FRANKFURT (Dow Jones)--Unsere Auswahl an Ereignissen aus der Finanz- und Wirtschaftswelt, die in der Woche im Fokus stehen werden (Angaben in Ortszeit Deutschland):


 
1. Europas Finanzminister erörtern Corona-Folgen für die Wirtschaft 

Die Auswirkungen der Corona-Krise auf die Eurozone und die gesamte EU sowie der Stand der Gesetzgebung zu Finanzdienstleistungen stehen im Mittelpunkt von Videotagungen der europäischen Finanzminister zu Wochenbeginn. In der Eurogruppe soll es am Montag laut Agenda um "sektorale Auswirkungen und strukturelle Veränderungen im Euro-Währungsgebiet infolge von Covid-19" gehen. Grundlage für die Diskussion ist ein Bericht der EU-Kommission, in dem sie unter anderem Beschleunigungseffekte auf Digitalisierung, Veränderung globaler Wertschöpfungsketten und Klimaschutz sieht. Am Dienstag wollen dann alle EU-Finanzminister die wirtschaftlichen Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie erörtern. Besprochen werden sollen auch Gesetzgebungsvorschläge für Finanzdienstleistungen und eine Strategie für den Massenzahlungsverkehr.

>>> Montag, 15. März 2021; 15:00 Uhr - Eurogruppe

>>> Dienstag, 16. März 2021; Rat der Finanz- und Wirtschaftsminister


 
2. RWE fahrt Ertrag für neue Strategie ein 

Der Essener Energieversorger RWE wird mit den Details zu den 2020er Zahlen ein außergewöhnlich gutes Jahr beleuchten. Schon Anfang Februar hatte der DAX-Konzern seine Gewinnprognose nach oben korrigiert. Das bereinigte operative Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) soll mit 3,2 Milliarden oberhalb der erwarteten 2,7 bis 3,0 Milliarden Euro liegen. Damit hat sich gezeigt, dass die neue Ökostrom-Expansion im Pandemie-Jahr, besonders mit Blick auf den Offshore-Bereich, richtig war. Und auch die Einverleibung der Eon-Erneuerbaren-Sparte und von Innogy zahlt sich offenbar langsam aus. Da auch die Dividende bereits bekannt ist, steht jetzt der Ausblick 2021 im Fokus.

>>> Dienstag, 16. März 2021; 07:00 Uhr


 
3. Bei VW interessiert Markenentwicklung und Batteriestrategie 

Volkswagen hat vergangenes Jahr zwar weniger verdient, den bereits vorgelegten Eckdaten zufolge aber die Markterwartungen deutlich übertroffen - wieder einmal. Der Mehrmarkenkonzern dürfte von Kostensenkungen und einem wieder boomenden China-Geschäft vor allem bei Audi und Porsche profitiert haben. Die Führungsspitze um Herbert Diess wird nun erläutern, wie sich Umsatz und Gewinn der VW-Marken entwickelt haben. Bereits einen Tag vorher wird der VW-Chef auf dem "Power Day" die neue Batteriestrategie erklären. Die spannendende Frage: Wie will VW den enorm steigenden Bedarf an Batteriezellen decken - Fremdbezug oder von Beginn an höhere Fertigungskapazitäten der Zellfabrik in Salzgitter?

>>> Montag, 15. März 2021; 13:00 Uhr - "Power Day" (Batteriestrategie)

>>> Dienstag, 16. März 2021; 07:30 Uhr - Ausführliche Geschäftszahlen 2020


 
4. Bessere Aussichten für die Chemiebranche? 

In der von der Corona-Pandemie gebeutelten deutschen Chemie- und Pharmabranche hatte sich schon zum Jahresende beim Blick nach vorn verhaltene Zuversicht breit gemacht. Die zwischenzeitlich veröffentlichten Jahresbilanzen deuten darauf hin, dass sich die Stimmung noch weiter aufgehellt haben könnte. Was die Branche erwartet, wird ihr Branchenverband VCI mit dem aktuellen Konjunkturbericht veröffentlichen. Bislang sind die Erwartungen eher gedämpft: Im Dezember war von einem Wachstum der Produktion um 1,5 Prozent und - bei 1 Prozent höheren Preisen - einem Umsatzanstieg von 2,5 Prozent die Rede.

>>> Dienstag, 16. März 2021; 10:00 Uhr


 
5. Nur noch vier Weise prognostizieren die Konjunktur 

Wenn der Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung seine Konjunkturprognose für 2021 und 2022 vorstellt, wird das Augenmerk nicht nur auf die wirtschaftliche Entwicklung gerichtet sein - sondern auch auf die Zukunft des Beratergremiums selbst. Denn nachdem die Amtszeit des bisherigen Vorsitzenden Lars Feld nach regierungsinternen Querelen nicht verlängert wurde, werden diesmal nur vier Wirtschaftsweise ihre Einschätzungen präsentieren. Dass mitten in der Corona-Krise damit ausgerechnet die ordoliberale Stimme des Freiburger Ökonomen Feld fehlt, ist vielfach kritisiert worden. Interessant wird nun, ab wann die verbliebenen Weisen die Wirtschaft wieder auf Vorkrisenniveau sehen, und welche Maßnahmen sie dafür empfehlen.

