FRANKFURT (Dow Jones)--An den europäischen Aktienmärkten haben die Kurse am Montag überwiegend etwas nachgegeben. Der DAX fiel um 0,6 Prozent auf 15.421 Punkte, und der Euro-Stoxx-50 verlor 0,8 Prozent auf 4.039 Punkte. Händler sprachen von einem typischen Konsolidierungstag, auch weil die Umsätze bei fallenden Kursen stark zurückgingen. Das Geschäft war sehr dünn, und das lag vor allem an den Börsenfeiertagen in den USA und Großbritannien: "Dadurch fehlten einige sehr große Marktteilnehmer", sagte ein Händler.

Aus technischer Sicht macht die Konsolidierung weiterhin einen trendbestätigenden Eindruck: "Ein Ausbruch auf der Oberseite ist wahrscheinlicher als ein Ausbruch auf der Unterseite", so ein Marktanalyst. Zudem liege das Allzeit-Hoch von 15.569 Punkten auch weiterhin in greifbarer Nähe.

Wegen der Feiertage in den USA und in Großbritannien fehlte es neben Marktteilnehmern aber auch an Impulsen. Neue Konjunkturdaten aus Asien bewegten die Kurse ebenso kaum wie Preisdaten aus Europa oder erhöhte Wachstumsprognosen der OECD, die Marktteilnehmer als überholt abtaten. Am Anleihemarkt veränderten sich die Kurse deshalb auch kaum noch.

Die Nachrichtenlage auf Unternehmensseite war noch dünner. Einer der Verlierer im DAX war die Aktie der Deutschen Bank mit minus 1,3 Prozent. Belastend wirkte ein Bericht, wonach die US-Notenbank mit den Fortschritten bei der Geldwäschebekämpfung unzufrieden sein soll und nun neue Strafzahlungen drohen. Der Stoxx-Index des europäischen Bankensektor notierte kaum verändert.

Größter Verlierer war der Versorgerbereich, dessen Stoxx-Branchenindex um 1,2 Prozent nachgab. Unter Druck standen vor allem spanische Energieversorger mit einem Gesetzesentwurf, nach dem ihre Gewinne künftig beschnitten werden könnten. Iberdrola fielen um 2,7 Prozent, Endesa sogar um 5,7 Prozent. Aus Unzufriedenheit über hohe Strompreise verlieren die Energieversorger immer häufiger Kunden, die eigene Kooperativen für Ökostrom gründen.

Auf der Gewinnerseite standen Reise- und Freizeit-Titel. Ihr Stoxx-Branchenindex gewann 0,3 Prozent. Hier gehörten Aktien von Flughafenbetreibern zu den größten Gewinnern. Flughafen Zürich stiegen um 1,5, Fraport um 1,7 Prozent und Aeroports de Paris um 1,6 Prozent. Die Branche habe Nachholbedarf zu den Touristikunternehmen und Fluggesellschaften, hieß es. Dazu kamen positive Einzelaussagen wie vom Düsseldorfer Flughafen. Der dortige Chef sprach von explodierenden Buchungszahlen.

Hapag-Lloyd gewannen 7 Prozent auf 169,50 Euro und markierten neue Jahreshochs, besonders bemerkenswert, weil noch 3,50 Euro Dividende abgeschlagen worden sind. "Nach der Container-Logistik stehen nun unter anderem die Kreuzfahrtschiffe im Blick", so ein Händler. Viele Häfen würden nun wieder für den Tourismus geöffnet.


   Grenke-Zahlen kommen nicht gut an 

Grenke gaben um 2,8 Prozent nach. Das Leasingunternehmen hat im ersten Quartal unter den Kosten für die Sonderprüfung seiner Bilanzen gelitten und deutlich weniger verdient. Zugleich litt das Neugeschäft unter der Pandemie. Im Zuge von Bilanzvorwürfen will Grenke nun die Konzernstruktur vereinfachen und dazu die ersten Franchisegesellschaften bis Jahresende 2021 übernehmen, kündigte das Unternehmen an.

Für Lindt & Sprüngli ging es um 1,3 Prozent nach oben. Der Schweizer Chocolatier hat ein Aktienrückkaufprogramm angekündigt. Der Umfang des Programms wird mit 750 Millionen Franken im Handel als hoch bezeichnet.


   Berg- und Talfahrt beim Bitcoin 

Am Devisenmarkt tat sich wenig, mit Ausnahme des Bitcoin, wo es wie gewohnt sehr volatil zuging. "Anlegerinnen und Anleger brauchen hier weiterhin Nerven aus Drahtseilen", so QC Partners. Die Volatilität sei schon immer hoch gewesen. Im vergangenen Monat habe diese jedoch bei fast unglaublichen 120 Prozent gelegen. Zur Schlussglocke an den europäischen Börsen ging der Bitcoin gut 4 Prozent fester um mit knapp 37.000 Dollar, nachdem er am frühen Morgen noch rund 3 Prozent im Minus gelegen hatte. In der Vorwoche hatte er im Hoch noch über 40.000 gelegen.


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Index                  Schluss-  Entwicklung  Entwicklung   Entwicklung 
.                         stand      absolut         in %          seit 
.                                                          Jahresbeginn 
Euro-Stoxx-50          4.039,46       -31,10        -0,8%        +13,7% 
Stoxx-50               3.439,11       -23,85        -0,7%        +10,6% 
Stoxx-600                446,76        -2,22        -0,5%        +12,0% 
XETRA-DAX             15.421,13       -98,85        -0,6%        +12,4% 
FTSE-100 London       Kein Handel wegen Feiertag                  +8,7% 
CAC-40 Paris           6.447,17       -36,94        -0,6%        +16,1% 
AEX Amsterdam            709,36        -3,92        -0,5%        +13,6% 
ATHEX-20 Athen         2.167,17       +19,12        +0,9%        +12,0% 
BEL-20 Bruessel        4.060,36       -26,73        -0,7%        +12,1% 
BUX Budapest          46.371,02      +137,73        +0,3%        +10,1% 
OMXH-25 Helsinki       5.157,91       -59,37        -1,1%        +12,5% 
ISE NAT. 30 Istanbul   1.506,33        -0,56        -0,0%         -7,9% 
OMXC-20 Kopenhagen     1.577,40        -9,98        -0,6%         +7,7% 
PSI 20 Lissabon        5.242,32       -62,14        -1,2%         +5,8% 
IBEX-35 Madrid         9.148,90       -75,70        -0,8%        +13,3% 
FTSE-MIB Mailand      25.170,55        +1,16        +0,0%        +13,2% 
RTS Moskau             1.597,54        -6,25        -0,4%        +15,1% 
OBX Oslo                 980,23        -6,35        -0,6%        +14,1% 
PX  Prag               1.162,71        -0,80        -0,1%        +13,2% 
OMXS-30 Stockholm      2.241,87       -13,59        -0,6%        +19,6% 
WIG-20 Warschau        2.233,36        -2,95        -0,1%        +12,6% 
ATX Wien               3.431,67       -32,43        -0,9%        +24,7% 
SMI Zuerich           11.363,45       -62,70        -0,5%         +6,2% 
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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May 31, 2021 11:58 ET (15:58 GMT)