NEW YORK (Dow Jones)--Nach den deutlichen Aufschlägen zu Wochenbeginn sind die US-Börsen am Dienstag erneut mit Kursgewinnen in den Handel gestartet. Der Dow-Jones-Index legt um 2,0 Prozent zu auf 30.787 Punkte. Der S&P-500 steigt um 2,2 Prozent, während der Nasdaq-Composite um 2,5 Prozent höher notiert.

Gestützt wird die Risikobereitschaft von optimistischen Erwartungen hinsichtlich der laufenden Berichtssaison und eines ruhigeren Umfelds an den Anleihemärkten. Am Montag hatten vor allem sinkende Anleiherenditen für eine Erholungsbewegung gesorgt.

Das Handelsumfeld ist jedoch weiter von hoher Volatilität gekennzeichnet. Vor allem die Sorge vor einem Abgleiten der Wirtschaft in eine Rezession als Folge der deutlichen Zinserhöhungen der Notenbanken sorgt weiter für Verunsicherung. Vor diesem Hintergrund dürften Aussagen von Mitgliedern der US-Notenbank im Tagesverlauf die Aufmerksamkeit auf sich ziehen.

Konjunkturseitig ist die Industrieproduktion im September etwas stärker als von Ökonomen erwartet gestiegen. Die Kapazitätsauslastung lag mit 80,3 Prozent im Rahmen der Erwartungen. Erst nach Handelsschluss werden noch Daten zu den Rohöllagerbeständen des privaten American Petroleum Institute veröffentlicht.


   J&J nach Zahlen leichter - Goldman Sachs fester 

Johnson & Johnson hat im dritten Quartal besonders von seiner Pharmasparte profitiert. Bei Gewinn und Umsatz wurden die Markterwartungen übertroffen. Bei der erwarteten Umsatzentwicklung ist der Pharmazie- und Konsumgüterhersteller allerdings pessimistischer geworden. Die Aktie gibt 1,3 Prozent nach.

Goldman Sachs hat dagegen im dritten Quartal unter niedrigeren Erträgen im Investmentbanking und höheren Kosten gelitten. Der Gewinn und die Erträge brachen ein, allerdings nicht so stark wie von Analysten befürchtet. Zudem kündigte die Bank an, ihr Geschäft in drei operativen Segmenten zu bündeln. Die Aktie rückt 4,5 Prozent vor.

Microsoft steigen um 1,7 Prozent. Der Konzern will fast 1.000 Arbeitsplätze in verschiedenen Abteilungen und Regionen abbauen. Axios und Business Insider berichteten am Montagabend über den Jobabbau und erklärten, dieser betreffe auch das Geschäft um die Konsole Xbox und den Webbrowser Edge.

Der Börsengang der auf autonomes Fahren spezialisierten Intel-Tochter Mobileye Global fällt deutlich kleiner aus als ursprünglich geplant. Die Tochter will mit ihrem geplanten Börsengang bis zu 820 Millionen Dollar einsammeln und eine Bewertung von bis zu 15,93 Milliarden Dollar erreichen. Aus Kreisen war zuvor verlautet, dass Intel und seine Berater mit dem Verkauf von weniger Aktien zu einem geringeren Preis das Interesse bei den Investoren steigern wollten. Die Intel-Aktie notiert 0,6 Prozent höher.

Die Titel von Amazon.com gewinnen 2,5 Prozent. Das Unternehmen will mehr als 5 Milliarden Dollar in den Aufbau von Rechenzentren und anderer Infrastruktur in Thailand investieren, um die globale Reichweite seiner Cloud-Dienste zu erweitern.

Der Pharmakonzern Eli Lilly (-0,5%) kauft das auf Präzisionsgenetik-Medizin spezialisierte Unternehmen Akouos für bis zu 610 Millionen US-Dollar in bar. Die Akouos Inc entwickelt ein Portfolio an Gentherapien für die Behandlung von Innenohrerkrankungen. Eli Lilly & Co erhofft sich von der Übernahme eine Beschleunigung der Entdeckung von Gentherapien zur Behandlung von Hörverlust. Die Aktien von Akouos machen einen Sprung um rund 86 Prozent nach oben.

