Von Herbert Rude

FRANKFURT (Dow Jones)--Mehr oder weniger auf der Stelle getreten haben am Dienstag die europäischen Aktienmärkte. Der DAX notierte nach nur kleinen Schwankungen zum Schluss geringfügige 5 Punkte im Minus bei 13.133 Punkten. Der Euro-Stoxx-50 schloss ebenfalls behauptet, er zog um 2 Punkte an auf 3.468 Punkte.

Mit den Titeln der Versicherungs- und der Autobranche ging es tendenziell weiter nach oben, die jüngste starke Erholung der Reise- und Freizeit-Aktien wurde dagegen von Gewinnmitnahmen gestoppt. Im Blick standen mit der Fusionsspekulation erneut die spanischen Banken sowie - mit einer Attacke von Amazon - die Online-Apotheken.

Amazon will den Online-Aphotheken nun Konkurrenz machen. Wie der Internet-Handelsriese mitteilte, können Kunden künftig verschreibungspflichtige Medikamente über einen neuen Shop auf der Internet-Plattform kaufen. Im MDAX fielen Shop Apotheke um 8,1 Prozent. In Zürich gaben zur Rose 5,6 Prozent ab. Auch die US-Wettbewerber gerieten unter Druck.

Mit Blick auf den Gesamtmarkt hieß es, eine größere Bewegung sei nicht in Sicht: Der DAX gilt als eingezwängt zwischen der Hürde bei 13.300 und der Unterstützung bei knapp 12.950 Punkten, wie es von Seiten technisch orientierter Marktanalysten hieß.

"Der DAX kommt nicht vom Fleck", sagte Jochen Stanzl, Analyst von CMC Markets. "Die Erfolgsmeldungen aus der Impfstoff-Forschung sind zwar die Zukunftsmusik, die weiter steigenden Infektionszahlen in Europa und den USA aber sind das Hier und Jetzt", sagte er.


   BBVA und Sabadell verhandeln über Fusion 

Wie sich am Vortag bereits angedeutet hat, könnte es in Spanien zu einer Großfusion in der Bankenbranche kommen. Banco Bilbao Vizcaya Argentaria (BBVA) und Banco de Sabadell verhandeln eigenen Angaben zufolge über einen Zusammenschluss. Die beiden Institute hätten externe Berater engagiert und den Einblick in die Bücher des Wettbewerbers ermöglicht. "Es wurde noch keine Entscheidung in Bezug auf die potenzielle Fusion getroffen, und es gibt keine Gewissheit darüber, ob eine solche Entscheidung getroffen wird", teilte die BBVA SA mit.

Profiteur des Szenarios wäre die Banco Sabadell, deren Aktie um weitere 6,8 Prozent zulegte, dagegen handelten BBVA nach dem kräftigen Plus am Vortag 4,4 Prozent leichter. Für Santander würde dies stärkeren Wettbewerb am Heimatmarkt bedeuten, die Aktie zog schließlich nach einer längeren Phase im Minus um 0,7 Prozent an. Der Stoxx-Banken-Index schloss nahezu unverändert. Der Ibex in Madrid fiel um 0,6 Prozent. Unter den Länder-Indizes schloss nur der FTSE in London mit einem Abschlag um 0,9 Prozent noch schwächer.

Im DAX fielen Eon um 2,1 Prozent, SAP um 1,7 Prozent und Henkel um 1,6 Prozent. Auf der anderen Seite stiegen Allianz um 1,8 Prozent, Munich Re um 1,5 Prozent und Daimler um 1,4 Prozent.


 Großauftrag für Cimic stützt Hochtief 

Gut für Hochtief wurde ein Großauftrag für die Australien-Tochter Cimic aufgenommen. Bis zu 800 Millionen Austral-Dollar Umsatz werden von einem Auftrag des australischen Militärs erwartet. Cimic soll die Infrastruktur für das bi-nationale Trainingsgelände der Australia-Singapore Military Training Initiative Facilities Project liefern. Die Hochtief-Aktie gewann 1,6 Prozent. Dürr zogen nach dem Kapitalmarkttag um weitere 0,6 Prozent an. Hellofresh erholten sich um 4,5 Prozent.


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Index                  Schluss-  Entwicklung   Entwicklung  Entwicklung 
                         stand       absolut         in %          seit 
                                                           Jahresbeginn 
Euro-Stoxx-50          3.468,48        +2,27         +0,1%        -7,4% 
Stoxx-50               3.071,29       -10,59         -0,3%        -9,8% 
Stoxx-600                388,82        -0,92         -0,2%        -6,5% 
XETRA-DAX             13.133,47        -5,14         -0,0%        -0,9% 
FTSE-100 London        6.365,33       -55,96         -0,9%       -14,9% 
CAC-40 Paris           5.483,00       +11,52         +0,2%        -8,3% 
AEX Amsterdam            600,94        -0,72         -0,1%        -0,6% 
ATHEX-20 Athen         1.639,87        -5,18         -0,3%       -28,6% 
BEL-20 Bruessel        3.592,50       +10,21         +0,3%        -9,2% 
BUX Budapest          37.470,50       +55,90         +0,1%       -18,7% 
OMXH-25 Helsinki       4.470,69        +6,38         +0,1%        +5,9% 
ISE NAT. 30 Istanbul   1.397,52       -41,09         -2,9%        +0,7% 
OMXC-20 Kopenhagen     1.383,21        -6,47         -0,5%       +21,8% 
PSI 20 Lissabon        4.426,33       -60,67         -1,4%       -16,3% 
IBEX-35 Madrid         7.934,30       -51,90         -0,6%       -16,9% 
FTSE-MIB Mailand      21.435,11      +118,10         +0,6%        -9,3% 
RTS Moskau             1.258,46       -10,15         -0,8%       -18,8% 
OBX Oslo                 804,40        +0,25         +0,0%        -4,6% 
PX  Prag                   0,00         0,00          0,0%       -16,2% 
OMXS-30 Stockholm      1.922,20        +3,74         +0,2%        +8,5% 
WIG-20 Warschau        1.793,56        -5,46         -0,3%       -16,6% 
ATX Wien               2.498,30       +14,46         +0,6%       -21,4% 
SMI Zuerich           10.565,12       -21,62         -0,2%        -0,5% 
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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November 17, 2020 12:03 ET (17:03 GMT)