ZÜRICH (Dow Jones)--Die weitere Entspannung im Bankensektor hat am Mittwoch am schweizerischen Aktienmarkt für Gewinne gesorgt. Vor allem die Personalie an der Spitze der UBS war Tagesgespräch. Etwas Beruhigung brachte auch EZB-Chefvolkswirt Philip Lane in den Markt. Laut Lane wird die Inflation Richtung Jahresende stark zurückgehen. Lane hält es zudem für möglich, dass die Teuerung auf 2 Prozent sinkt, ohne dass die Wirtschaft des Euroraums dafür eine Rezession durchlaufen müsste. Teilnehmer verwiesen indes darauf, dass die Inflations- und Zinssorgen weiter im Hintergrund schwelen. Mit Spannung warten Teilnehmer daher auf die Verbraucherpreise aus der Eurozone am Freitag.

Der SMI gewann 1,1 Prozent auf 10.963 Punkte. Bei den 20 SMI-Werten standen sich 18 Kursgewinner und 2 -verlierer gegenüber. Umgesetzt wurden 77,29 (zuvor: 49,38) Millionen Aktien.

Die UBS bekommt infolge der Übernahme von Credit Suisse einen neuen CEO, der bereits bis 2020 an der Spitze der Bank stand. Wie UBS mitteilte, soll zum 5. April Sergio Ermotti an die Spitze rücken, derzeit Präsident des Verwaltungsrats der Swiss Re. Ermotti war nach der globalen Finanzkrise bereits CEO von UBS und 2020 nach neun Jahren an der Spitze zurückgetreten. Citi spricht mit Blick auf den Chefwechsel zwar von einer unerwarteten Wendung. Die Analysten halten den Schritt aber für nachvollziehbar. Ermotti habe während seiner neunjährigen Amtszeit, in der er unter anderem die Investmentbank der UBS 2012 neu ausgerichtet und große Teile des Zins-, Währungs- und Rohstoffgeschäfts (FICC) aufgegeben habe, hohes Ansehen genossen. UBS verteuerten sich um 3,7 Prozent, Credit Suisse stiegen um 4 Prozent.

Die Swiss-Re-Aktie verkraftete den Abgang ihres Verwaltungsratspräsidenten gut, sie stieg um 1 Prozent.

Die Stimmung für Technologiewerte hellte sich mit positiven Zahlen von Infineon auf. Der Halbleiterkonzern hat seine Prognose erhöht, was den Techsektor europaweit stützte. In der Schweiz stiegen Logitech um 3,3 Prozent und AMS-Osram um 3,8 Prozent.

Uneinheitlich tendierten die Indexschwergewichte. Die zuletzt festen Novartis lagen nun 0,6 Prozent im Minus. Roche (+0,7%) und Nestle (+1,6%) legten zu. Der potentielle Zukauf eines Haustiernahrungsherstellers in Brasilien durch Nestle wurde von den Analysten von Bernstein als sehr sinnvoll bezeichnet.

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March 29, 2023 11:41 ET (15:41 GMT)