NEW YORK/LONDON (awp international) - Die Ölpreise haben am Freitag von erhöhtem Niveau aus nachgegeben. Am Mittag kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent 75,23 US-Dollar. Das waren 44 Cent weniger als am Vortag. Der Preis für ein Fass der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) fiel um 53 Cent auf 72,08 Dollar.

Trotz der Verluste rangieren die Ölpreise in der Nähe ihrer höchsten Stände seit Anfang August. Unterstützung kommt vor allem von der Angebotsseite: Weil im Golf von Mexiko wegen der Nachwirkungen des Hurrikans Ida immer noch zahlreiche Förderplattformen brach liegen, hinkt die US-Produktion der Nachfrage hinterher. Selbst das steigende Angebot des Ölverbunds Opec+ kann den Mangel nach Einschätzung der Internationalen Energieagentur (IEA) derzeit nicht ausgleichen.

Auch von der Nachfrageseite wird das erhöhte Preisniveau gedeckt. Zwar hat sich die internationale Corona-Lage wegen der Ausbreitung der Delta-Variante wieder eingetrübt. Wegen des Impffortschritts sind aber umfangreiche Corona-Beschränkungen wie im Winter zuletzt unwahrscheinlicher geworden. Dies spricht für eine solide Nachfrage nach Erdöl und Kraftstoffen.

Belastet wurden die Ölnotierungen dagegen durch den zuletzt steigenden Dollar, der Rohöl für viele Interessenten verteuert und so die Nachfrage dämpft. Rohöl wird international in Dollar gehandelt, weshalb Wechselkurseffekte häufig von grosser Bedeutung sind./bgf/jsl/stk