FRANKFURT (Dow Jones)--Sehr ruhig zeigt sich das Geschäft in Europa am Mittwochnachmittag. Der DAX notiert weiter unter der Marke von 15.500 Punkten. Neue Allzeithochs werden derzeit abverkauft, aber tiefere Kurse auch immer wieder zum Neueinstieg genutzt. Per Saldo tendieren die Märkte damit seitwärts. Der DAX gibt 0,1 Prozent nach auf 15.443 Zähler, der Euro-Stoxx-50 fällt 0,2 Prozent auf 4.022 Punkte. Nur die Züricher Börse liegt am Allzeit-Hoch, der SMI-Index steigt um 0,2 Prozent. Er profitiert von Umschichtungen in die defensiven Schwergewichte wie Nestle, Roche und Novartis. Ein Entspannungssignal für die Börsen kommt zum Thema Corona: Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz ist wieder unter 50 gesunken. Bremsend wirkt aber der feste Euro über der 1,22er-Marke zum Dollar.


   Interesse an Lamborghini rückt VW-Bewertung in den Fokus 

Dass Volkswagen auch sportliche Autos bauen kann, zeigt das erneute Interesse an der Tochter Lamborghini. Nun möchte die Schweizer Quantum-Gruppe laut Automobilwoche zusammen mit der britischen Investmentfirma Centricus die Audi-Tochter für 7,5 Milliarden Euro kaufen. Audi soll dies zwar ablehnen, am Markt wird damit aber wieder das Augenmerk auf die Bewertung des VW-Konzerns gerichtet. Der starke Euro setzt aber Exportwerte etwas unter Druck, die Autoaktien pendeln allesamt rund 0,3 Prozent um die Nulllinie. MTU geben 1 Prozent nach. Deutsche Post legen hingegen 1,1 Prozent zu.

Vonovia legen gegen den trendlosen Markt in Europa sogar 1,3 Prozent zu und erholen sich damit etwas von den Vortagsverlusten nach dem Übernahmeangebot für Deutsche Wohnen. Allgemein gelobt wird das geschickte Vorgehen beim Einfädeln der Allianz, die selbst von Berlins Regierendem Bürgermeister verteidigt worden war. Die Forderung nach einem Moratorium der Mieterhöhungen von SPD-Finanzminister Olaf Scholz wird indes als "Wahlkampfgerede" eingestuft und bremst die Branche nicht.

K+S steigen um 5 Prozent dank eines Ausbruchs aus der Seitwärtsbewegung. Dazu kommen Spekulationen, Sanktionen gegen Belarus würden auch die dortige Konkurrenz ausschalten.

Delivery Hero gewinnen 0,7 Prozent. Das Unternehmen hat Teile seines Geschäfts in der Balkanregion an die spanische Lieferplattform Glovo verkauft. Bewertet wurden die Assets mit rund 170 Millionen Euro.


   Marks & Spencer überrascht 

Für den britischen Einzelhändler Marks & Spencer geht es nach guten Zahlen um 8,8 Prozent nach oben. Die Lebensmittel-Umsätze dürften davon profitieren, dass in den kommenden Monaten immer mehr Menschen an ihre Arbeitsplätze zurückkehren müssen. Für das Geschäftsjahr erwartet das Unternehmen nun einen Gewinn vor Steuern von 300 bis 350 Millionen Pfund, während der Konsens nur bei 299 Millionen liegt.

Aktien aus dem Sektor Travel and Leisure stehen an der Spitze der europäischen Branchen und legen 1 Prozent zu. Das liegt vor allem an den mittlerweile den Index prägenden Gaming-Aktien: Evolution Gaming in Stockholm und Flutter in London steigen bis zu 1,5 Prozent an.


   Trend bei europäischen Staatsanleihen geht zu positiven Renditen 

Die Anzahl europäischer Anleihen mit negativer Rendite geht immer weiter zurück. Wie die Deutsche Bank errechnet hat, ist ihr Anteil am Gesamtbestand seit Jahresbeginn von 76 auf 50 Prozent geschrumpft, bei den Unternehmensanleihen von 50 auf 30 Prozent und bei Unternehmensanleihen mit fünf bis zehn Jahren Laufzeit sogar von 39 auf 3,5 Prozent. Ein Sprung der zehnjährigen Bundesanleihen zurück ins positive Rendite-Territorium werde den Trend verstärken, so Stratege Dirk Steffen.

Anleger warnt er aber vor den entstehenden Kursverlusten: "Zum Beispiel erlitt die im vergangenen Jahr emittierte einhundertjährige Staatsanleihe Österreichs durch den Renditeanstieg einen Kursverlust von 40 Prozent innerhalb von sechs Monaten".


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Aktienindex              zuletzt      +/- %     absolut      +/- % YTD 
Euro-Stoxx-50           4.025,05      -0,27      -10,99          13,30 
Stoxx-50                3.436,33      -0,20       -6,82          10,55 
DAX                    15.422,49      -0,28      -42,60          12,42 
MDAX                   32.809,75       0,30       97,89           6,54 
TecDAX                  3.410,71       0,38       13,03           6,16 
SDAX                   16.178,03      -0,02       -4,03           9,57 
FTSE                    7.008,28      -0,31      -21,51           8,81 
CAC                     6.381,64      -0,14       -8,63          14,96 
 
Rentenmarkt              zuletzt                absolut        +/- YTD 
Dt. Zehnjahresrendite      -0,21                  -0,04          -0,45 
US-Zehnjahresrendite        1,56                   0,00          -1,12 
 
DEVISEN                  zuletzt      +/- %   Fr, 8:53h  Do, 17:04 Uhr   % YTD 
EUR/USD                   1,2232     -0,15%      1,2225         1,2215   +0,2% 
EUR/JPY                   133,26     +0,02%      132,97         132,98   +5,7% 
EUR/CHF                   1,0954     -0,12%      1,0960         1,0991   +1,3% 
EUR/GBP                   0,8655     -0,02%      0,8620         0,8629   -3,1% 
USD/JPY                   108,95     +0,18%      108,77         108,86   +5,5% 
GBP/USD                   1,4132     -0,11%      1,4181         1,4158   +3,4% 
USD/CNH (Offshore)        6,3852     -0,40%      6,4351         6,4343   -1,8% 
Bitcoin 
BTC/USD                38.974,51     +2,57%   39.666,76      41.724,11  +34,2% 
 
ROHOEL                   zuletzt  VT-Settl.       +/- %        +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex                  65,62      66,07       -0,7%          -0,45  +35,2% 
Brent/ICE                  68,33      68,65       -0,5%          -0,32  +32,9% 
 
METALLE                  zuletzt     Vortag       +/- %        +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)             1.901,39   1.899,40       +0,1%          +1,99   +0,2% 
Silber (Spot)              27,83      28,03       -0,7%          -0,20   +5,4% 
Platin (Spot)           1.198,45   1.195,68       +0,2%          +2,78  +12,0% 
Kupfer-Future               4,54       4,52       +0,5%          +0,02  +28,9% 
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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May 26, 2021 10:01 ET (14:01 GMT)