FRANKFURT (Dow Jones)--Die europäischen Börsen notieren am Mittwochmittag mit kleineren Aufschlägen. Vor der geldpolitischen Entscheidung der US-Notenbank am Abend verläuft das Geschäft erwartungsgemäß zurückhaltend. Nach dem erneuten Inflationsschreck durch die US-Produzentenpreise am Vortag setzt der Markt nun auf ein entschiedenes Vorgehen der Fed. Positiv wird zur Kenntnis genommen, dass die Industrieproduktion in China stärker gestiegen ist als erwartet. Dies untermauert die Hoffnung, dass die inflationstreibenden Lieferkettenprobleme bald nachlassen könnten.

Der DAX steigt um 0,3 Prozent auf 15.502 Punkte, der Euro-Stoxx-50 klettert um 0,5 Prozent auf 4.167 Punkte. Nach den Abgaben des Vortages notiert der Euro weiter auf einem reduzierten Niveau und geht bei 1,1265 Dollar um.


   Fed will jetzt Inflation bekämpfen 

Während die Europäische Zentralbank (EZB) weiter die Inflation ignoriert, hat die US-Notenbank einen klaren Richtungswechsel vollzogen. Mit der Erkenntnis, dass die Inflation alles andere als "vorübergehend" ist, dürfte nun die Bekämpfung der Preisexplosion im Vordergrund stehen. "Gerade die US-Erzeugerpreise gestern haben allen nochmals die Dringlichkeit vor Augen geführt", sagt ein Händler. Sie sprangen um 9,6 Prozent zum Vorjahr an. Am vergangenen Freitag hatten bereits die US-Verbraucherpreise negativ überrascht.

Die Analysten von Oxford Economics sprechen von breitangelegten Preissteigerungen bei sämtlichen Gütern und Dienstleistungen. Die US-Terminmärkte mit den Fed-Fund-Futures gehen von einer ersten Zinserhöhung bereits im Juni aus, wobei die Wahrscheinlichkeiten sogar für Mai immer weiter steigt. Das beschleunigte Tapering der Anleihekäufe dürfte im März enden.


   Geschäftszahlen bewegen 

Geschäftszahlen für die ersten neun Monate hat die spanische Modekette Inditex vorgelegt. Gut kommt das Wachstum in Online-Geschäft von 28 Prozent an. Auch die für 2021 erwartete Marge sei mit rund 57,5 Prozent ordentlich, heißt es. Die Analysten von Jefferies loben besonders ein starkes drittes Quartal. Dennoch fallen die Aktien mit Gewinnmitnahmen um 3,7 Prozent.

Auch für die Aktie des Konkurrenten Hennes & Mauritz (H&M) geht es nach Zahlenausweis um 2,7 Prozent nach unten. Und dies, obgleich diese von Analysten als im Rahmen der Erwartungen liegend beschrieben wurden. Weiterhin habe das Unternehmen keinen Ausblick für 2022 gegeben, so die UBS. Nachdem sich die Aktie zuletzt gut entwickelt habe, fehle nun der positive Impuls.

Die Aktien des italienischen Versicherers Generali legen um 0,4 Prozent zu. Hier kommen sowohl Aktienrückkauf als auch das Wachstumsziel gut an. Es soll mittelfristig bei 6 bis 8 Prozent liegen.

Positiv wird auch die Genehmigung der Suez-Übernahme durch Veolia durch die EU gesehen. Veolia legen um 1,8 Prozent zu, Suez um 0,2 Prozent.


   Bankenkonsolidierung in Italien setzt sich fort 

In Italien geht die Konsolidierung der Bankenlandschaft weiter: Die Aktien der Banca Carige schießen um 17,3 Prozent nach oben, nachdem die BPER Banca (+6,2%) ein Angebot für den kleineren Mitbewerber abgegeben hat.

An der Börse wurde bereits seit längerem darauf gesetzt, dass Cropenergies den Ausblick erneut anheben wird. So ist der Ethanol-Preis am Terminmarkt seit der vergangenen Prognose-Anhebung nochmals um rund 20 Prozent gestiegen. Für die Aktie geht es um 5,3 Prozent nach oben.


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Aktienindex              zuletzt      +/- %     absolut     +/- % YTD 
Euro-Stoxx-50           4.166,98      +0,5%       22,47        +17,3% 
Stoxx-50                3.698,52      +0,4%       15,77        +19,0% 
DAX                    15.501,67      +0,3%       48,11        +13,0% 
MDAX                   34.377,72      +0,5%      186,79        +11,6% 
TecDAX                  3.820,35      +0,9%       32,58        +18,9% 
SDAX                   15.972,38      +0,1%       19,24         +8,2% 
FTSE                    7.200,36      -0,3%      -18,28        +11,7% 
CAC                     6.940,35      +0,7%       45,04        +25,0% 
 
Rentenmarkt              zuletzt                absolut       +/- YTD 
Dt. Zehnjahresrendite      -0,36                  +0,02         +0,22 
US-Zehnjahresrendite        1,45                  +0,00         +0,53 
 
DEVISEN                  zuletzt      +/- %    Mi, 8:17  Di,17:31 Uhr   % YTD 
EUR/USD                   1,1270      +0,1%      1,1274        1,1269   -7,7% 
EUR/JPY                   128,27      +0,2%      128,14        128,14   +1,7% 
EUR/CHF                   1,0419      +0,2%      1,0415        1,0410   -3,6% 
EUR/GBP                   0,8501      -0,1%      0,8512        0,8511   -4,8% 
USD/JPY                   113,80      +0,1%      113,66        113,72  +10,2% 
GBP/USD                   1,3257      +0,2%      1,3245        1,3237   -3,0% 
USD/CNH (Offshore)        6,3721      +0,0%      6,3704        6,3731   -2,0% 
Bitcoin 
BTC/USD                48.219,23      -0,2%   48.223,05     46.933,49  +66,0% 
 
ROHÖL                    zuletzt  VT-Settl.       +/- %       +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex                  69,84      70,73       -1,3%         -0,89  +47,1% 
Brent/ICE                  72,83      73,70       -1,2%         -0,87  +45,1% 
 
METALLE                  zuletzt     Vortag       +/- %       +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)             1.769,83   1.770,95       -0,1%         -1,13   -6,8% 
Silber (Spot)              21,81      21,95       -0,6%         -0,14  -17,4% 
Platin (Spot)             913,55     923,98       -1,1%        -10,43  -14,7% 
Kupfer-Future               4,19       4,26       -1,6%         -0,07  +19,0% 
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Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

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December 15, 2021 07:15 ET (12:15 GMT)