ZÜRICH (Dow Jones)--Erneut abwärts ist es am Donnerstag am schweizerischen Aktienmarkt gegangen. Die Kurse folgten nach dem Zinsentscheid der Europäischen Zentralbank (EZB) den anderen europäischen Börsen nach unten. Der SMI verlor 1,3 Prozent auf 11.322 Punkte. Unter den 20 SMI-Werten standen sich 16 Kursverlierer und drei -gewinner gegenüber, unverändert schloss eine Aktie. Umgesetzt wurden 55,86 (zuvor: 74,9) Millionen Aktien. Die Ankündigung einer Zinserhöhung um 25 Basispunkte erst auf der nächsten EZB-Sitzung im Juli wurde zwar als die minimalst mögliche Reaktion der Notenbank auf die hohe Inflation gewertet, jedoch verschreckten die angehobenen Inflationsprognosen der EZB.

Credit Suisse (CS) führten mit minus 5,6 Prozent bei erneut hohen Umsätzen die Verlierer mit großem Abstand an, nachdem sie am Mittwoch von Spekulationen über ein mögliches Übernahmeangebot von State Street profitiert hatten. State Street hatte jedoch einen Kommentar dazu abgelehnt und mitgeteilt, dass man sich derzeit auf anderes konzentriere. Und CS-CEO Thomas Gottstein bezeichnete den entsprechenden Bericht eines Finanz-Blogs als "wirklich dumm".

Im Sog der CS gaben UBS um 2,8 Prozent nach. Aktien von Versicherern hielten sich derweil besser als der Markt. Sie profitierten von den erneut gestiegenen Anleiherenditen. Swiss Life gewannen 0,2 Prozent und Swiss Re 0,1 Prozent. Zurich schlossen kaum verändert.

Inflationssorgen drückten dagegen das eigentlich als defensiv geltende SMI-Schwergewicht Nestle um 1,6 Prozent. Mit Richemont (-3,1%) gehörte auch ein anderer konsumnaher Titel zu den Verlierern. Befürchtungen, dass die Zinserhöhungen der Notenbanken die Wirtschaft ausbremsen könnten, lasteten auf Konjunkturzyklikern wie ABB (-1,5%), Sika (-2,2%) und Geberit (-1,8%).

Roche (-0,4%) wurden etwas gestützt von der EU-Zulassung von Tecentriq als adjuvante Krebstherapie. Novartis hielten sich mit minus 0,5 Prozent ebenfalls besser als der Markt.

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June 09, 2022 11:45 ET (15:45 GMT)