NEW YORK (Dow Jones)--Die Wall Street ist am Donnerstag mit Aufschlägen in den Handel gestartet. Der Dow-Jones-Index notiert kurz nach der Startglocke 0,9 Prozent höher bei 35.489 Punkten. Der S&P-500 legt um 1,2 Prozent zu. Der Nasdaq-Composite notiert 1,8 Prozent fester.

Marktteilnehmer verweisen auf die bislang solide Bilanzsaison und Hoffnungen auf ein Nachlassen des Inflationsdrucks. Die Berichtssaison fällt angesichts der Marktumstände nicht so schlimm aus wie von Pessimisten befürchtet.

Der überzeugende Geschäftsausweis von Tesla gibt den Anlegern wieder etwas Vertrauen, das mit der Netflix-Enttäuschung am Vortag gelitten hatte. "Während die Berichtsperiode bislang durchwachsen ausfällt, bauen die Tesla-Geschäftszahlen wieder einiges an Optimismus auf - und dies in einer schwierigen Phase für das Unternehmen", sagt IG-Chefmarktanalyst Chris Beauchamp.

Händler blicken derweil auch nach Washington, wo US-Notenbankpräsident Jerome Powell zusammen mit EZB-Präsidentin Christine Lagarde auf der Frühjahrstagung von Weltbank und Internationalem Währungsfonds spricht. Powell wird sich darüber hinaus auch noch bei weiteren Auftritten äußern.

Konjunkturseitig hat sich Lage der US-Industrie in der Region Philadelphia im April stärker als erwartet eingetrübt. Die Zahl der Erstanträge auf Leistungen aus der US-Arbeitslosenversicherung hat grob im erwarteten Rahmen gelegen. Veröffentlicht wird noch der Index der Frühindikatoren für März. Zusammen mit den Aussagen von Powell könnten die Daten Spekulationen über die weitere Entwicklung der US-Geldpolitik auslösen.


   Tesla sorgt für gute Laune 

Tesla machen einen Kurssprung um 10,6 Prozent. Der Hersteller von Elektroautos hat im ersten Quartal einen Rekordgewinn verbucht. Die Umsätze sprangen um 80 Prozent nach oben und schlugen die Markterwartungen. Auch das Ergebnis fiel klar besser als erwartet aus. CEO Elon Musk versprach zudem den Produktionsstart für das Robotaxi 2024. Trotz der Hindernisse wegen der Lieferkette soll die Fahrzeugfertigung 2022 um 50 Prozent zulegen.

Der Telekommunikationskonzern AT&T (+3,3%) hat im dritten Quartal weniger verdient. Im letzten Quartal vor Abspaltung des Mediengeschäfts Warnermedia übertraf das Unternehmen aber die Erwartungen der Analysten bei Gewinn und Neukunden im Mobilfunkgeschäft.

Gut kommt der Ausblick der Fluggesellschaft United Airlines (+10,7%) an. United ist zuversichtlich, höhere Kosten an die Passagiere weitergeben zu können. Auch Wettbewerber American Airlines (+9,4%) weiß zu überzeugen. Die Fluglinie hat ihren Verlust im ersten Quartal zwar ausgeweitet. Der Konzern schnitt aber besser ab als befürchtet und stellte für das zweite Quartal eine Rückkehr in die Gewinnzone in Aussicht.

Alcoa (-8,7%) hat derweil ihre Prognosen für den Bauxit-Absatz gesenkt. Der Aluminiumkonzern verwies auf den Krieg in der Ukraine und den Rückzug aus dem Russland-Geschäft.

Bei der Eisenbahngesellschaft CSX (+4,6%) fielen Ergebnis und Umsatz im Quartal besser als prognostiziert aus. Zwar zeigte sich CEO Jim Foote nicht gänzlich zufrieden mit der Entwicklung, sah aber eine Verbesserung der operativen Bedingungen. Die Wettbewerberpapiere von Union Pacific legen nach Vorlage von Erstquartalszahlen 0,1 Prozent zu.

