NEW YORK/LONDON (awp international) - Die Ölpreise sind mit leichten Verlusten in die neue Handelswoche gegangen. Starke Impulse gab es zunächst nicht. Am Montagmittag wurde ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent bei 61,86 US-Dollar gehandelt. Das waren 15 Cent weniger als am Freitag. Der Preis für ein Barrel der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) fiel ebenfalls um 15 Cent auf 56,51 Dollar.

Trotz der leichten Abschläge bewegen sich die Ölpreise in der Nähe ihrer einmonatigen Höchststände. Besonders in der vergangenen Woche hatten die Erdölpreise deutlich zugelegt. Grund war ein überraschender Rückgang der amerikanischen Rohölreserven. Hinzu kommt eine etwas weniger skeptische Marktsicht auf den Handelskonflikt zwischen den USA und China.

Rohstoffexperte Carsten Fritsch von der Commerzbank sieht noch einen weiteren Grund für steigende Ölpreise. Seiner Einschätzung nach werden sie von der Erwartung gestützt, dass die in der "Opec+" zusammengefassten Förderstaaten des Kartells und anderer wichtiger Ölstaaten wie Russland die Produktion falls erforderlich weiter kürzen könnten. "Daran führt kein Weg vorbei", sagte Fritsch.

Wie stark die Produktionskürzungen ausfallen könnten, hängt nach Einschätzung des Commerzbank-Experten vor allem vom Wachstum der US-Ölförderung ab. Jüngste Daten zur Bohraktivität würden auf eine nachlassende Dynamik hindeuten, sagte Fritsch. Nach Angaben der Ölausrüsterfirma Baker Hughes ist die Bohraktivität im Oktober den 11. Monat in Folge rückläufig. In der letzten Woche sank die Zahl der aktiven Ölbohrungen demnach von 713 auf 696, und damit den niedrigsten Stand seit dem Frühjahr 2017./jkr/bgf/fba