Von Herbert Rude
FRANKFURT (Dow Jones)--Die Jahresanfangsrally an den europäischen Aktienmärkten setzt sich am Montag zur Eröffnung fort. Der DAX steigt um 0,3 Prozent auf 14.656 Punkte, der Euro-Stoxx-50 zieht um 0,3 Prozent auf 4.032 Punkte an. "Viele Anleger haben den starken Aufschwung der vergangenen Woche wegen der Urlaubssaison noch verpasst", so ein Händler einer großen inländischen Kapitalanlagegesellschaft. "Nun kommen sie aus dem Urlaub zurück, sind von dem Anstieg auf dem falschen Fuß erwischt worden und dürften auf den fahrenden Zug aufspringen", sagt er. Hinzu kommen starke Vorlagen von den ausländischen Märkten. Nachdem die Kurse an der Wall Street am Freitag nach Börsenschluss in Europa weiter gestiegen sind, geht es am Morgen auch in Asien überwiegend deutlich nach oben.
Nach dem günstigen US-Arbeitsmarktbericht und den schwachen ISM-Daten vom Freitag wurden die Zinssorgen an den Märkten weiter gedämpft. Sowohl die Dynamik des Stellenaufbaus als auch der Anstieg der Stundenlöhne haben im Dezember weiter nachgelassen. Die nächsten stärkeren Impulse werden nun von den US-Verbraucherpreisen am Donnerstag erwartet. Zum Wochenauftakt stehen vor allem deutsche Daten im Blick: Die Industrieproduktion ist im November saisonbereinigt um 0,2 Prozent gewachsen, geringfügig langsamer als erwartet. Im Verlauf steht nun noch der Sentix-Konjunkturindex auf der Agenda.
Dazu steht die Berichtssaison vor der Tür. Am Freitag starten wie üblich die US-Banken die Zahlenvorlage mit Bank of America, JP Morgan, Wells Fargo und Citigroup. Entsprechend dürfte der Sektor im Wochenverlauf im Fokus stehen.
Aus technischer Sicht nähert sich der DAX nun wieder der starken Widerstandszone bei 14.850 bis 15.050 Punkten, deren Unterschreiten den DAX im vergangenen Jahr in die Baisse gedrückt hatte. Ein Wiederanstieg über die Zone würde die Perspektiven laut Marktanalysten deutlich aufhellen.
Bau, Technologie und Rohstofftitel vorn
Gefragt sind in Europa Bauwerte, Technologie-Aktien und die rohstoffnahen Basic Resources, deren Stoxx-Branchenindizes alle um gut 1 Prozent steigen. Dagegen geben die Indizes der Versorger sowie der Nahrungsmittel- und Getränke-Aktien etwas nach.
Im DAX steigen Mercedes-Benz um 1,3 Prozent. Allianz gewinnen 0,9 Prozent auf 213,70 Euro, laut Händlern hat Morgan Stanley die Aktien von Allianz auf Übergewichten angehoben mit einem Kursziel von 248 Euro. JP Morgan wiederum macht sich stark für SAP und hat die Aktie auf eine Liste besonders aussichtsreicher Titel genommen, wie es am Markt heißt. Der Kurs steigt um ein halbes Prozent.
Schwacher Apple-Absatz könnte Henkel in Q4 belastet haben
Auf der anderen Seite verlieren Henkel 3 Prozent. Die Analysten von Jefferies warnen, das Geschäft in China könnte das vierte Quartal bei Henkel belastet haben. Als Apple-Zulieferer gebe es dort eine Abhängigkeit zu den verkauften iPhones. So weisen die Analysten darauf hin, dass Arbeitsniederlegungen im FoxConn-Werk in Zhengzou City die iPhone-Produktion im vierten Quartal erheblich belastet hätten. Henkel sei im Bereich Klebstoffe ein wichtiger Apple-Zulieferer. Auch wenn der Umsatzanteil des Klebstoffgeschäftes in China nur einen geringen Anteil am Henkel-Umsatz habe, stehe er für eine überdurchschnittliche Bruttomarge, so die Analysten. Sie empfehlen die Aktien zum Halten mit einem Kursziel von 70 Euro.
Eon geben um 1,2 Prozent nach. Morgan Stanley hat die Aktien auf Untergewichten abgestuft. Daneben verlieren Vonovia 1,2 Prozent.
In der zweiten Reihe steigen Knorr-Bremse mit einer Kaufempfehlung der Deutschen Bank um 2,3 Prozent. In der vierten Reihe setzen Curevac ihre Erholung mit einem Plus von 16 Prozent fort. Nach positiven Studienergebnissen hat Jefferies die Aktie nun zum Kauf empfohlen.
=== Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD Euro-Stoxx-50 4.027,22 +0,2% 9,39 +6,2% Stoxx-50 3.824,49 +0,2% 7,30 +4,7% DAX 14.642,41 +0,2% 32,39 +5,2% MDAX 27.167,61 +0,7% 197,51 +8,2% TecDAX 3.037,92 +0,3% 10,20 +4,0% SDAX 12.576,81 +0,6% 78,36 +5,5% FTSE 7.721,47 +0,3% 21,98 +3,3% CAC 6.867,17 +0,1% 6,22 +6,1% Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD Dt. Zehnjahresrendite 2,26 +0,06 -0,31 US-Zehnjahresrendite 3,61 +0,05 -0,27 DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 8.23 Uhr Fr, 17:22 Uhr % YTD EUR/USD 1,0690 +0,5% 1,0677 1,0608 -0,1% EUR/JPY 141,25 +0,5% 140,80 140,46 +0,6% EUR/CHF 0,9859 -0,2% 0,9879 0,9870 -0,4% EUR/GBP 0,8800 +0,0% 0,8789 0,8804 -0,6% USD/JPY 132,11 -0,0% 131,84 132,41 +0,8% GBP/USD 1,2148 +0,5% 1,2144 1,2050 +0,4% USD/CNH (Offshore) 6,7834 -0,7% 6,7862 6,8432 -2,1% Bitcoin BTC/USD 17.206,22 +1,4% 17.197,93 16.805,06 +3,7% ROHOEL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 75,85 73,77 +2,8% +2,08 -5,5% Brent/ICE 80,38 78,57 +2,3% +1,81 -6,5% GAS VT-Settlem. +/- EUR Dutch TTF 71,00 69,53 +2,1% +1,47 -5,2% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.875,35 1.865,90 +0,5% +9,45 +2,8% Silber (Spot) 23,96 23,82 +0,6% +0,14 -0,0% Platin (Spot) 1.096,85 1.093,90 +0,3% +2,95 +2,7% Kupfer-Future 3,98 3,91 +1,7% +0,07 +4,4% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags ===
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January 09, 2023 03:35 ET (08:35 GMT)