Von Steffen Gosenheimer

TOKIO/HONGKONG (Dow Jones)--Katerstimmung zum Wochenauftakt an den Börsen in Ostasien und Australien: Die Indizes folgten den schwachen Vorgaben der Wall Street, wobei die Kurse am Tokioter Aktienmarkt besonders stark unter die Räder kamen.

Der Nikkei-Index knickte um 3,3 Prozent ein auf 28.011 Punkte und verzeichnete damit das größte Tagesminus seit Ende Februar. Im Handelsverlauf hatte das Minus sogar schon 4 Prozent betragen. An den anderen Plätzen, wo die Indizes zuletzt teils Rekordhochs erreichten, fielen die Einbußen mit bis zu 1,8 Prozent in Sydney geringer aus. Am besten hielt sich Schanghai, wo sich der Composite-Index mit einem Minus von 0,1 Prozent knapp behaupten konnte.

Insbesondere im Tokioter Handel lasteten die kursierenden Ängste vor höheren Zinsen in den USA auf der Stimmung, obwohl trotz der zuletzt hohen Inflationsraten die Renditen am US-Anleihemarkt jüngst deutlich nachgaben. Ungeachtet der Zinssorgen sank die Zehnjahresrendite japanischer Anleihen zum Wochenstart ebenfalls. Immerhin erhöhte sich die Zweijahresrendite aber ganz leicht.

Zu den Zinserhöhungsbefürchtungen trug bei, dass der Präsident der US-Notenbankfiliale von St. Louis, James Bullard, am Freitag gesagt hatte, dass der erste Zinsschritt nach oben bereits spät im Jahr 2022 folgen könnte. Die US-Notenbank hatte die ersten Zinserhöhungen dabei gerade erst für 2023 in den Raum gestellt und damit bereits einen früheren Zeitpunkt als bislang.

Verstärkt wurde der Abwärtsdruck in Tokio vom festeren Yen, der wie so oft in von Unsicherheit geprägten Phasen als vermeintlich sicherer Hafen gesucht war. Der Dollar sank von 110,20 Yen am Freitagvormittag auf 109,90. Das verschlechtert die Wettbewerbsfähigkeit japanischer Exportunternehmen. Auf breiter Front tendierte der Dollar dagegen behauptet.


   CBA-Verkauf des Versicherungsgeschäfts kommt nicht gut an 

Aktien aus dem Finanzsektor standen auf der Verliererseite, weil die Marktzinsen anders als die Zinserwartungen nach unten tendierten. Mitsubishi UFJ verloren 2,7 und Mizuho Financial 2,2 Prozent. In Sydney gaben ANZ um 3,1 und Westpac um 2,7 Prozent nach. Commonwealth Bank of Australia (CBA) büßten sogar über 5 Prozent ein. Hier belastete laut Händlern auch der Verkauf des Versicherungsgeschäfts.

Ebenfalls in Sydney verbilligten sich Rio Tinto um 2,8 Prozent, nachdem die UBS die Aktie zum Verkauf gestellt hatte.

HSBC lagen im Hongkonger Späthandel 3,6 Prozent zurück. Die Bank hatte einen Verlust von insgesamt 3 Milliarden Dollar aus dem Ausstieg aus dem französischen Privatkundengeschäft angekündigt.

In Seoul gaben Korea Electric Power um fast 7 Prozent nach, belastet davon, dass die Regierung die Stromtarife trotz höherer Treibstoffkosten im dritten Quartal unverändert lässt.


=== 
Index (Börse)            zuletzt      +/- %      % YTD       Ende 
S&P/ASX 200 (Sydney)    7.235,30     -1,81%      +9,8%      08:00 
Nikkei-225 (Tokio)     27.906,87     -3,65%      +5,5%      08:00 
Kospi (Seoul)           3.240,79     -0,83%     +12,8%      08:00 
Schanghai-Comp.         3.529,18     -0,09%      +1,4%      09:00 
Hang-Seng (Hongk.)     28.328,42     -1,64%      +5,6%      10:00 
Taiex (Taiwan)         17.062,98     -1,48%     +15,8%      07:30 
Straits-Times (Sing.)   3.104,40     -1,26%     +10,6%      11:00 
KLCI (Malaysia)         1.572,68     -1,03%      -2,3%      11:00 
BSE (Mumbai)           52.041,30     -0,58%      +8,7%      12:00 
 
DEVISEN                  zuletzt      +/- %      00:00   Fr, 9:50   % YTD 
EUR/USD                   1,1863     -0,01%     1,1867     1,1916   -2,9% 
EUR/JPY                   130,32     -0,40%     130,84     131,09   +3,4% 
EUR/GBP                   0,8601     -0,00%     0,8601     0,8583   -3,7% 
GBP/USD                   1,3797     -0,01%     1,3798     1,3885   +0,9% 
USD/JPY                   109,85     -0,37%     110,25     110,00   +6,4% 
USD/KRW                  1135,81     +0,05%    1135,25    1130,15   +4,6% 
USD/CNY                   6,4660     +0,24%     6,4531     6,4415   -0,9% 
USD/CNH                   6,4759     +0,27%     6,4586     6,4462   -0,4% 
USD/HKD                   7,7644     +0,01%     7,7636     7,7637   +0,2% 
AUD/USD                   0,7492     +0,08%     0,7486     0,7543   -2,7% 
NZD/USD                   0,6949     +0,15%     0,6939     0,6992   -3,3% 
Bitcoin 
BTC/USD                34.169,76     -3,90%  35.556,01  37.921,26  +17,6% 
 
ROHÖL                    zuletzt  VT-Settl.      +/- %    +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex                  71,83      71,64     +0,27%       0,19  +48,0% 
Brent/ICE                  73,64      73,51     +0,18%       0,13  +43,6% 
 
METALLE                  zuletzt     Vortag      +/- %    +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)             1.768,77   1.764,30     +0,25%      +4,47   -6,8% 
Silber (Spot)              25,60      25,79     -0,74%      -0,19   -3,0% 
Platin (Spot)           1.037,78   1.047,65     -0,94%      -9,88   -3,1% 
Kupfer-Future               4,12       4,16     -0,83%      -0,03  +16,9% 
=== 

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/gos/ros

(END) Dow Jones Newswires

June 21, 2021 03:18 ET (07:18 GMT)