FRANKFURT (Dow Jones)--Mit der geldpolitischen Entscheidung der EZB sowie der Bekanntgabe der US-Verbraucherpreise bietet der Donnerstag gleich zwei Highlights. Zuvor dürfte es nach einer wenig veränderten Eröffnung ruhig an den Börsen zugehen. Die Mehrzahl der Beobachter geht fest davon aus, dass die EZB ihre Geldpolitik bestätigen wird. Eine Minderheit von Analysten schließt allerdings eine Reduzierung der PEPP-Käufe nicht aus, was am Markt nicht gut ankommen würde.

Der DAX dürfte bei 15.580 Punkten starten nach einem Schluss von 15.581, für den Euro-Stoxx-50 zeichnet sich ein Beginn bei 4.099 Punkten nach 4.097 ab. Das Geschäft dürfte bis zum Nachmittag von dünnen Umsätzen geprägt sein.


   EZB mit neuer Inflationsprognose 

Wie QC Partners anmerkt, liegt heute ein besonderer Fokus auf den neuen Inflationsprognosen der EZB. "Angesichts der anziehenden Preissteigerung wird die EZB nicht an ihren bisherigen Vorhersagen festhalten können", heißt es. Dass die EZB ihre Inflationserwartung noch oben anpassen werde, gelte als ausgemacht. Die entscheidende Frage für die Börse sei, wie stark die Anpassung ausfallen werde. Zusätzlich werde es darauf ankommen, als wie vorübergehend EZB-Präsidentin Christine Lagarde den höheren Preisauftrieb darstellen werde.

Parallel zur Pressekonferenz mit Lagarde werden die US-Verbraucherpreise veröffentlicht. Im Konsens wird im Mai mit einem Preisanstieg von 0,8 Prozent gegenüber dem Vormonat bzw einem Plus von 4,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr gerechnet. Sollte es zu einer größeren Abweichung in die eine oder andere Richtung kommen, dürften die Börsen stärker reagieren. Insbesondere ein Überschießen nach oben würde für die US-Notenbank ein Problem darstellen.

Bislang wird der steigende Preisdruck von der Fed als vorübergehend dargestellt. Allerdings sind zunehmend auch zweifelnde Stimmen aus den eigenen Reihen zu hören. Eine unerwartete Rückführung der Wertpapierkäufe, also Tapering, würde die Finanzmärkte empfindlich treffen. Wie QC Partners anmerkt: Sollte am Ende tatsächlich eine 5 vor dem Komma bei den US-Verbraucherpreisen stehen, könnte dies durchaus zu Panik an den Börsen führen.


   Neue Konsolidierungsfantasie im Telekomsektor 

Mit neuer Konsolidierungsfantasie könnte am Donnerstag der Telekomsektor einige Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Wie Reuters berichtet, soll die hoch verschuldete Altice Europe den Verkauf des Portugal-Geschäfts prüfen. Interesse sollen MasMovil, Telefonica und Orange haben. Angepeilt werde ein Preis von etwa 6 Milliarden Euro. Marktbeobachter fordern schon seit längerem eine Konsolidierung des stark fragmentierten Telekommarkts in Europa. Einer solchen stehen aber häufig politische Hürden entgegen.


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Rentenmarkt            zuletzt  absolut  +/- YTD 
Dt. Zehnjahresrendite    -0,25     0,00    -0,49 
US-Zehnjahresrendite      1,48    -0,01    -1,20 
 
DEVISEN          zuletzt      +/- %   0:00 Uhr  Mi, 17.16 Uhr   % YTD 
EUR/USD           1,2167     -0,10%     1,2179         1,2185   -0,4% 
EUR/JPY           133,28     -0,17%     133,51         133,56   +5,7% 
EUR/CHF           1,0899     -0,12%     1,0912         1,0916   +0,8% 
EUR/GBP           0,8622     -0,07%     0,8628         0,8630   -3,5% 
USD/JPY           109,55     -0,07%     109,62         109,61   +6,1% 
GBP/USD           1,4112     -0,03%     1,4115         1,4120   +3,3% 
USD/CNH           6,3801     -0,13%     6,3884         6,3895   -1,9% 
Bitcoin 
BTC/USD        36.676,00      0,048  36.658,50      35.946,50  +26,3% 
 
ROHOEL           zuletzt  VT-Settl.      +/- %        +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex          69,51      69,96      -0,6%          -0,45  +43,3% 
Brent/ICE          71,63      72,22      -0,8%          -0,59  +39,7% 
 
METALLE          zuletzt     Vortag      +/- %        +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)     1.884,01   1.888,58      -0,2%          -4,57   -0,7% 
Silber (Spot)      27,66      27,78      -0,4%          -0,12   +4,8% 
Platin (Spot)   1.140,00   1.153,53      -1,2%         -13,53   +6,5% 
Kupfer-Future       4,50       4,53      -0,8%          -0,03  +27,5% 
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Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

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June 10, 2021 01:57 ET (05:57 GMT)