ZÜRICH (Dow Jones)--Leicht im Plus hat der schweizerische Aktienmarkt den Handel am Dienstag beendet. Zins- und Inflationsängste bremsten die Kurse, wie Marktteilnehmer sagten. "Falkenhafte" Aussagen von Vertretern der US-Notenbank aus der Vorwoche wirkten nach. Zudem startete die Wall Street nach dem feiertagsbedingt verlängerten Wochenende deutlich im Minus in den Dienstagshandel.

Der SMI gewann 0,1 Prozent auf 11.282 Punkte. Bei den 20 SMI-Werten standen sich zwölf Kursverlierer und acht -gewinner gegenüber. Umgesetzt wurden 65,3 (zuvor: 29,33) Millionen Aktien.

Auf den Verkaufslisten ganz oben standen in der Schweiz Credit Suisse (-4,1%), die im Verlauf auf ein neues Rekordtief fielen. Einem Bericht der Nachrichtenagentur Reuters zufolge prüft die schweizerische Finanzaufsicht Finma Aussagen des Verwaltungsratsvorsitzenden der Credit Suisse, Axel Lehmann, über Nettomittelabflüsse von Anfang Dezember. Die Finma wolle in Erfahrung bringen, ob Lehmanns Aussagen irreführend gewesen seien. Die Aktie der Credit Suisse (CS) war am 2. Dezember um 9,3 Prozent gestiegen. An dem Tag sagte Lehmann bei Bloomberg TV, die Nettomittelabflüsse hätten "praktisch angehalten". Im November hatte die Credit Suisse noch davor gewarnt, dass der Abzug von Kundengeldern das Viertquartalsergebnis belasten würde, was die Aktie seinerzeit auf Talfahrt schickte.

Gesucht waren hingegen die Pharma-Schwergewichte Novartis (+1,1%) und Roche (+0,7%). Unterstützt wurde der SMI auch von Nestle (+0,1%).

Nach eher glanzlosen Daten zu den Uhrenexporten der Schweiz tendierten die Aktien von Richemont die meiste Zeit der Sitzung im Minus, zogen aber in den letzten Handelsminuten steil an und schlossen schließlich 0,6 Prozent im Plus. Aus dem Handel war zu hören, LVMH sei an Richemont interessiert. Der Kurs von Swatch sank um 0,4 Prozent. Die Uhrenexporte legten im Januar verglichen mit Dezember zwar um 8,6 Prozent zu. Im ganzen Jahr 2022 war indessen ein Wachstum von 11 Prozent verzeichnet worden.

In der zweiten Reihe fielen Straumann um 1,8 Prozent. Die Viertquartalszahlen des Unternehmens entsprachen in etwa den Erwartungen des Marktes, doch wurde der Ausblick als "konservativ" eingestuft. Mit Enttäuschung wurden ferner die Zahlen von PSP Swiss Property (-4,1%) und OC Oerlikon (-3,9%) aufgenommen.

Pessimistisch blickten Anleger auch den Zahlen von Schindler (-0,6%) entgegen, die für Mittwoch angekündigt sind.

Temenos gewannen nach Zahlenvorlage 5,5 Prozent. Hier überzeugte der Ausblick auf mittelfristig weiterhin starkes Wachstum.

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February 21, 2023 11:54 ET (16:54 GMT)