FRANKFURT (Dow Jones)--Europas Börsen bauen die Verluste am Montagmittag weiter aus. Einerseits belastet die Aussicht auf eine schärfere Geldpolitik der Zentralbanken, andererseits geraten konjunkturabhängige Werte mit dem andauernden Lockdown in Schanghai und dem Ukraine-Krieg unter Druck. "Die hohe Inflation zehrt an der Konsum- und an der Investitionsneigung", so ein Marktteilnehmer. Eine Entspannung sei nicht in Sicht, auch weil sich die Lieferkettenprobleme wegen des Lockdowns in Schanghai erst einmal weiter verschärfen dürften.


   Ifo-Geschäftsklimaindex weiter auf Rezessionsniveau 

Der DAX fällt um 1,7 Prozent auf 13.899 Punkte. Der Euro-Stoxx-50 gibt um 2,2 Prozent auf 3.755 Punkte nach. Der besser als erwartet ausgefallene Ifo-Geschäftsklimaindex für April setzt keine Akzente. Die Unternehmen blickten wegen des Ukraine-Kriegs und eines nach wie vor möglichen Energieembargos weiterhin mit großer Sorge in die Zukunft, so die Commerzbank. Die Geschäftserwartungen in der Industrie befinden sich nach wie vor auf Niveaus, bei denen es in der Vergangenheit zu Rezessionen gekommen war.

Der Stoxx-Index der rohstoffnahen Basic Resources fällt um 5,7 Prozent, der Index der zinssensiblen Technologie-Aktien um 2,7 Prozent. Lediglich der Index der Versorger-Aktien kann sich mit einem Plus von 0,1 Prozent der Talfahrt entziehen.

"Auch der Wahlsieg von Emmanuel Macron wird von der allgemeinen Risikoaversion erst einmal in den Hintergrund gedrängt", heißt es im Handel. Der CAC-40 fällt um 2,4 Prozent.

"Zu Käufen verleitet Macrons Wahlsieg heute so gut wie niemanden", sagt auch Thomas Altmann von QC Partners. Zwar atme der Markt angesichts des Wahlsiegs durch: "Das Aufatmen bedeutet allerdings nur, dass der ganz große Kursrutsch ausbleibt", meint der Vermögensverwalter. "Die Angst vor kurzfristig sinkenden Unternehmensgewinnen angesichts höherer Energie- und Kapitalkosten bleibt riesengroß", ergänzt er.

Der Umsatz von Roche habe im ersten Quartal die Erwartungen um 3 Prozent übertroffen, so die Analysten von Bryan Garnier. Wenig überraschend belasteten Biosimilars weiterhin bei Pharma, allerdings weniger als in den vorangegangenen Quartalen. Roche habe die Prognose für 2022 bekräftigt. Für die Aktie geht es in dem negativen Umfeld um 2,7 Prozent nach unten.

Philips brechen nach Zahlenvorlage um 11 Prozent ein. Für negative Stimmung sorgen vor allem die immer weiter steigenden Kosten für den Beatmungsgeräte-Rückruf. Hier habe Philips weitere 165 Millionen Euro zurückgestellt, so dass sich die Rückstellungen nun auf insgesamt 890 Millionen Euro summierten. Darin seien allerdings noch keinerlei Rückstellungen für eventuelle Rechtsstreitigkeiten enthalten.


   Liste potenzieller Kaufinteressenten an Ubisoft wird immer größer 

Die Liste potenzieller Kaufinteressenten an Ubisoft wird immer größer. Die Analysten von Jefferies nennen Wettbewerber wie Activision, Take Two oder auch Epic. Aber auch Plattformanbieter wie Microsoft oder Sony könnten Interesse haben. Die dritte Gruppe besteht für die Analysten aus Meta, Amazon, Google. Nun habe Bloomberg nach dem Kurssprung um 11 Prozent am Freitag noch Private Equity in den Ring geworfen und auf erste Überlegungen und frühe Gespräche verwiesen. Der Kurs legt um weitere 11,4 Prozent zu.


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Aktienindex              zuletzt      +/- %       absolut      +/- % YTD 
Euro-Stoxx-50           3.754,85      -2,2%        -85,16         -12,7% 
Stoxx-50                3.649,36      -1,9%        -70,16          -4,4% 
DAX                    13.898,66      -1,7%       -243,43         -12,5% 
MDAX                   30.315,43      -1,6%       -484,73         -13,7% 
TecDAX                  3.124,52      -1,5%        -48,10         -20,3% 
SDAX                   13.888,04      -2,4%       -337,19         -15,4% 
FTSE                    7.369,51      -2,0%       -152,17          +1,9% 
CAC                     6.431,63      -2,3%       -149,79         -10,1% 
 
Rentenmarkt              zuletzt                  absolut        +/- YTD 
Dt. Zehnjahresrendite       0,90                    -0,06          +1,08 
US-Zehnjahresrendite        2,83                    -0,06          +1,32 
 
DEVISEN                  zuletzt      +/- %  Mo, 8:11 Uhr  Fr, 17:30 Uhr   % YTD 
EUR/USD                   1,0726      -0,8%        1,0768         1,0786   -5,7% 
EUR/JPY                   137,48      -1,0%        138,35         138,83   +5,0% 
EUR/CHF                   1,0282      -0,6%        1,0320         1,0333   -0,9% 
EUR/GBP                   0,8439      +0,2%        0,8418         0,8392   +0,4% 
USD/JPY                   128,21      -0,2%        128,47         128,72  +11,4% 
GBP/USD                   1,2710      -1,0%        1,2792         1,2849   -6,1% 
USD/CNH (Offshore)        6,6030      +1,2%        6,5881         6,5279   +3,9% 
Bitcoin 
BTC/USD                38.427,08      -3,1%     38.993,01      39.797,12  -16,9% 
 
ROHOEL                   zuletzt  VT-Settl.         +/- %        +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex                  97,85     102,07         -4,1%          -4,22  +33,4% 
Brent/ICE                 101,90     106,65         -4,5%          -4,75  +33,1% 
 
METALLE                  zuletzt     Vortag         +/- %        +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)             1.908,18   1.930,70         -1,2%         -22,53   +4,3% 
Silber (Spot)              23,52      24,25         -3,0%          -0,73   +0,9% 
Platin (Spot)             923,19     933,65         -1,1%         -10,46   -4,9% 
Kupfer-Future               4,50       4,59         -2,1%          -0,10   +1,0% 
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Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

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April 25, 2022 07:03 ET (11:03 GMT)