Brasilia (Reuters) - Brasiliens Wirtschaft hat etwas an Fahrt verloren, bleibt aber klar auf Wachstumskurs.

Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) stieg im Sommer, wie von Fachleuten erwartet, um 0,9 Prozent zum Vorquartal, wie am Dienstag aus Daten des nationalen Statistikamts hervorgeht. Anfang 2024 war die größte Volkswirtschaft Südamerikas noch um 1,1 Prozent gewachsen und im Frühjahr um 1,4 Prozent. Für Impulse sorgten zwischen Juli und September vor allem die privaten Haushalte, die ihren Konsum um 1,5 Prozent steigerten. Investitionen zogen um 2,1 Prozent an, der Staatskonsum legte um 0,8 Prozent zu.

Das Finanzministerium erklärte, es rechne im laufenden Schlussquartal mit einem etwas verlangsamten Wachstum. Dank der guten Perspektiven für Industrie und Dienstleister dürfte der BIP-Anstieg im Gesamtjahr 2024 stärker ausfallen als mit 3,3 Prozent bisher geschätzt.

In der brasilianischen Wirtschaft läuft es allgemein rund, und die Arbeitslosigkeit ist niedrig. Dies trug dazu bei, dass die Zentralbank im September entschied, ihre Geldpolitik zu straffen, während viele andere Industrieländer per Zinssenkungen eher lockern. In der nächsten Woche dürften die Währungshüter erneut die Leitzinsen von derzeit 11,25 Prozent erhöhen. Der künftige Notenbank-Chef Gabriel Galipolo sagte, die Aussichten signalisierten "längerfristig höhere Zinsen".

(Bericht von Marcela Ayres, geschrieben von Klaus Lauer; redigiert von Christian Götz. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)