Interlaken (awp) - Für die Schweizerische Nationalbank (SNB) bleibt das Ziel der Preisstabilität im Fokus.

"Wir wollen die Inflation unter die Schwelle von 2 Prozent bringen. Darauf richten wir unsere Geldpolitik aus", bekräftigte SNB-Präsident Thomas Jordan die Zielsetzungen der Nationalbank an seinem Auftritt am Swiss Economic Forum (SEF) vom Donnerstag.

Die Gesamtlage für die Geldpolitik bezeichnete Jordan als äusserst komplex. "Die Inflation sinkt zwar, aber wir müssen dafür sorgen, dass sie nicht wieder anzieht", betonte er. Dazu könnten etwa Zweit- und Drittrundeneffekte führen. Derweil sei der Schweizer Leitzins mit 1,5 Prozent trotz Erhöhungen noch auf keinem sehr hohen Niveau angelangt.

An der Diskussion mit Thomas Jordan nahm auch Pierre-Olivier Gourinchas teil. Er ist Wirtschaftsberater und Leiter der Forschungsabteilung beim Internationalen Währungsfonds (IWF). Gourinchas stellte fest, dass der Rückgang der Inflation zuletzt vor allem auf sinkende Energiepreise zurückzuführen war. "Die Kerninflation bleibt ein Problem. Sie müssen wir auf ein tieferes Niveau zurückbringen", sagte er.

Jordan und Gourinchas wiesen auf eine Reihe von Faktoren hin, welche die (Kern-)Inflation nach oben treiben könnten. So sei der Spielraum für Lohninflation nach wie vor gross, so Gourinchas. Und Jordan ergänzte, dass die steigenden Zinsen die Entwicklungen am Immobilienmarkt noch stärker beeinflussen werden und unter anderem zu steigenden Mietzinsen führen dürfte. "Insgesamt entwickelt sich die Schweizer Wirtschaft aber stabil. Wir hoffen, dass das so bleibt", sagte Jordan.

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