tests an den Flughäfen Tegel und Schönefeld Anfang kommender Woche beginnen sollen. Rückkehrer aus Risikoländern sollen sich in Berlin demnächst auch in ausgewählten Arztpraxen ohne Symptome kostenlos testen lassen können.

Bisher müssen Menschen, die aus stark vom Coronavirus betroffenen Staaten zurückkehren, in Deutschland zunächst 14 Tage in häusliche Quarantäne - es sei denn, sie können einen aktuellen negativen Test vorweisen. Ob sie der Quarantänepflicht tatsächlich immer nachkommen und sich bei den zuständigen Gesundheitsämtern melden, ist aber fraglich. Deshalb will die Politik hier nachjustieren.

Weltweit sind auf Basis der wissenschaftlichen Expertise des Robert Koch-Instituts (RKI) derzeit rund 130 Staaten als Corona-Risikogebiet eingestuft. Das betrifft etwa die Türkei, Israel oder die USA. Nahezu die komplette EU und einige andere europäische Staaten wie die Schweiz fallen nicht darunter./kr/DP/fba