BERLIN (dpa-AFX) - Hersteller-Zusagen für weniger Zucker, Fett und Salz in Fertigprodukten zeigen nach Angaben von Bundesernährungsministerin Julia Klöckner Wirkung - sie sieht aber weiteren Handlungsbedarf. "Es geht in die richtige Richtung", sagte die CDU-Politikerin am Mittwoch bei der Vorstellung erster Daten. So ging laut einer Erhebung des bundeseigenen Max-Rubner-Instituts (MRI) der Zuckergehalt bei speziell für Kinder beworbenen Joghurtzubereitungen seit 2016 um 7,4 Prozent zurück. Er sei aber weiter höher als in Produkten, die nicht extra für Kinder angepriesen werden. "Da muss die Wirtschaft nachsteuern."

Hintergrund ist eine vom Bundeskabinett Ende 2018 beschlossene "Reduktionsstrategie". Sie sieht vor, dass sich Hersteller zu schrittweisen Zutaten-Änderungen bis 2025 verpflichten. Um die Wirksamkeit der freiwilligen Branchenzusagen nachzuvollziehen, hat das MRI eine erste Vergleichsuntersuchung gemacht. Klöckner sagte, über Selbstverpfichtungen zeigten sich in vielen Bereichen sogar schnellere Veränderungen, als gesetzliche Regelungen sie gebracht hätten. Zugleich schloss sie solche Eingriffe nicht aus, wenn Ziele nicht eingehalten werden. Verbraucherschützer und Mediziner kritisieren das Vorgehen auf freiwilliger Basis und fordern stärkeres Gegensteuern auch mit Werbebeschränkungen oder Extra-Steuern./sam/DP/nas