ZÜRICH (Dow Jones)--Der Schweizer Aktienmarkt hat sich auch am Dienstag im europäischen Kontext vergleichsweise stabil gezeigt. Gleichwohl ging es für den SMI um 1 Prozent nach unten auf 11.862 Punkte. Bei den 20 SMI-Werten standen sich 12 Kursverlierer und 8 -gewinner gegenüber. Umgesetzt wurden 62,2 (Montag: 67,15) Millionen Aktien.

Für Vorsicht und anhaltende Verkäufe sorgten die offenbar seitens Russlands verstärkten militärischen Attacken auf die Ukraine, wobei Berichten zufolge vermehrt auch zivile Ziele angegriffen worden sein sollen. Die vom Westen bereits verhängten Sanktionen zeigten somit bislang noch keine Wirkung.

Die relative stärkere Widerstandsfähigkeit des SMI war der Tatsache geschuldet, dass in dem Leitindex als defensiv geltende Aktien besonders schwer gewichtet sind. Dazu zählen die Pharmariesen Novartis (+0,3%) und Roche (+0,4%) sowie der Lebensmittelriese Nestle (+0,6%). An der Spitze lag mit einem Plus von 1,9 Prozent mit Swisscom ebenfalls die Aktie eines eher weniger zyklischen Unternehmens.

Daneben könnten Schweizer Aktien auch davon Unterstützung erhalten haben, dass der Franken als sicherer Hafen in Krisenzeiten gilt und deswegen weiter aufwerten dürfte. Ausländischen Aktienkäufern winken damit Währungsgewinne.

Am Ende des Index lagen erneut Bankaktien, weil deren Geschäfte von den umfangreichen Finanzsanktionen gegen Russland in Mitleidenschaft gezogen werden. UBS verloren 5,2 und Credit Suisse 5,9 Prozent. Daneben lasteten die weiter stark sinkenden Marktzinsen auf den Bankaktien, weil viele Anleger Zuflucht in den vermeintlich sicheren Anleihen suchten, was sinkende Renditen zur Folge hatte.

Auch für die Versicherer sind sinkende Renditen ungünstig, weil damit lukrative Anlagemöglichkeiten fehlen. Swiss Re büßten 7,0 und Zurich Insurance 2,8 Prozent ein. Sie dürften aber auch wegen der potenziellen Kriegsschäden in der Ukraine von den Anlegern gemieden worden sein.

Für Richemont ging es im Einklang mit anderen europäischen Luxusaktien steil nach unten um 7,2 Prozent. Russland und die Ukraine gelten als relativ starke Nachfrager nach Luxusprodukten.

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(END) Dow Jones Newswires

March 01, 2022 12:04 ET (17:04 GMT)