NEW YORK/LONDON (awp international) - Die Ölpreise haben sich am Freitag uneinheitlich entwickelt. Die Kursausschläge hielten sich in engen Grenzen. Zuletzt kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent 117,47 US-Dollar. Das waren 7 Cent mehr als am Vortag. Der Preis für ein Fass der US-amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) fiel hingegen um 35 Cent auf 113,72 Dollar.

Mit einer erneuten Aufwärtsbewegung stieg der Preis für Brent-Öl zeitweise bis auf 118,73 Dollar und damit auf den höchsten Stand seit etwa zwei Monaten. Kurz vor dem Wochenende wurden die Ölpreise durch einen schwächeren Dollar nach enttäuschenden Konjunkturdaten aus den USA gestützt. Der Dollar stand zu fast allen wichtigen Währungen unter Druck. Eine Kursschwäche der amerikanischen Währung macht das in Dollar gehandelte Rohöl auf dem Weltmarkt günstiger, was für eine stärkere Nachfrage sorgen kann.

Seit Montag hat der Preis für Rohöl aus der Nordsee und US-Öl jeweils um mehr als vier Prozent zugelegt. Marktbeobachter verwiesen auf die Entwicklung der Treibstoffreserven in den USA. Im Verlauf der Woche war bekannt geworden, dass die US-Benzinreserven einen mehrjährigen Tiefstand erreicht haben.

"Die US-Raffinerien haben zwar in der letzten Woche deutlich mehr Rohöl zu Ölprodukten verarbeitet als erwartet", sagte Rohstoffexperte Daniel Briesemann von der Commerzbank. Dies habe aber den weiteren Abbau der Benzinvorräte nicht verhindern können. "Die Amerikaner sehen sich zwar rekordhohen Tankstellenpreisen gegenüber, dies hält sie aber offenbar im Moment nicht vom Fahren ab", sagte der Commerzbank-Experte./jsl/he