ZÜRICH (Dow Jones)--Mit Verlusten ist die Schweiz am Dienstag aus dem Handel gegangen. Damit blieb sie hinter den europäischen Nachbarbörsen zurück - eine Tendenz, die bereits seit rund zwei Wochen zu beobachten ist. Bis zum Nachmittag baute der SMI seine Verluste stetig aus, bevor im späten Geschäft die Abgaben vermindert wurden. Angesichts der geläufigen Sorgen um höhere Zinsen oder eine Rezession halten sich die Anleger mit Engagements zurück. Die Umsätze blieben gering, weil viele Teilnehmer gegenwärtig in Urlaub sind, Händler sprachen von einem Sommerloch.

Der SMI verlor -0,4 Prozent auf 11.130 Punkte. Bei den 20 SMI-Werten standen sich zehn Kursverlierer und zehn -gewinner gegenüber. Umgesetzt wurden 20,44 (zuvor: 18,74) Millionen Aktien.

Deutlich unter Druck geriet die Aktie von Straumann (-8,3%), obwohl das Unternehmen für das zweite Quartal überzeugende Zahlen vorgelegt hatte. Der Ausblick überraschte dann allerdings, da er für das Gesamtjahr nur bestätigt wurde. Dies würde für die kommenden Monate ein niedrigeres Wachstum als vom Markt erwartet bedeuten, der EBIT-Konsens müsse zudem leicht gesenkt werden. Als schwach bezeichneten die UBS-Analysten das organische Wachstum von Straumann in den USA, hier belasteten makroökonomischer Gegenwind sowie die Inflation.

Eine überraschende Gewinnwarnung von Sonova verschreckte die Anleger, für die Aktie ging es in der Folge um knapp 16 Prozent nach unten. Die Nachfrage nach Hörlösungen entwickele sich schwächer als erwartet, im Besonderen in den USA. Höhere Kosten für Transport und Komponenten sowie die gestiegene Lohninflation belasteten die Profitabilität der Gruppe. Als ungünstig stufen die Analysten der UBS den Zeitpunkt so früh im Geschäftsjahr ein, was zur Verunsicherung beitragen könne. Die Senkung des Ausblick dürfte zur Folge haben, dass die Analysten im Mittel ihre Schätzungen um 10 Prozent senken werden.

Unter den Schwergewichten bremsten Nestle (-0,4%) und Roche (-0,7%) den Leitindex, während Novartis (+0,7%) zulegten.

Schwächste Titel im SMI waren Geberit, Givaudan, Lonza, Richemont und Sika, die jeweils über 1,5 Prozent nachgaben.

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August 16, 2022 11:38 ET (15:38 GMT)