FRANKFURT (Dow Jones)--Mit einem schwächeren Start in die neue Handelswoche rechnen Händler am Montag. Die weiter steigenden Ölpreise belasten zum Wochenauftakt die Stimmung an den europäischen Börsen. Der DAX wird 0,8 Prozent schwächer bei gut 14.300 Punkten erwartet, für den Euro-Stoxx-50 sieht es ähnlich aus. "Die Risikoaversion ist zurück", sagt ein Händler. Seit dem Zwischentief in der vergangenen Woche hat US-Öl der Sorte WTI nun schon wieder fast 15 Prozent zugelegt. Aktuell notieren die kurzlaufenden Kontrakte wieder über der 100-Dollar-Marke. Damit trüben sich die Aussichten für die Konsumnachfrage und für die Margen der Unternehmen noch weiter ein.

Tendenziell gefragt ist der Dollar, da Kapitalanleger weiter aus Europa fliehen. Die klaren Aussagen der US-Notenbank zur Inflationsbekämpfung lassen auch laufende Zinserhöhungen im Dollar erwarten. Nicht aber in Europa, wo die EZB die Inflation ungebremst weiter laufen lässt. Derweil wird von den am Morgen anstehenden deutschen Erzeugerpreisen eine weitere Beschleunigung der Teuerung um 26,1 Prozent im Jahresvergleich erwartet.


   Keine Bewegung in Ukraine 

Im Blick steht weiter der Krieg in der Ukraine. Während die türkische Regierung von Fortschritten bei den Verhandlungen um ein Kriegsende spricht, hatten die Außenminister Frankreichs und Großbritannien zuletzt gewarnt, das Putin-Regime führe die Verhandlungen nur zum Schein. Ein Gespräche vor dem Wochenende von Chinas Präsident Xi Jinping und US-Präsident Biden erbrachte keine Ergebnisse. Etwas verschnupft reagieren die Märkte laut Marktteilnehmern auf die Entscheidung der chinesischen Notenbank, die Geldpolitik zunächst nicht weiter zu lockern.

Im DAX werden am Montag zwei neue Mitglieder begrüßt: Daimler Truck und Hannover Rück ersetzen Siemens Energy und Beiersdorf. Für die Absteiger sind das gute Nachrichten, da sich die meisten Werte im Anschluss erholen. Umgekehrt ist die DAX-Aufnahme oft für den Kurs schlecht und markiert einen Hochpunkt.


   Ölaktien gesucht 

In Europa dürften fossile Energieaktien im Blick stehen. Nach dem Besuch von Wirtschaftsminister Habeck in Katar wird deutlich, wie schwer russisches Gas zu ersetzen ist. Dazu stimmt die Gewinnexplosion bei der saudiarabischen Aramco freundlich: Der Konzern konnte seinen Nettogewinn vergangenes Jahr mehr als verdoppeln auf 110 Milliarden Dollar. Damit könnte er gleich zweimal das DAX-Schwergewicht BASF aufkaufen.

Umgekehrt werden Konsumwerte schwach erwartet. Der Ölpreis schneidet immer tiefer in die Portemonnaies der Verbraucher. Ein Marktteilnehmer verweist auf den Ölpreisanstieg und auch allgemein auf die hohe Inflation. Viele Branchen führten erst Richtung Jahresende neue Tarifverhandlungen, sagt er. "Das birgt die Gefahr, dass die in der Corona-Krise aufgebauten Sparreserven nun einfach verpuffen", sagt er. Damit wachse dann auch die Gefahr einer Rezession.


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Rentenmarkt            zuletzt  absolut  +/- YTD 
Dt. Zehnjahresrendite     0,38    +0,01    +0,56 
US-Zehnjahresrendite      2,18    +0,03    +0,67 
 
DEVISEN          zuletzt      +/- %   0:00 Uhr  Fr, 17:01   % YTD 
EUR/USD           1,1052      +0,1%     1,1045     1,1045   -2,8% 
EUR/JPY           131,79      +0,0%     131,76     131,62   +0,7% 
EUR/CHF           1,0319      +0,2%     1,0721     1,0312   -0,5% 
EUR/GBP           0,8397      +0,1%     0,8386     0,8387   -0,1% 
USD/JPY           119,21      -0,1%     119,28     119,17   +3,6% 
GBP/USD           1,3161      -0,1%     1,3170     1,3168   -2,7% 
USD/CNH           6,3747      +0,0%     6,3739     6,3721   +0,3% 
Bitcoin 
BTC/USD        41.029,13      -0,9%  41.411,65  41.016,55  -11,3% 
 
ROHOEL           zuletzt  VT-Settl.      +/- %    +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex         108,00     104,70      +3,2%       3,30  +45,1% 
Brent/ICE         111,12     107,93      +3,0%       3,19  +44,2% 
 
METALLE          zuletzt     Vortag      +/- %    +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)     1.924,61   1.919,41      +0,3%      +5,20   +5,2% 
Silber (Spot)      24,99      24,98      +0,0%      +0,01   +7,2% 
Platin (Spot)   1.030,00   1.029,33      +0,1%      +0,67   +6,1% 
Kupfer-Future       4,66       4,73      -1,4%      -0,07   +4,6% 
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DJG/mod/cln

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March 21, 2022 03:20 ET (07:20 GMT)