In Zeiten von Corona gehen an den Rohstoffmärkten merkwürdige Dinge vor. Negative Rohölpreise sind nur die Spitze. Auch bei Gold und Silber geht es interessant zu, während sich viele Marktteilnehmer noch die Frage stellen, wie sie Bitcoin und andere Kryptowährungen im Anlageuniversum einordnen sollen.

Gold

Die meisten Anleger dürften über den Kurseinbruch des Goldpreises im März überrascht gewesen sein, schließlich gilt das gelbe Edelmetall seit jeher als Krisenwährung. Dieses untypische Kursverhalten dürfte zum Teil daraus resultiert haben, dass viele Goldanleger ihre Bestände ganz oder teilweise verkauft haben, um Verluste an anderer Stelle wie beispielsweise bei Aktien oder Rohstoffen zu decken. Außerdem haben offenbar viele Terminhändler ihre Goldbestände liquidiert, um den sogenannten Margin-Calls nachzukommen oder um wegbrechende Einkommen zu kompensieren.

Gold-Chart: Börse Stuttgart

Auch wurden bei vielen Goldanlegern infolge des abrupten Goldkurseinbruchs die gesetzten Stop-Kurse ausgelöst, was Zwangsliquidierungen auslöste und die Goldtalfahrt noch beschleunigte. Inzwischen wird Gold aber weitestgehend wieder als sicherer Anlagehafen gewertet, was die Goldnotierungen bis Ende April zeitweise wieder über die 1.700-US-Dollar-Marke (je Feinunze) beförderte. Auch wegen der weltweiten Ausweitung der Geldmengen aufgrund von Leitzinssenkungen und Anleihekaufprogrammen dürfte es für den Goldpreis mittel- und langfristig weiter nach oben gehen.

Gold Mini Long
WKNCY66XQ
ISINDE000CY66XQ0
Emissionstag 14. Juli 2017
Produkttyp Mini Long
Emittent Citigroup

 

Silber

Nachdem Silber Mitte Februar ein 5-Monats-Hoch bei 18,90 US-Dollar je Feinunze markierte, brachen die Notierungen bis Mitte März in der Spitze auf 12,60 US-Dollar ein. Es folgte eine steile Aufholbewegung, im Zuge der es für den Kurs bis Ende April vorübergehend wieder bis über die 15-US-Dollar-Marke nach oben ging. Der Preisanstieg ist auch hier genau wie bei Gold teilweise auf die enorme Geldmenge zurückzuführen, die derzeit in die Märkte fließt. Von den Notenbanken werden Rettungspakete in gigantischen Ausmaßen geschnürt. Dies kommt auch dem Silberpreis zugute.

Silber-Chart: Börse Stuttgart

Edelmetalle erweisen sich in den Augen vieler Anleger wieder als vergleichsweise stabile Assets, auf die es sich lohnt zu setzen. Das belegt auch die Entwicklung bei den Silber-ETFs (börsengehandelte Silber-Fonds), die seit Wochen starke Zuwächse verzeichnen. In einem der größten Silber-Förderländer, nämlich Mexiko, hat die Regierung aktuell wegen dem Coronavirus den Bergbau auf Eis gelegt. Bei Silber trifft deshalb derzeit eine steigende Nachfrage auf ein fallendes Angebot.

Open-End-Turbo-Optionsschein auf Silber
WKNTT1HN1
ISINDE000TT1HN18
Emissionstag 20. März 2020
Produkttyp Turbo-Optionsschein
Emittent HSBC Trinkaus & Burkhardt

 

Bitcoin

Im März wurden die meisten Asset-Klassen in die Tiefe gerissen. Das betraf neben dem Gros der Aktien und Rohstoffe auch den Bitcoin. Nachdem die Krypto-Währung Mitte Februar noch bei über 10.000 US-Dollar notierte, folgte bis Mitte März ein Absturz bis knapp über die 4.000er-Marke. Seitdem konnten die Notierungen zwischenzeitlich wieder bis in den Bereich der 8.000er-Marke klettern. Ein neues starkes Kaufsignal würde es hier geben, wenn die Rückeroberung der bei 8.690 US-Dollar verlaufenden 200-Tage-Linie gelingt. Ein Ausbruch nach oben würde den Wechsel in den übergeordneten Aufwärtstrend bedeuten.

Das nächste Kursziel wäre dann das bisherige Jahreshoch vom Februar bei 10.740 US-Dollar. Wird diese Kurshürde überwunden, rückt das 2019er-Jahreshoch vom vergangenen Juni bei 14.230 US-Dollar in den Fokus. Ausgehend vom aktuellen Kursniveau errechnet sich damit beim Bitcoin eine mittelfristige Gewinnperspektive von mehr als 80 Prozent. Bitcoin-Freunde können die vergleichsweisen immer noch günstigen Kurse zum Long-Einstieg nutzen.

Open End Partizipationszertifikat auf Bitcoin
WKNVL3TBC
ISINDE000VL3TBC7
Emissionstag 25. Oktober 2017
Produkttyp Partizipationszertifikate
Emittent Vontobel

 

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