FRANKFURT (Dow Jones)--Wenig verändert sind die Aktienindizes in Europa am Montag in die neue Handelswoche gestartet. Damit zeigt sich der breite Markt noch widerständsfähig gegen den Anstieg der Ölpreise. Seit dem Zwischentief in der vergangenen Woche hat US-Öl der Sorte WTI nun schon wieder fast 15 Prozent zugelegt. Aktuell notieren die kurzlaufenden Kontrakte wieder über der 100-Dollar-Marke. Damit trüben sich die Aussichten für die Konsumnachfrage und für die Margen der Unternehmen noch weiter ein. Der DAX zeigt sich 0,2 Prozent höher bei 14.439 Punkten, der Euro-Stoxx-50 verbessert sich 0,2 Prozent auf 3.911 Zähler.

Tendenziell gefragt ist der Dollar, da Kapitalanleger weiter aus Europa fliehen. Die klaren Aussagen der US-Notenbank zur Inflationsbekämpfung lassen auch laufende Zinserhöhungen im Dollar erwarten. Nicht aber in Europa, wo die EZB die Inflation ungebremst weiter laufen lässt. Untermauert wird dies von den deutschen Erzeugerpreisen, die mit einem Ansprung von fast 26 Prozent zum Vorjahr eine weitere Beschleunigung der Teuerung anzeigen.


   Keine Bewegung in Ukraine 

Im Blick steht unverändert der Krieg in der Ukraine. Während die türkische Regierung von Fortschritten bei den Verhandlungen um ein Kriegsende spricht, hatten die Außenminister Frankreichs und Großbritannien zuletzt gewarnt, das Putin-Regime führe die Verhandlungen nur zum Schein. Ein Gespräch vor dem Wochenende von Chinas Präsident Xi Jinping und US-Präsident Biden erbrachte keine Ergebnisse. Etwas verschnupft reagieren die Märkte laut Marktteilnehmern auf die Entscheidung der chinesischen Notenbank, die Geldpolitik zunächst nicht weiter zu lockern.

Im DAX werden am Montag zwei neue Mitglieder begrüßt: Daimler Truck (+0,9%)und Hannover Rück (+1,9%) ersetzen Siemens Energy und Beiersdorf. Für die Absteiger sind das gute Nachrichten, da sich die meisten Werte im Anschluss erholen. Umgekehrt ist die DAX-Aufnahme oft für den Kurs schlecht und markiert einen Hochpunkt.


   Ölaktien gesucht 

In Europa stehen fossile Energie und Minenaktien wie erwartet im Fokus. Beide Branchen sind mit bis zu 1,7 Prozent Plus die Tagesgewinner. Nach dem Besuch von Wirtschaftsminister Habeck in Katar wird deutlich, wie schwer russisches Gas zu ersetzen ist. Dazu stimmt die Gewinnexplosion bei der saudiarabischen Aramco freundlich: Der Konzern konnte seinen Nettogewinn vergangenes Jahr mehr als verdoppeln auf 110 Milliarden Dollar. Damit könnte er gleich zweimal das DAX-Schwergewicht BASF aufkaufen. BP steigen um 1,8 Prozent.

Schwach mit bis zu 1 Prozent Minus zeigen sich umgekehrt Technologie-, Reise- und Konsumaktien. Der Ölpreis schneidet immer tiefer in die Portemonnaies der Verbraucher. Ein Marktteilnehmer verweist neben dem Ölpreisanstieg auch allgemein auf die hohe Inflation. Viele Branchen führten erst Richtung Jahresende neue Tarifverhandlungen: "Das birgt die Gefahr, dass die in der Corona-Krise aufgebauten Sparreserven nun einfach verpuffen." Damit wachse dann auch die Gefahr einer Rezession.

Kräftig nach oben um 2,5 Prozent auf 173,70 Euro geht es bei Rheinmetall. Hier haben gleich zwei US-Banken nach Händlerangaben ihre Kurziele erhöht: Bank of America auf 220 Euro und Morgan Stanley auf 191 Euro. Umgekehrt geht es für die Apotheken-Aktie Zur Rose um 3,6 Prozent nach unten. Hier hat Jefferies das Kursziel fast halbiert.

Delivery Hero und Hellofresh fallen bis zu 2,3 Prozent. Hier belastet der Verkauf von Aktien, die zum Verfalltag am Freitag bezogen werden mussten.

Salzgitter legen nach Zahlenvorlage um 2,3 Prozent zu. Hier stimmt der Ausblick optimistisch.

Die Aktien von S&T springen um 9 Prozent nach oben. Hier teilte die Grosso Tec AG mit, ein Kaufgebot für bis zu 8,32 Prozent der Aktien abgeben zu wollen.


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Aktienindex              zuletzt      +/- %       absolut  +/- % YTD 
Euro-Stoxx-50           3.910,78      +0,2%          8,34      -9,0% 
Stoxx-50                3.676,38      +0,2%          9,16      -3,7% 
DAX                    14.439,46      +0,2%         26,37      -9,1% 
MDAX                   31.687,00      +0,3%         81,29      -9,8% 
TecDAX                  3.278,22      -0,7%        -23,35     -16,4% 
SDAX                   14.589,42      -0,2%        -27,36     -11,1% 
FTSE                    7.443,09      +0,5%         38,36      +0,3% 
CAC                     6.634,95      +0,2%         14,71      -7,2% 
 
Rentenmarkt              zuletzt                  absolut    +/- YTD 
Dt. Zehnjahresrendite       0,39                    +0,02      +0,57 
US-Zehnjahresrendite        2,19                    +0,04      +0,68 
 
DEVISEN                  zuletzt      +/- %  Mo, 8:00 Uhr  Fr, 17:01   % YTD 
EUR/USD                   1,1054      +0,1%        1,1036     1,1045   -2,8% 
EUR/JPY                   131,78      +0,0%        131,63     131,62   +0,7% 
EUR/CHF                   1,0300      -0,0%        1,0318     1,0312   -0,7% 
EUR/GBP                   0,8400      +0,2%        0,8393     0,8387   -0,0% 
USD/JPY                   119,20      -0,1%        119,26     119,17   +3,6% 
GBP/USD                   1,3161      -0,1%        1,3150     1,3168   -2,7% 
USD/CNH (Offshore)        6,3684      -0,1%        6,3764     6,3721   +0,2% 
Bitcoin 
BTC/USD                41.314,73      -0,2%     40.867,96  41.016,55  -10,6% 
 
ROHOEL                   zuletzt  VT-Settl.         +/- %    +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex                 109,11     104,70         +4,2%       4,41  +46,6% 
Brent/ICE                 111,82     107,93         +3,6%       3,89  +45,1% 
 
METALLE                  zuletzt     Vortag         +/- %    +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)             1.927,04   1.919,41         +0,4%      +7,63   +5,3% 
Silber (Spot)              25,07      24,98         +0,4%      +0,09   +7,6% 
Platin (Spot)           1.037,95   1.029,33         +0,8%      +8,62   +7,0% 
Kupfer-Future               4,67       4,73         -1,4%      -0,06   +4,6% 
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March 21, 2022 04:48 ET (08:48 GMT)