ZÜRICH (Dow Jones)--Der schweizerische Aktienmarkt hat am Donnerstag zwischenzeitliche Aufschläge nicht ins Ziel gerettet. Am Morgen hatte zunächst die Zinsentscheidung der US-Notenbank für Erleichterung gesorgt. Mit ihrer wie vorausgesagt ausgefallenen Erhöhung um 50 Basispunkte, vor allem aber mit der Absage an künftig höhere Zinsschritte stützte sie zunächst die europäischen Aktienmärkte. Doch die Erleichterungsaufschläge wurden dann am Nachmittag abverkauft. Die Konjunktur trübe sich von China über Europa bis in die USA ein, dies seien keine guten Perspektiven für einen Zinserhöhungszyklus in den USA, hieß es im Handel. Einige Volkswirte warnten bereits vor einer drohenden Rezession in den USA. Verstärkt wurden die Konjunktursorgen durch schwache Konjunkturdaten aus Deutschland und China, auch die US-Daten am Nachmittag überzeugten nicht.

Der SMI verlor 0,03 Prozent auf 11.877 Punkte. Unter den 20 SMI-Werten standen sich zehn Kursverlierer und zehn -gewinner gegenüber. Umgesetzt wurden 40,7 (zuvor: 31,02) Millionen Aktien. Die Konjunktursorgen bekamen europaweit die Bankentitel zu spüren, zudem waren am Vortag die Marktzinsen in den USA eingebrochen. Diese erholten sich zwar am Donnerstag wieder etwas, UBS und Credit Suisse verloren dennoch 2,8 bzw. 0,6 Prozent. Auch gute Geschäftszahlen der Unicredit in Italien stützten nicht.

Für die Aktie der Swiss Re ging es gar um 3,2 Prozent nach unten, nachdem der Rückversicherer für das erste Quartal einen Nettoverlust ausgewiesen hatte. "Die Zahlen sind mehr oder weniger wie erwartet ausgefallen", so ein Marktteilnehmer. In der Lebensrückversicherung weitete sich der Verlust aber aus und lag damit oberhalb der Erwartung. Nach einer Kurszielsenkung durch Jefferies schlossen Roche knapp im Minus. Aber auch die defensiven Wettbewerberpapiere verbuchten hauchdünne Verluste, Nestle stiegen dagegen um 0,7 Prozent.

Unter den Nebenwerten büßten Adecco 5,8 Prozent ein. Von einer schwachen Entwicklung im ersten Quartal sprach die Citigroup. Das EBITA habe 13 Prozent unter den Konsensschätzungen gelegen, was vor allem auf höhere Personalkosten zurückzuführen sei. Von den weiteren Titeln, bei denen Geschäftszahlen veröffentlicht wurden, zeigten sich nur Montana Aerospace mit einem Plus von 8,7 Prozent auffällig. Dufry drehten zunächst deutlich auf, das Unternehmen konnte zwei wichtige Verträge in Brasilien abschließen. Am Ende verlor der Wert jedoch knapp 2 Prozent.

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(END) Dow Jones Newswires

May 05, 2022 11:52 ET (15:52 GMT)