Von Andrea Thomas

BERLIN (Dow Jones)--Die Europäische Union ist in Gesprächen mit den USA und Großbritannien über mögliche wirtschaftliche Sanktionen gegen Russland für den Fall, dass Moskau die Souveränität der Ukraine verletzt, erklärte ein hochrangiger deutscher Regierungsvertreter. Man wolle den Konflikt diplomatisch beilegen, aber sei notfalls auch zu harten Konsequenzen bereit, sagte der Regierungsvertreter, der nicht namentlich genannt werden wollte.

Die Gespräche mit den USA und Großbritannien seien noch ergebnisoffen. "Aber der klare Wille besteht, auch in dem Bereich der Finanz- und Wirtschaftssanktionen klare Signale zu senden, dass wenn Russland aggressiver wird und insbesondere wenn es territoriale Veränderungen beinhaltet, dann wird es einen sehr hohen Preis zu zahlen geben", sagte der Regierungsvertreter bei einem Briefing zum bevorstehenden Gipfeltreffen der Östlichen Partnerschaft am 15. Dezember und zum Europäischen Rat am 16. Dezember in Brüssel. Es wird der erste EU-Gipfel für Bundeskanzler Olaf Scholz sein.

Über konkrete Sanktionsschritte, wie etwa Konsequenzen für die russisch-deutschen Gaspipeline Nord Stream 2, wollte der Vertreter nicht öffentlich spekulieren.

Ein zweiter Regierungsvertreter forderte von Russland Transparenz über die jüngsten Truppenbewegungen an der Grenze zur Ukraine. Es sei nicht ersichtlich, warum es dort eine derartige russische Truppenkonzentration gebe. Auch forderte er Russland zur Rückkehr zum Normandie-Format auf. Das sogenannte Normandie-Format zwischen Deutschland, Frankreich, Russland und der Ukraine wurde im Juni 2014 gegründet. Ziel der Kontaktgruppe ist eine Beilegung des ukrainisch-russischen Konflikts in der Ostukraine.

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December 14, 2021 09:12 ET (14:12 GMT)