FRANKFURT (Dow Jones)--Europas Börsen bleiben am Mittwochmittag gut unterstützt. Im Handel verstärkt sich die Hoffnung auf eine Bodenbildung an den Börsen mit einem sich abzeichnenden Inflationsgipfel. Auch verlaufe die Berichtssaison bisher gut, so QC Partners. Der wieder niedrigere Gaspreis mache es energieintensiven Unternehmen und Haushalten leichter. Der DAX zeigt sich kaum verändert bei 12.770 Punkte, der Einbruch der Sartorius-Aktie drückt etwas. Der Euro-Stoxx-50 gewinnt dagegen 0,6 Prozent auf 3.485 Zähler.

Als Impulsgeber kommt der nahende kleine Optionsverfall am Terminmarkt am Freitag hinzu, der über Deckungskäufe vor der Fälligkeit unterstützt. Trotzdem sollte eine Atempause im DAX nach dem Anstieg um fast 1.000 Punkte innerhalb nur weniger Handelstage nicht überraschen, so Holger Struck von hs-livetrading.


   Gewinnwarnung von Royal Unibrew belastet Sektor 

Nach der Gewinnwarnung von Royal Unibrew geht es für die Aktie um 12 Prozent nach unten. Aber auch die Werte der Wettbewerber wie Carlsberg (-1,9%), Heineken (-1,8%) oder AB Inbev (-1%) stehen unter Abgabedruck. Aktuell stellt man sich an der Börse die Frage, ob es sich um ein unternehmensspezifisches Problem handelt, oder ob der Sektor von der Entwicklung betroffen ist.

Aus dem DAX legte Sartorius (-15,1%) die Zahlen für das dritte Quartal vor. Der Laborausrüster konnte Umsatz und Gewinn erneut kräftig steigern, hat die Markterwartungen aber leicht verfehlt. Für das Gesamtjahr wird der Konzern etwas vorsichtiger und rechnet jetzt mit einem Umsatzanstieg in der unteren Hälfte der bisherigen Prognosebandbreite, bestätige aber die Margenprognose. Als Wachstumswert ist die Aktie an der Börse hoch bewertet, so dass die Zahlen als Enttäuschung gewertet werden.

Nach Handelsschluss in Europa steht dann noch die Deutsche Börse (-0,9%) aus dem DAX auf der Agenda. Das Umfeld bleibt günstig für Börsenbetreiber. Neben andauerndem organischen Wachstum treibt insbesondere der kräftige zyklische Rückenwind das Geschäft. Den Ausblick für das laufende Jahr könnte die Deutsche Börse dieses Mal nicht nur qualitativ, sondern auch quantitativ erhöhen.

Stratec verlieren nach der gesenkten Umsatzprognose 0,3 Prozent. Die Profitabilität weise bereits wieder nach oben, und eine Delle sei mit der Kurshalbierung mehr als eingepreist, so der Händler.


   ASML mit starken Zahlen 

Aber auch aus Europa gab es bereits Daten von der Berichtssaison. Von "starken Zahlen" spricht ein Marktteilnehmer mit Blick auf ASML, die Aktie legt um 7 Prozent zu. Der Ausrüster der Halbleiterindustrie hat im dritten Quartal mehr umgesetzt und deutlich mehr verdient als erwartet. Zwar rechnet ASML für das vierte Quartal mit einem Rückgang der Brutto-Marge auf etwa 49 Prozent. "Mit 51,8 Prozent war sie im dritten Quartal aber sehr hoch", so der Marktteilnehmer. Zudem sei die Bruttomarge im vierten Quartal meistens leicht rückläufig.

Der Schweizer Konsumgüterkonzern Nestle (-0,2%) hat in den ersten neun Monaten höhere Kosten an Verbraucher weitergegeben und den Umsatz kräftig gesteigert. Für das Gesamtjahr äußerte sich das Unternehmen etwas optimistischer als bisher. So soll der organische Umsatz 2022 laut Mitteilung um rund 8 Prozent steigen. Bisher wurde ein Zuwachs von 7 bis 8 Prozent in Aussicht gestellt. Die bereinigte operative Gewinnmarge erwartet Nestle weiter bei rund 17,0 Prozent.


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Aktienindex              zuletzt        +/- %       absolut  +/- % YTD 
Euro-Stoxx-50           3.485,21        +0,6%         21,38     -18,9% 
Stoxx-50                3.430,74        +0,5%         16,04     -10,2% 
DAX                    12.770,28        +0,0%          4,67     -19,6% 
MDAX                   23.133,39        -0,5%       -115,51     -34,1% 
TecDAX                  2.742,80        -2,1%        -57,75     -30,0% 
SDAX                   10.853,56        -0,2%        -21,00     -33,9% 
FTSE                    6.936,54        -0,0%         -0,20      -6,1% 
CAC                     6.088,71        +0,4%         21,71     -14,9% 
 
Rentenmarkt              zuletzt                    absolut    +/- YTD 
Dt. Zehnjahresrendite       2,34                      +0,05      +2,52 
US-Zehnjahresrendite        4,07                      +0,06      +2,56 
 
DEVISEN                  zuletzt        +/- %  Mi, 8:31 Uhr  Di, 17:02   % YTD 
EUR/USD                   0,9793        -0,7%        0,9837     0,9846  -13,9% 
EUR/JPY                   146,48        -0,5%        146,93     146,85  +11,9% 
EUR/CHF                   0,9815        +0,1%        0,9804     1,0050   -5,4% 
EUR/GBP                   0,8696        -0,2%        0,8705     0,8704   +3,5% 
USD/JPY                   149,57        +0,2%        149,35     149,13  +29,9% 
GBP/USD                   1,1261        -0,6%        1,1303     1,1314  -16,8% 
USD/CNH (Offshore)        7,2586        +0,5%        7,2384     7,2267  +14,2% 
Bitcoin 
BTC/USD                19.210,23        -0,5%     19.266,20  19.417,58  -58,5% 
 
ROHOEL                   zuletzt  VT-Settlem.         +/- %    +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex                  84,04        82,82         +1,5%      +1,22  +19,4% 
Brent/ICE                  91,12        90,03         +1,2%      +1,09  +23,9% 
GAS                               VT-Settlem.                  +/- EUR 
Dutch TTF                 115,13       113,22         +1,7%      +1,90  +72,7% 
 
METALLE                  zuletzt       Vortag         +/- %    +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)             1.634,02     1.652,30         -1,1%     -18,29  -10,7% 
Silber (Spot)              18,46        18,78         -1,7%      -0,31  -20,8% 
Platin (Spot)             893,53       910,00         -1,8%     -16,48   -7,9% 
Kupfer-Future               3,34         3,38         -1,1%      -0,04  -24,4% 
 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
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Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

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October 19, 2022 06:55 ET (10:55 GMT)