>>> Mittwoch, 17. März 2021; 11:00 Uhr


 
6. Fed hält Kurs trotz neuem Hilfspaket und steigender Zinsen 

Vor dem Hintergrund steigender Langfristzinsen, bei denen sich die Anleger fragen, ob die US-Notenbank gezwungen sein wird, ihre lockere Geldpolitik früher als erwartet zurückzunehmen, hat Fed-Chef Jerome Powell wiederholt betont, dass die Zentralbank fest entschlossen ist, geduldig zu sein. Es wird daher erwartet, dass die Fed bei ihrer Sitzung die Botschaft wiederholt, dass sie noch weit von ihren Zielen entfernt sei. Eine Einschränkung der massiven Anleihenkäufe würde "substanzielle Fortschritte" bei Beschäftigung und Inflation voraussetzen. Stetige Fortschritte bei den Impfungen in Kombination mit einem 1,9 Billionen Dollar schweren Hilfspaket haben Ökonomen dazu gebracht, eine schnellere Erholung der Wirtschaft vorhersagen. Viele Marktteilnehmer erwarten auch, dass ein Ausgabenschub die Inflation über das Ziel der Fed von 2 Prozent treiben wird, eine Situation, die in der Vergangenheit eine straffere Geldpolitik erforderlich gemacht hätte. Aber nach mehr als einem Jahrzehnt schwacher Inflation wollen die US-Währungshüter abwarten, bis die Inflation einige Zeit über dem Ziel liegt, bevor sie die Geldpolitik straffen. Die Vertreter der Fed werden bei der Sitzung auch ihre aktualisierten Projektionen zu Zinsen, Inflation und Wachstum veröffentlichen, was für die Märkte von großem Interesse sein wird.

>>> Mittwoch, 17. März 2021; 19:00 Uhr


 
7. BoE lässt Geldpolitik unverändert und hält sich alle Optionen offen 

Die Bank of England (BoE) dürfte ihre Geldpolitik ebenso wie die Fed unverändert lassen. Kurzfristig konzentriert sie sich laut jüngsten Aussagen ihres Gouverneurs Andrew Bailey darauf, die Inflation in Richtung des Zielwerts von 2 Prozent zu bewegen. Dazu würde die BoE auch negative Zinsen einführen, und laut Bailey werden dafür durchaus Vorbereitungen getroffen. Auf der anderen Seite verwies er auf die wegen der voranschreitenden Impfungen verbesserten Aussichten für Wirtschaftswachstum und Arbeitsmarkt und die Möglichkeit steigender Inflationsraten. Auch für diesen Fall will die BoE vorbereitet sein, auch wenn sie Bailey zufolge erst auf einen dauerhaften Anstieg reagieren würde. Laut Financial Times prüft die BoE gegenwärtig, ob sie in diesem Fall den Zins anheben oder Wertpapiere verkaufen soll.

>>> Donnerstag, 18. März 2021; 13:00 Uhr


 
8. Bank of Japan legt Ergebnis der Strategieprüfung vor 

Die Bank of Japan (BoJ) will zusammen mit dem Zinsbeschluss das Ergebnis ihrer Strategieprüfung vorlegen. Gouverneur Haruhiko Kuroda hatte angekündigt, dass die BoJ das Gleichgewicht zwischen Effekten und Nebeneffekten der geldpolitischen Lockerung, einschließlich der Politik zur Steuerung der Zinskurve, in den letzten vier Jahren überprüfen will. Die Notenbank habe keine Pläne, den Gesamtrahmen ihrer Geldpolitik zur Kontrolle der Zinskurve zu ändern, werde aber nach Möglichkeiten suchen, ihre Zinsziele effektiver zu kontrollieren, sagte Kuroda. Die Barclays-Ökonomen erwarten, dass die Notenbank die Flexibilität ihrer Käufe von japanischen Staatsanleihen und börsengehandelten Aktienfonds erhöht. Barclays geht davon aus, dass die BoJ nur einen Schritt in diese Richtung andeuten wird und dann ihre Operationen nutzt, um ihre Absichten zu realisieren. Der globale Anstieg der Anleiherenditen in jüngster Zeit sowie die Korrektur auf den Aktienmärkten dürften die Hürden für die BoJ erhöht haben, meint Barclays. Die BoJ peilt bei zehnjährigen Staatsanleihen eine Rendite von null an.

>>> Freitag, 19. März 2021

Mitarbeit: Andreas Kißler, Hans Bentzien, Andreas Plecko, Olaf Ridder, Markus Klausen, Hans-Joachim Koch

Kontakt zum Autor: topnews.de@dowjones.com

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March 15, 2021 02:15 ET (06:15 GMT)