FRANKFURT (Dow Jones)--Unsere Auswahl an Ereignissen aus der Finanz- und Wirtschaftswelt, die in der Woche im Fokus stehen werden (Angaben in Ortszeit Deutschland):


1. 24. Euro Finance Week mit prominenter Besetzung 

Vertreter von Finanzwirtschaft und Politik treffen sich von Montag bis Freitag zur 24. Euro Finance Week. Highlights sind die Auftritte des Deutsche-Bank-Chefs Christian Sewing und des neuen Bafin-Chefs Mark Branson, sowie die Reden von EZB-Präsidentin Christine Lagarde, ihres Stellvertreters Luis de Guindos und von EZB-Ratsmitglied Jens Weidmann. Reden wird außerdem der Staatssekretär im Bundesfinanzministerium, Jörg Kukies. Gesprochen wird über das, was die europäische Finanzwirtschaft derzeit beschäftigt: Wie sieht die Bankenregulierung nach Corona aus? Wie weit sind die Banken bei der Umsetzung neuer regulatorischer Anforderungen in Sachen Nachhaltigkeit und Ethik? Und wie wird die Europäische Zentralbank (EZB) auf die rasant gestiegene Inflation reagieren? Höhepunkt ist der European Banking Congress am Freitag.

>>> Montag, 15. November 2021; 09:00 Uhr


2. Welche mittel- und langfristigen Ziele setzt sich RWE? 

RWE-Vorstandschef Markus Krebber will auf dem Kapitalmarkttag die Strategie des Konzerns nach 2022 erläutern, wozu wohl auch die künftige Dividendenpolitik gehören wird. Die DZ Bank erwartet, dass sich das Management ambitionierte mittel- bis langfristige Ziele bei Erneuerbaren Energien, Speicherung und Wasserstoff setzt und das Investitionsbudget signifikant erhöht. Mitte Oktober hatte RWE bereits angekündigt, bis 2030 rund 15 Milliarden Pfund in grüne Technologien und Infrastruktur in Großbritannien zu investieren. Zuletzt sah sich RWE zudem von Investorenseite mit Forderungen zur Abtrennung des umstrittenen Braunkohlegeschäfts konfrontiert.

>>> Montag, 15. November 2021; 12:00 Uhr


3. Beim VCI stimmt die Chemie 

Die Chemiekonjunktur läuft und weiterhin besser als erwartet. Nach dem 3. Quartal haben diverse Branchenunternehmen mit BASF an der Spitze ihre Prognosen angehoben, andere zumindest bestätigt. Das stützt die im August vom Branchenverband VCI gemachte Jahresprognose eines Rekordumsatzes, der zum zweiten Mal nach 2018 die Schwelle von 200 Milliarden Euro übersteigen soll. Interessant wird sein, ob Engpässe bei Vorprodukten und Störungen in den Lieferketten nicht doch zu einer Belastung werden. Aktuell lautet die Verbandsschätzung auf eine Zunahme der Chemieproduktion um 4,5 Prozent bei einem Preisauftrieb von 6,5 Prozent und ein Umsatzplus von 11 Prozent.

>>> Dienstag, 16. November 2021; 10:00 Uhr


4. Euroraum-BIP steigt im 3. Quartal um 2,2 Prozent 

Die Wirtschaftsleistung des Euroraums ist im dritten Quartal einer ersten Schätzung zufolge gegenüber dem Vorquartal um 2,2 Prozent gestiegen, nachdem es im zweiten Quartal um 2,1 Prozent zugelegt hatte. Volkswirte erwarten wie üblich, dass Eurostat das Ergebnis bestätigen wird. Normalerweise liegen die Luxemburger Statistiker mit ihren Schätzungen richtig. Details zu den Verwendungskomponenten des Bruttoinlandsprodukts (BIP) kommen erst mit der dritten Veröffentlichung. Im Gegensatz zu Deutschland dürfte der Euroraum bereits im vierten Quartal beim Output das Vor-Corona-Niveau erreichen.

>>> Dienstag, 16. November 2021; 11:00 Uhr


5. Quo vadis, Siemens Healthineers? 

Varian war die teuerste Akquisition in der 174-jährigen Unternehmensgeschichte von Siemens. Dementsprechend kommt dem US-Spezialisten für Strahlentherapien (Jahresumsatz: rund 3 Milliarden Dollar) eine besondere Bedeutung für die Siemens-Medizintechnik-Tochter Healthineers aus Erlangen zu. Auf einem Kapitalmarkttag wollen CEO Bernd Montag und CFO Jochen Schmitz nun die strategischen Ziele des um eine vierte Säule erweiterten Geschäfts erläutern. Klar ist schon: Die Wachstumsziele werden angehoben. Das alles ist übrigens auch für die Münchner Mutter wichtig, denn die konsolidiert Healthineers komplett.

>>> Mittwoch, 17. November 2021; 10:00 Uhr


6. Bei Thyssenkrupp liegen alle Augen auf den Cashflow 

Wieviel Geld verbrennt Thyssenkrupp? Diese Frage dürfte auch diesmal für Anleger entscheidend sein. Zwar macht der Ruhrkonzern Fortschritte bei der Sanierung seiner vielen Geschäftsfelder und kommt auch mit den angepeilten Verkäufen voran. Doch die aktuelle Kosteninflation macht Margen-Fortschritte teilweise zunichte. Und mit dem starken Wachstum des Geschäfts wächst auch das Umlaufvermögen. Beides kostet Cashflow. Und der ist mit Blick auf die Zukunftsfähigkeit des Traditionskonzerns ganz entscheidend. Die Ergebniszahlen werden eher besser ausfallen als angekündigt, wenn man den Analystenschätzungen folgt. Und noch eine Frage haben alle: Sagt die Chefin etwas zur Zukunft des Stahls?

>>> Donnerstag, 18. November 2021; 07:00 Uhr


7. Corona-Krisentreffen mit Kanzlerin und Kanzler in spe 

Wenn es nach langer Pause per Videokonferenz zu einem erneuten Corona-Krisengespräch der Länderchefs mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) kommt, steht dies sinnbildlich für die Dramatik der jüngsten Infektionsdynamik. Alle hatten darauf gesetzt, dass solche Runden mit einer erfolgreichen Impfkampagne der Vergangenheit angehören würden. Doch die Corona-Lage zwingt die Politik zum Handeln, diesmal allerdings in einer veränderten politischen Gemengelage: Merkel ist nur noch geschäftsführende Kanzlerin, der voraussichtliche neue Kanzler Olaf Scholz (SPD) mit am virtuellen Tisch und will bei den Ländern für seinen Corona-Gesetzesplan werben. Fraglich bleibt, ob dabei eine einheitliche Umsetzungsstrategie etwa für die 3G-Regel am Arbeitsplatz oder für 2G-Regeln herauskommt.

>>> Donnerstag, 18. November 2021; 13:00 Uhr

Mitarbeit: Olaf Ridder, Hans-Joachim Koch, Andreas Kißler, Eric Reinhard, Hans Bentzien

Kontakt zum Autor: topnews.de@dowjones.com

DJG/smh

(END) Dow Jones Newswires

November 12, 2021 10:34 ET (15:34 GMT)