Philip Morris International hat im ersten Quartal weniger verdient, aber die Markterwartungen übertroffen. Die Titel des Tabakkonzerns geben 0,3 Prozent nach.


   Anleihe-Renditen steigen wieder 

Am Devisenmarkt neigt der Dollar zur Schwäche, der Dollarindex büßt 0,3 Prozent ein. Aber allein im April hat der Greenback bislang 3 Prozent aufgewertet - befeuert von gestiegenen Marktzinsen. Da die Renditen am Anleihemarkt aktuell wieder anziehen, sprechen Händler beim Dollar von einer Momentaufnahme, eine Trendwende sei nicht erkennbar.

Die wieder etwas steigende Anleiherenditen preisen weiter die Erwartung steigender Leitzinsen ein. Die These, dass sich die Inflation einem Gipfel nähere, findet im Handel nicht überall Zustimmung. Die Rendite 10-jähriger Papiere steigt um 3,8 Basispunkte auf 2,88 Prozent.

Der Goldpreis gibt mit den wieder ansteigenden Marktzinsen etwas nach, da sie das zinslose Edelmetall als Anlage unattraktiver machen.

Erdöl wird dagegen wieder teurer. Die EU plant nach Angaben von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen wegen des Ukrainekrieges ein weiteres Sanktionspaket gegen Russland, dabei soll erstmals auch der Ölsektor betroffen sein. Dadurch verknappt sich das Angebot.


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INDEX                 zuletzt      +/- %       absolut      +/- % YTD 
DJIA                35.488,84      +0,9%        328,05          -2,3% 
S&P-500              4.511,43      +1,2%         51,98          -5,3% 
Nasdaq-Comp.        13.690,21      +1,8%        237,14         -12,5% 
Nasdaq-100          14.253,24      +1,8%        254,71         -12,7% 
 
US-Anleihen 
Laufzeit              Rendite   Bp zu VT    Rendite VT      +/-Bp YTD 
2 Jahre                  2,65       +8,4          2,56          191,9 
5 Jahre                  2,92       +6,2          2,86          166,0 
7 Jahre                  2,93       +5,1          2,88          148,8 
10 Jahre                 2,88       +3,8          2,84          136,6 
30 Jahre                 2,92       +4,0          2,88          101,9 
 
DEVISEN               zuletzt      +/- %  Do, 8:25 Uhr  Mi, 17:30 Uhr   % YTD 
EUR/USD                1,0893      +0,4%        1,0855         1,0856   -4,2% 
EUR/JPY                139,69      +0,6%        139,13         138,72   +6,7% 
EUR/CHF                1,0338      +0,4%        1,0312         1,0276   -0,4% 
EUR/GBP                0,8335      +0,4%        0,8314         0,8319   -0,8% 
USD/JPY                128,24      +0,2%        128,17         127,78  +11,4% 
GBP/USD                1,3068      +0,0%        1,3056         1,3049   -3,4% 
USD/CNH (Offshore)     6,4648      +0,3%        6,4720         6,4535   +1,7% 
Bitcoin 
BTC/USD             42.949,48      +3,5%     41.490,35      41.171,13   -7,1% 
 
ROHOEL                zuletzt  VT-Settl.         +/- %        +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex              104,08     102,19         +1,8%           1,89  +41,9% 
Brent/ICE              108,61     106,80         +1,7%           1,81  +41,8% 
 
METALLE               zuletzt     Vortag         +/- %        +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)          1.946,16   1.957,67         -0,6%         -11,51   +6,4% 
Silber (Spot)           24,77      25,20         -1,7%          -0,43   +6,3% 
Platin (Spot)          979,19     990,53         -1,1%         -11,34   +0,9% 
Kupfer-Future            4,72       4,66         +1,3%          +0,06   +6,1% 
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April 21, 2022 09:48 ET (13:48 GMT)