NEW YORK (Dow Jones)--Die Wall Street dürfte am Mittwoch erst in der zweiten Handelshälfte Fahrt aufnehmen, wenn sich US-Notenbankgouverneur Jerome Powell über den weiteren zinspolitischen Kurs ausgelassen hat nach der Zinsentscheidung um 19.00 Uhr MEZ. Im Vorfeld dürfte an den US-Börsen nicht viel passieren. Kurz nach dem Start präsentieren sich die Indizes mit leichten Abschlägen. Während der Dow-Jones-Index um 0,4 Prozent auf 32.531 Punkte sinkt, geben S&P-500 und Nasdaq-Composite 0,4 bzw. 0,3 Prozent ab.

Dass die Fed die Leitzinsen um weitere 75 Basispunkte anheben wird, daran zweifelt so gut wie niemand. Die entscheidendere Frage lautet, ob die Fed danach bei ihrem aggressiven geldpolitischen Straffungskurs bleibt oder einen Gang zurückschaltet. Einige Notenbanker haben jüngst signalisiert, dass sie die Zinsen ab Dezember weniger stark erhöhen und möglicherweise Anfang nächsten Jahres gar nicht mehr anheben wollen. Sollte Powell diese Sicht bestätigen, dürfte dies an den Börsen gut ankommen. Hören Anleger aber heraus, dass die Fed mit unverändertem Tempo weiter gegen die Inflation angeht, könnte das belasten.

Etwas besser als erwartet ausgefallene ADP-Arbeitsmarktdaten sorgen derweil für etwas Nervosität, weil die positiven Daten eher gegen eine Verlangsamung der Zinserhöhungen sprechen. Nach zuletzt besser als erwartet ausgefallenen US-Wirtschaftsdaten ist der an den Märkten prognostizierte Zinsgipfel wieder über 5 Prozent gestiegen, wie die Deutsche Bank anmerkt.

Am Rentenmarkt tut sich wenig, die Renditen kommen leicht zurück. Der Dollar neigt deshalb zur Schwäche, der Dollarindex verliert 0,3 Prozent.


   Lockdown drückt Apple-Kurs 

Apple geben um 0,6 Prozent nach. Nach einem Corona-Ausbruch im größten iPhone-Werk der Welt im chinesischen Zhengzhou haben Behörden das Gebiet rund um die Fabrik abgeriegelt. Menschen dürfen "ihre Wohnungen nicht verlassen - außer um Corona-Tests zu machen und medizinische Notfallbehandlungen in Anspruch zu nehmen", erklärten Vertreter des Industriegebiets, in dem der taiwanische iPhone-Hersteller Foxconn ein Werk betreibt. Am Dienstag bot der Auftragsfertiger von Apple seinen Angestellten Bonuszahlungen an, um sie zum Bleiben zu bewegen.

Unter den Einzelaktien macht ansonsten aber vor allem die Berichtssaison die Kurse. AMD gewinnen 5,7 Prozent, obwohl der Chiphersteller im dritten Quartal die Erwartungen knapp verfehlt hat und auch der Ausblick enttäuscht. Einige Marktteilnehmer hätten aber ein noch schlechteres Abschneiden erwartet, erklären Händler. Der Kurs des Wettbewerbers Intel gewinnt 1 Prozent.

Airbnb (-6,6%) meldete für das dritte Quartal einen Rekordumsatz, enttäuschte aber mit einem verhaltenen Ausblick. Einen Satz von 8,3 Prozent macht dagegen der Kurs von Match Group. Die Mutter der Dating-Plattform Tinder hat den Umsatz überraschend gesteigert und auch mehr verdient als erwartet.

Electronic Arts liegen knapp behauptet. Der Anbieter von Videospielen hat den Ausblick gesenkt und das unter anderem mit dem starken Dollar begründet. Beim Snack- und Süßigkeitenhersteller Mondelez (+0,8%) schrumpfte der Gewinn weniger stark als befürchtet.

Nicht gut lief das Quartal für Cheesecake Factory mit einem überraschenden Verlust, der Kurs gibt um 3,1 Prozent nach.


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INDEX                 zuletzt        +/- %       absolut      +/- % YTD 
DJIA                32.530,83        -0,4%       -122,37         -10,5% 
S&P-500              3.839,30        -0,4%        -16,80         -19,5% 
Nasdaq-Comp.        10.853,18        -0,3%        -37,67         -30,6% 
Nasdaq-100          11.272,79        -0,1%        -16,16         -30,9% 
 
US-Anleihen 
Laufzeit              Rendite     Bp zu VT    Rendite VT      +/-Bp YTD 
2 Jahre                  4,54         -0,8          4,55          381,5 
5 Jahre                  4,27         -1,2          4,28          300,5 
7 Jahre                  4,16         -0,5          4,17          272,2 
10 Jahre                 4,05         +0,2          4,04          253,6 
30 Jahre                 4,11         +1,2          4,09          220,6 
 
DEVISEN               zuletzt        +/- %  Mi, 9:14 Uhr  Di, 17:33 Uhr   % YTD 
EUR/USD                0,9891        +0,2%        0,9888         0,9854  -13,0% 
EUR/JPY                145,43        -0,6%        145,68         146,06  +11,1% 
EUR/CHF                0,9854        -0,2%        0,9881         0,9992   -5,0% 
EUR/GBP                0,8612        +0,1%        0,8596         0,8612   +2,5% 
USD/JPY                147,03        -0,8%        147,31         148,14  +27,7% 
GBP/USD                1,1483        +0,0%        1,1501         1,1446  -15,1% 
USD/CNH (Offshore)     7,3054        -0,0%        7,2927         7,3065  +15,0% 
Bitcoin 
BTC/USD             20.382,68        -0,4%     20.413,00      20.424,33  -55,9% 
 
ROHÖL                 zuletzt  VT-Settlem.         +/- %        +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex               88,11        88,37         -0,3%          -0,26  +26,2% 
Brent/ICE               94,57        94,65         -0,1%          -0,08  +28,9% 
GAS                            VT-Settlem.                      +/- EUR 
Dutch TTF              120,89       116,19         +4,0%          +4,69  +78,3% 
 
METALLE               zuletzt       Vortag         +/- %        +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)          1.654,62     1.646,94         +0,5%          +7,68   -9,6% 
Silber (Spot)           19,75        19,63         +0,6%          +0,11  -15,3% 
Platin (Spot)          955,75       948,45         +0,8%          +7,30   -1,5% 
Kupfer-Future            3,46         3,47         -0,3%          -0,01  -21,5% 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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November 02, 2022 10:03 ET (14:03 GMT)