FRANKFURT (Dow Jones)--Mit einem zurückhaltenden Geschäft rechnen Händler am Donnerstag an den europäischen Börsen. Der DAX wird unter 18.600 Punkten erwartet. Die Märkte fokussierten sich nun immer stärker auf US-Arbeitsmarktdaten und blendeten andere Impulse eher aus. Über allem stehe die Frage, ob die US-Wirtschaft in eine Rezession gleite oder weiter mit einer weichen Landung gerechnet werden könne.
Datenflut in den USA zu Arbeitsmarkt und Konjunktur
Die Daten vom Vortag werden eher rezessiv interpretiert: So zeigte der Jolts-Report weniger offene Stellen in den USA als erwartet und im Beige Book der Fed wiesen zwei Drittel der US-Distrikte eine unveränderte oder fallende Wirtschaftsaktivität auf. Dazu senkte die Bank of Canada ihre Zinsen und äußerte Sorgen, die Wirtschaft könnte zu schwach sein und die Inflation zu schnell fallen.
Mit besonderem Interesse wird daher am Nachmittag auf den ADP-Arbeitsmarktbericht und die wöchentlichen US-Arbeitsmarktdaten geschaut, bevor am Freitag das große Finale mit dem monatlichen Bericht ansteht. Beim wichtigen ISM-Service-Index geht es sogar um zwei Faktoren: Hier wird auf den Gesamtindex als Konjunktur-Indikator und auch seine Job-Komponente geblickt. Denn der Dienstleistungsbereich ist der wichtigste Arbeitgeber in den USA.
Konjunkturprognosen für Deutschland von Ifo und IWH
In Deutschland stehen einige Konjunkturprognosen von den Wirtschaftinstituten an, so vom Ifo-Institut und vom IWH Halle. Die Erwartung an eine Belebung in Deutschland sind am Markt gering, jedwede positive Kommentierung dürfte positiv überraschen. Die Hoffnungen halten sich allerdings in Grenzen, nachdem das Ifo-Institut bereits am Vortag die deutsche Auto-Indutrie als "im Sturzflug" befindlich bezeichnet hatte.
Der Verband der Automobilindustrie VDA unterstreicht dies nun und sieht den Neuwagen-Verkauf in Deutschland weiter einbrechen um rund ein Viertel unter dem Vor-Corona-Jahr 2019. Dazu im Fokus stehen die Auftragseingänge in Deutschland und der Einzelhandel in Europa. Bei den Unternehmensdaten wird mit Spannung auf Broadcom in den USA geblickt.
Investoren gehen auf Nummer Sicher
Weiter auf Nummer Sicher dürften Investoren gehen, bis der US-Arbeitsmarktbericht am Freitag ein klareres Bild gezeichnet hat. Umgeschichtet werde daher weiter in Aktien mit geringer Volatilität und Abhängigkeit vom Wirtschaftswachstum. Dies dürfte weiter die eher defensiven Branchen treiben, heißt es. Versorgung und Nahrungsmittel standen auch in Wall Street an der Spitze. Der Ausstieg aus Technologiewerten scheint aber gestoppt zu sein, in den USA ging es für die Branche nur noch 0,4 Prozent abwärts.
Bei Einzelwerten sieht es nachrichtlich dünn aus. Trader konzentrieren sich wieder auf Aktien mit klaren Umstufungen. So werden Lanxess am Morgen fast 5 Prozent höher gestellt nach einer doppelten Hochstufung durch Morgan Stanley auf Über- nach Untergewichten. In der Schweiz wird Galderma rund 3 Prozent höher erwartet, nachdem sie von Berenberg zum Kauf empfohlen worden sind.
=== DEVISEN zuletzt +/- % 0:00 Mi, 17:10 % YTD EUR/USD 1,1080 -0,0% 1,1084 1,1080 +0,3% EUR/JPY 158,93 -0,2% 159,22 159,91 +2,1% EUR/CHF 0,9375 -0,2% 0,9392 0,9401 +1,0% EUR/GBP 0,8425 -0,1% 0,8431 0,8426 -2,9% USD/JPY 143,45 -0,1% 143,64 144,32 +1,8% GBP/USD 1,3150 +0,0% 1,3147 1,3150 +3,4% USD/CNH 7,1021 -0,1% 7,1126 7,1135 -0,3% Bitcoin BTC/USD 57.149,25 -1,6% 58.088,70 57.483,55 +31,2% ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 69,36 69,2 +0,2% +0,16 -2,3% Brent/ICE 72,88 72,7 +0,2% +0,18 -3,2% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 2.500,00 2.495,34 +0,2% +4,66 +21,2% Silber (Spot) 28,32 28,33 -0,0% -0,00 +19,1% Platin (Spot) 911,78 907,50 +0,5% +4,28 -8,1% Kupfer-Future 4,01 4,02 -0,2% -0,01 +1,7% YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags ===
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September 05, 2024 02:01 ET (06:01 GMT)