NEW YORK/LONDON (awp international) - Die Ölpreise sind am Freitag gefallen. Bis zum Mittag haben sie die Verluste aus dem frühen Handel ein Stück weit ausgebaut. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent kostete zuletzt 42,36 US-Dollar. Das waren 78 Cent weniger als am Vortag. Der Preis für ein Fass der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) fiel um 73 Cent auf 39,92 Dollar.

Marktbeobachter sprachen von einer Gegenbewegung, nachdem die Ölpreise im Verlauf der Woche zum Teil kräftig gestiegen waren. Unter anderem hatte ein starker Rückgang der Ölreserven in den USA für Auftrieb gesorgt.

Ein erneuter Rückgang der Förderanlagen in den USA konnte den Ölpreisen keinen weiteren Auftrieb verleihen. Am Vorabend hatte die Ausrüsterfirma Baker Hughes ein Abschmelzen der aktiven Ölbohrlöcher in den USA auf 185 gemeldet, nach 188 Anlagen in der Woche zuvor. Seit März ist die Zahl der aktiven Bohranlagen drastisch gesunken, nachdem es zu einem extremen Einbruch der Ölpreise gekommen war. Das niedrigere Preisniveau erschwert die vergleichsweise teure Fracking-Technik in der amerikanischen Ölindustrie.

Rohstoffexperte Eugen Weinberg von der Commerzbank wies aber darauf hin, dass sich der Rückgang der aktiven Bohrlöcher in den vergangenen Wochen verlangsamt habe, was auf eine Stabilisierung der US-Ölproduktion auf niedrigem Niveau hindeute. Nach Einschätzung von Weinberg halten sich derzeit positive wie negative Einflussfaktoren am Ölmarkt die Waage. "Man kann dabei keinen eindeutigen Trend erkennen", sagte der Commerzbank-Experte./jkr/bgf/stk