ZÜRICH (Dow Jones)--Der andauernde Ukrainekrieg und die rasant steigenden Preise für Rohstoffe wie Öl und Gas haben den schweizerischen Aktienmarkt am Montag erneut stark belastet. Zwischenzeitliche Stabilisierungsansätze wurden mit der negativen Eröffnung der US-Börsen zunichte gemacht.

Der SMI verlor 0,8 Prozent auf 11.205 Punkte. Bei den 20 SMI-Werten standen sich 14 Kursverlierer und fünf -gewinner gegenüber, unverändert schloss eine Aktie. Umgesetzt wurden 86,56 (zuvor: 81,32) Millionen Aktien.

Berichte, wonach der US-Kongress auf ein Embargo für Ölimporte aus Russland drängt, ließen die Preise für Erdöl steil anziehen. Allerdings kamen die Preise im Tagesverlauf von ihren Hochs deutlich zurück, was den Verkaufsdruck an den Aktienmärkten etwas linderte. Unterstützung kam auch von der Nachricht, dass sich die Außenminister Russlands und der Ukraine zu Gesprächen in der Türkei träfen. Ferner kommen Delegationen beider Seiten zu einer neuen Gesprächsrunde an der belarussisch-ukrainischen Grenze zusammen.

Mit die größten Verluste verzeichnete der Bankensektor. Die Kurse von Credit Suisse und UBS fielen um 4,3 und 2,1 Prozent. Julius Bär gaben um 5,2 Prozent nach. Die Aussichten der Branche hängen sehr stark von den makroökonomischen Aussichten ab, die wiederum durch die Möglichkeit eines sich verschärfenden und langwierigen Konflikts bedroht sind.

Kräftig abverkauft wurde auch der Versicherungssektor. Swiss Life verbilligten sich um 3,9 Prozent, Swiss Re um 2,7 Prozent und Zurich um 1,5 Prozent.

Der Kurs des Luxusgüterkonzern Richemont fiel um 2,3 Prozent. Infolge der Sanktionen gegen Russland bricht dem Unternehmen ein wichtiger Absatzmarkt weg.

Verkauft wurden trotz der Krisenstimmung auch die eigentlich als defensiv geltenden Nestle (-2,2%) und Givaudan (-1,0%). Swisscom (+0,8%) hielten sich besser.

Unter den Pharmawerten trotzten Lonza (+0,3%) und Roche (+1,5%) dem Ausverkauf. Bei Alcon (-0,3%) waren die Verluste immerhin geringer als der Marktdurchschnitt. Novartis gingen 0,7 Prozent leichter aus dem Handel.

Unter den Nebenwerten verbesserten sich Aryzta um 3,7 Prozent. Die Zahlen zum ersten Geschäftshalbjahr des Anbieters von Tiefkühlgerichten und -backwaren kamen gut an. Medartis verloren hingegen 6,3 Prozent. Das Medizintechnikunternehmen hatte bei der Vorlage von Zahlen zum vergangenen Geschäftsjahr eine Übernahme in den USA angekündigt.

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(END) Dow Jones Newswires

March 07, 2022 11:47 ET (16:47 GMT)