NEW YORK/LONDON (awp international) - Die Ölpreise sind am Donnerstag leicht gefallen und haben damit einen kleinen Teil ihrer Aufschläge vom Vortag abgegeben. Am Mittag kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent 42,09 US-Dollar. Das waren 13 Cent weniger als am Mittwoch. Der Preis für ein Fass der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) fiel um 15 Cent auf 40,01 Dollar.

Belastet wurden die Rohölpreise vor allem durch den stärkeren US-Dollar, der jedoch im Tagesverlauf etwas an Auftriebskraft einbüsste. Der Dollar profitierte als Weltreservewährung von den überwiegend schwachen Aktienmärkten. Eine starke US-Währung verteuert Rohöl für Investoren ausserhalb des Dollarraums und lastet damit auf der Erdölnachfrage.

Im Tagesverlauf richtet sich die Aufmerksamkeit auf den Ölverbund Opec+, der über seine Förderpolitik berät. Es trifft sich ein ranghohes Komitee, das für die Überprüfung der vereinbarten Fördergrenzen verantwortlich ist. Diese Fördergrenzen sollen die Ölpreise in der Corona-Krise stabilisieren. Seit Anfang August sind sie jedoch etwas gelockert worden.

Die Rohstoffexperten der Commerzbank verweisen in einem Kommentar auf die steigende Ölförderung in den USA. Die Schieferölbranche habe ihre Produktion in den vergangenen Wochen Zug um Zug erhöht. "Totgesagte leben länger", könne man in Bezug auf die amerikanischen Fracker meinen. Die Schieferölförderer hatten im März und April besonders unter den coronabedingt eingebrochenen Ölpreisen gelitten./bgf/jsl/stk