ZÜRICH (Dow Jones)--Mit heftigen Kursverlusten hat der schweizerische Aktienmarkt am Freitag auf die jüngsten Entwicklungen im Ukrainekrieg reagiert. Berichte, wonach russischer Beschuss einen Brand in Europas größtem Kernkraftwerk verursacht hatte, weckten Befürchtungen einer nuklearen Katastrophe noch nie dagewesenen Ausmaßes. Dass die ukrainischen Behörden erklärten, das Feuer in einem Schulungsgebäude des Kraftwerks sei gelöscht worden, vermochte die Talfahrt der Aktienkurse nicht zu bremsen.

Auch die über den Prognosen liegenden US-Arbeitsmarktdaten linderten den Verkaufsdruck nicht. Nachdem schon der ADP-Arbeitsmarktbericht am Mittwoch und die Erstanträge am Donnerstag besser als erwartet ausgefallen waren, dürften die inoffiziellen Schätzungen nach oben geschraubt worden sein.

Der SMI verlor 3,2 Prozent auf 11.300 Punkte. Alle 20 SMI-Werte schlossen mit Verlusten. Umgesetzt wurden 81,32 (zuvor: 50,76) Millionen Aktien.

Vergleichsweise gut hielten sich die als defensiv geltenden Nestle (-1,8%), Givaudan (-0,5%) und Swisscom (-1,2%), aber auch die Aktien des Pharmakonzerns Roche (-1,7%). Bei Logitech (-2,5%) habe die positiv verlaufene Investorenveranstaltung vom Vortag etwas gestützt, hieß es. Der Computerzubehörhersteller hatte bei dieser Gelegenheit den Ausblick bestätigt.

Konjunkturzykliker und Banken wurden hingegen abverkauft. Hier lasteten die gegen Russland verhängten Sanktionen und die im Zusammenhang damit befürchtete Konjunkturschwäche. Die Aktien der Baustoffhersteller Holcim und Sika verbilligten sich um 6,6 und 6,1 Prozent. ABB gaben um 5,2 Prozent nach. Bei den Banken fielen Credit Suisse um 6,4 Prozent und UBS um rund 7 Prozent.

Sehr schwach zeigten sich mit minus 5,8 Prozent auch Richemont. Für den Luxusgüterhersteller ist Russland ein wichtiger Absatzmarkt.

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(END) Dow Jones Newswires

March 04, 2022 11:45 ET (16:45 GMT)