Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires

Euroraum-Wirtschaftsstimmung sinkt im Mai stärker als erwartet

Die Wirtschaftsstimmung in der Eurozone hat sich im Mai stärker eingetrübt als erwartet. Der von der Europäischen Kommission veröffentlichte Sammelindex zur Einschätzung der wirtschaftlichen Entwicklung fiel um 2,5 Zähler auf 96,5 Punkte. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten nur mit einem Indexrückgang auf 98,6 Zähler gerechnet. Der für die gesamte Europäische Union (EU) berechnete Indikator sank um 1,9 Punkte auf 95,2 Zähler.

EZB: Kreditvergabe an Unternehmen wächst im April langsamer

Das Wachstum der Kreditvergabe an Unternehmen im Euroraum hat sich im April weiter verlangsamt. Nach Mitteilung der Europäischen Zentralbank (EZB) stieg die Buchkreditvergabe an nicht-finanzielle Unternehmen mit einer Jahresrate von 4,6 (März: 5,2) Prozent. Das Volumen der an private Haushalte ausgereichten Kredite wuchs um 2,5 (2,9) Prozent, darunter das der Kredite für den Hauskauf um 3,0 (3,3) Prozent und das der Konsumentenkredite um 3,1 (3,1) Prozent.

Unicredit: EZB hebt Zinsen im Juni und Juli an

Analysten von Unicredit erwarten, dass die Europäische Zentralbank (EZB) ihre Zinsen im Juni und Juli anheben und dann eine Pause einlegen wird, während die Fed in diesem Jahr nichts mehr machen dürfte. "Sollte sich der Inflationsdruck aus höheren Gewinnen und Nominallöhnen als hartnäckiger erweisen, würden die Zentralbanken wahrscheinlich mit einer weiteren Straffung reagieren", schreiben sie in einem Kommentar. Die Analysten sehen dieses Risiko für beide Zentralbanken, rechnen aber in ihrem Basisszenario mit einer ersten Fed-Zinssenkung für Anfang 2024. Die EZB wird nach ihrer Einschätzung ein Quartal später folgen.

HVPI-Inflation in Spanien lässt im Mai nach

Die spanische Inflation ist im Mai aufgrund sinkender Kraftstoffpreise stärker als erwartet zurückgegangen. Dies ist eine erfreuliche Nachricht für Premierminister Pedro Sanchez, einen Tag nachdem er vorgezogene Neuwahlen angekündigt hatte. Nach Angaben der Statistikbehörde INE stieg der Harmonisierte Verbraucherpreisindex (HVPI) nur noch mit einer Jahresrate von 2,9 Prozent. Im April hatte die Steigerung 3,8 Prozent betragen.

BA: Nachfrage nach Arbeitskräften sinkt im Mai

Die Nachfrage nach Arbeitskräften in Deutschland geht seit einem Jahr stetig zurück. Der Stellenindex der Bundesagentur für Arbeit (BA-X) fiel im Mai um 2 Punkte auf 122 Zähler, wie die Bundesagentur mitteilte. Im Vergleich zum Vorjahresmonat sank die gemeldete Arbeitskräftenachfrage in den meisten Branchen - prozentual zumeist zweistellig.

IfW: Deutsche Reallöhne könnten 2023 wieder steigen

Die deutschen Reallöhne sind im ersten Quartal zum sechsten Mal in Folge gefallen. Nach Einschätzung von Dominik Groll, Leiter Arbeitsmarktanalyse am IfW Kiel, ist damit aber das Schlimmste überstanden. "Möglicherweise steigt die Kaufkraft der Arbeitnehmer bereits im laufenden Jahr wieder, spätestens aber im nächsten Jahr dürfte es soweit sein", schreibt er in einem Kommentar zu den am Morgen veröffentlichten Daten. Groll geht bei seiner Prognosen davon aus, dass die Teuerung im Jahresverlauf weiter nachlassen wird, während zugleich die Nominallöhne weiter kräftig steigen.

Umfrage: Zentralbanken wollen Goldreserven aufstocken

Fast ein Viertel der Zentralbanken will die Goldreserven in diesem Jahr aufstocken, angespornt durch geopolitische Sorgen, Zinssorgen und steigenden Inflationsdruck. Einer neuen Umfrage zufolge des World Gold Council (WGC) wollen bis zu 24 Prozent der Zentralbanken ihre Goldbestände im Jahr 2023 erhöhen. Insbesondere die Zentralbanken der Schwellenländer wollten ihre Reserven des Edelmetalls aufstocken, so der Branchenverband, während 71 Prozent der Befragten davon ausgingen, dass die Goldbestände der Zentralbanken in diesem Jahr insgesamt steigen würden, verglichen mit 61 Prozent im vergangenen Jahr.

Vier Millionen Heizungen erreichen 2024 Alter der Austauschpflicht

Im kommenden Jahr erreichen rund vier Millionen Heizungsanlagen in deutschen Gebäuden das Alter der gesetzlichen Austauschpflicht von 30 Jahren. 1,9 Millionen Öl- und 2,1 Millionen Gasheizungen müssten dann theoretisch ausgetauscht werden, wie die Augsburger Allgemeine unter Verweis auf eine Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Unionsfraktion berichtete. Allerdings fallen viele davon unter Ausnahmeregeln. So sieht das aktuelle Gebäudeenergiegesetz etwa vor, dass die 30-Jahre-Frist nicht für Menschen gilt, die bereits vor dem 1. Februar 2002 im selbst genutzten Wohnhaus lebten.

Bürgermeister: Leichte Schäden bei Drohnenangriff auf Moskau

Die russische Hauptstadt Moskau ist Dienstagfrüh nach russischen Angaben zum Ziel von einem Drohnenangriff geworden. "Heute früh, in der Morgendämmerung, hat ein Drohnenangriff geringe Schäden an mehreren Gebäuden verursacht", erklärte Bürgermeister Sergej Sobjanin im Onlinedienst Telegram. "Bisher ist niemand ernsthaft verletzt worden." Die Rettungsdienste der Stadt seien vor Ort. Der Gouverneur der Region Moskau, Andrej Worobjow, teilte seinerseits mit, dass "beim Anflug auf Moskau" in der Nähe der Hauptstadt "mehrere" Drohnen abgeschossen wurden.

+++ Konjunkturdaten +++

Belgien Mai Verbraucherpreise +5,20% (Apr: +5,60%) gg Vorjahr

Schweden Mai Verbrauchervertrauen 69,5 (Apr: 65,8)

Schweden Mai Verbrauchervertrauen PROGNOSE: 65,6

DJG/DJN/AFP/apo

(END) Dow Jones Newswires

May 30, 2023 07:30 ET (11:30 GMT)