Von Steffen Gosenheimer

NEW YORK (Dow Jones)--Etwas fester zeigen sich die US-Börsen zur Mittagszeit in New York am ersten Handelstag des neuen Jahres. Für gute Stimmung sorgen sich verdichtende Hinweise, dass die hoch ansteckende Omikron-Variante des Corona-Virus wohl deutlich mildere Krankheitsverläufe nach sich zieht als bisherige Varianten. Geldverwalter hoffen, dass dies die Mobilitätseinschränkungen, die das Wirtschaftswachstum belasten, begrenzen wird, zumal in einigen Ländern bereits gelockerte Quarantänebestimmungen erwogen werden.

Etwas bremsend wirken dagegen stark steigenden Marktzinsen, die zugleich dem Dollar kräftig Rückenwind verleihen. Der Dollar-Index legt um 0,6 Prozent zu. Daten der CME Group zufolge wird am Markt für März mit einer Wahrscheinlichkeit von 54 Prozent eine erste Zinserhöhung erwartet, mit der die US-Notenbank auf die anhaltend zu hohe Inflation reagieren würde. Zum Jahresausklang 2021 lag der Wert noch bei 50 Prozent. Auch hier dürfte die offenbar harmlosere Omikron-Variante eine Rolle spielen, weil dies weniger Gefahren für die Wirtschaft bedeutet.

Die Zehnjahresrendite schießt um fast 11 Basispunkte nach oben auf 1,62 Prozent. Der feste Dollar und die steigenden Renditen der Anleihen sind Gift für das Gold, die Feinunze knickt um 30 Dollar oder 1,6 Prozent ein auf 1.800 Dollar.

Der Dow-Jones-Index gewinnt 0,1 Prozent auf 36.384 Punkte, der S&P-500 kommt ebenfalls nur um 0,1 Prozent voran. Die technologie- und finanzlastigen Nasdaq-Indizes legen dagegen um rund ein halbes Prozent zu.

Der Subindex der Bankaktien zieht um über 3 Prozent an. Die steigenden Marktzinsen versprechen den Geldhäusern höhere Zinsmargen. Im Dow liegen Goldman Sachs, JP Morgan und American Express weit vorne mit Gewinnen bis 3,4 Prozent.

Kaum eine Rolle spielen neue Konjunkturdaten. Das Wachstum der Aktivität in der US-Industrie hat sich im Dezember im Vergleich zum Vormonat zwar etwas verlangsamt, der von IHS Markit ermittelte Einkaufsmanagerindex fiel aber nur minimal niedriger ad als in der ersten Schätzung. Zudem deutet er weiter robustes Wachstum an.


 Tesla mit starken Absatzzahlen 

Die Aktie von Tesla springt um über 10 Prozent in die Höhe, nachdem der Elektrofahrzeughersteller 2021 annähernd eine Million Autos verkaufte, rund 87 Prozent mehr als im Vorjahr. Tesla bemerkte dazu noch, dass die Auslieferungszahlen auf endgültiger Basis noch höher ausfallen könnten. Im Sog von Tesla geht es für das Papier des Elektroautobauers Lucid um 5,6 Prozent aufwärts.

Exxon Mobil legen um 3,2 Prozent zu. Der Öl- und Gas-Produzent hat einen Zwischenbericht veröffentlicht, der für das vierte Quartal ein wahrscheinliches Übertreffen der Prognosen nahelegt. Chevron gewinnen 1,6 Prozent.

Auf breiter Front verkauft werden Aktien von Impfstoffherstellern. Neben den nachlassenden Omikron-Sorgen drückt die Spekulation auf die Kurse, dass sich die Pandemie 2022 ihrem Ende zuneigen könnte. Novavax (-3,0%) profitieren so auch nicht davon, dass das Unternehmen am Freitag mitgeteilt hat, die letzten notwendigen Daten zu seinem Covid-Impfstoff an die Arzneimittelaufsicht (FDA) gegeben zu haben, so dass nun eine Notfallzulassung möglich ist. Pfizer verlieren 3,0, Biontech 7,7 und Moderna 7,9 Prozent.


 Ölpreise steigen 

Von der zuversichtlichen Stimmung an den Finanzmärkten profitieren auch die Ölpreise, die um rund 1,5 Prozent steigen. Daneben stützt, dass das Angebot aus Libyen wegen Arbeiten an einer Pipeline sinkt.


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INDEX                 zuletzt      +/- %       absolut      +/- % YTD 
DJIA                36.384,46      +0,1%         46,16          +0,1% 
S&P-500              4.772,14      +0,1%          5,96          +0,1% 
Nasdaq-Comp.        15.730,44      +0,5%         85,47          +0,6% 
Nasdaq-100          16.396,33      +0,5%         76,25          +0,5% 
 
US-Anleihen 
Laufzeit             Rendite  Bp zu VT  Rendite VT  +/-Bp YTD 
2 Jahre                 0,78       5,2        0,73       66,1 
5 Jahre                 1,35       8,9        1,26       99,3 
7 Jahre                 1,54      10,3        1,44       89,1 
10 Jahre                1,62      10,7        1,51       70,1 
30 Jahre                2,00       9,5        1,90       35,1 
 
DEVISEN               zuletzt      +/- %  Mo, 8:33 Uhr  Do, 17:30 Uhr  % YTD 
EUR/USD                1,1287      -0,8%        1,1337         1,1325  -0,7% 
EUR/JPY                130,12      -0,6%        130,75         130,39  -0,6% 
EUR/CHF                1,0373      +0,0%        1,0368         1,0352  -0,0% 
EUR/GBP                0,8379      -0,3%        0,8398         0,8390  -0,3% 
USD/JPY                115,28      +0,1%        115,33         115,14  +0,1% 
GBP/USD                1,3470      -0,5%        1,3501         1,3498  -0,5% 
USD/CNH (Offshore)     6,3734      +0,2%        6,3616         6,3753  +0,3% 
Bitcoin 
BTC/USD             46.569,21      -1,5%     46.995,21      47.291,36  -1,6% 
 
 
 
ROHOEL                zuletzt  VT-Settl.         +/- %        +/- USD  % YTD 
WTI/Nymex               76,00      75,21         +1,1%           0,79  +1,1% 
Brent/ICE               78,86      77,78         +1,4%           1,08     0% 
 
METALLE               zuletzt     Vortag         +/- %        +/- USD  % YTD 
Gold (Spot)          1.800,31   1.829,51         -1,6%         -29,20  -1,6% 
Silber (Spot)           22,84      23,31         -2,0%          -0,47  -2,0% 
Platin (Spot)          956,13     970,50         -1,5%         -14,38  -1,5% 
Kupfer-Future            4,41       4,46         -1,3%          -0,06  -1,3% 
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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(END) Dow Jones Newswires

January 03, 2022 12:39 ET (17:39 GMT)