Lockheed Martin (+2,4%) hat im dritten Quartal unter dem Strich den Gewinn mehr als verdreifacht und die Markterwartungen übertroffen. Die Jahresprognose für Gewinn und Umsatz bekräftigte der US-Rüstungskonzern, der auch einen beschleunigten Aktienrückkauf im vierten Quartal durchführen will.

Der Kreml hat den Ölkonzern Exxon Mobil (+0,8%) aus dem russischen Öl- und Gasprojekt Sakhalin-1 gedrängt. Wie der Konzern mitteilte, wurde der Anteil des US-Konzerns an dem Projekt im Osten Russlands an ein russisches Unternehmen übertragen.


   Dollar gibt leicht nach 

Nach den Abgaben am Vortag notiert der Dollar-Index moderat 0,1 Prozent leichter. Die Währungsexperten von MUFG sind der Ansicht, dass sich der jüngste Kursrückgang des Dollars wahrscheinlich als vorübergehend erweisen wird. Die Aussicht auf eine weitere Zinserhöhung durch die US-Notenbank, während sich die Weltwirtschaft wackelig zeige, dürfte die Nachfrage nach sicheren Häfen erhöhen, so Analyst Lee Hardman.

Die Ölpreise kommen etwas zurück. Der Preis für die Sorte Brent fällt um 1,0 Prozent, WTI gibt um 1,2 Prozent nach.

Am Anleihemarkt geben die Renditen etwas nach. Die Rendite 10-jähriger Papiere sinkt um 2,5 Basispunkte auf 3,99 Prozent.


=== 
INDEX                 zuletzt        +/- %       absolut  +/- % YTD 
DJIA                30.787,07        +2,0%        601,25     -15,3% 
S&P-500              3.757,56        +2,2%         79,61     -21,2% 
Nasdaq-Comp.        10.946,10        +2,5%        270,30     -30,0% 
Nasdaq-100          11.342,62        +2,5%        280,08     -30,5% 
 
US-Anleihen 
Laufzeit              Rendite     Bp zu VT    Rendite VT  +/-Bp YTD 
2 Jahre                  4,41         -3,4          4,45      368,4 
5 Jahre                  4,19         -3,9          4,23      293,2 
7 Jahre                  4,11         -2,9          4,14      267,1 
10 Jahre                 3,99         -2,5          4,01      247,8 
30 Jahre                 4,03         +0,9          4,02      212,9 
 
DEVISEN               zuletzt        +/- %  Di, 9:29 Uhr  Mo, 17:05   % YTD 
EUR/USD                0,9873        +0,3%        0,9844     0,9814  -13,2% 
EUR/JPY                147,12        +0,3%        146,70     145,99  +12,4% 
EUR/CHF                0,9809        +0,0%        0,9788     1,0037   -5,5% 
EUR/GBP                0,8716        +0,6%        0,8692     0,8590   +3,7% 
USD/JPY                148,98        -0,0%        149,03     148,73  +29,4% 
GBP/USD                1,1325        -0,3%        1,1327     1,1419  -16,3% 
USD/CNH (Offshore)     7,2056        -0,0%        7,2040     7,1992  +13,4% 
Bitcoin 
BTC/USD             19.650,98        +0,7%     19.613,89  19.493,99  -57,5% 
 
ROHOEL                zuletzt  VT-Settlem.         +/- %    +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex               84,42        85,46         -1,2%      -1,04  +20,0% 
Brent/ICE               90,71        91,62         -1,0%      -0,91  +23,3% 
GAS                            VT-Settlem.                  +/- EUR 
Dutch TTF              114,02       127,98        -10,9%     -13,96  +89,6% 
 
METALLE               zuletzt       Vortag         +/- %    +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)          1.655,44     1.649,40         +0,4%      +6,04   -9,5% 
Silber (Spot)           18,86        18,73         +0,7%      +0,14  -19,1% 
Platin (Spot)          923,65       917,75         +0,6%      +5,90   -4,8% 
Kupfer-Future            3,40         3,43         -0,9%      -0,03  -23,1% 
 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
=== 

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/err/cln

(END) Dow Jones Newswires

October 18, 2022 09:55 ET (13:55 GMT)