FRANKFURT (Dow Jones)--Stillstand an Europas Börsen am Montagnachmittag. Die Fortsetzung der Rally an den US-Börsen sorgt aber für gute Laune. In einem überwiegend ruhigen Markt treiben Berichtssaison und eine andauernde M&A-Fantasie die Einzelkurse. Für Gesprächsstoff sorgen daneben unverändert die Inflationsgefahren sowie die stark steigenden Covid-19-Infektionen, was die Reisewerte belastet. Gesucht sind Öl- und Gastitel, eine massive Erholung von ihren Verlusten der Vorwoche zeigen die Windkrafthersteller. Autotitel stehen weiter unter Druck, hauptsächlich durch VW. Der DAX stagniert bei 16.053 Zählern, der Euro-Stoxx-50 bei 4.362 Punkten.


   Auch Henkel leidet unter Kosteninflation 

Nach einer Gewinnwarnung verlieren Henkel 5,7 Prozent. Der Konsumgüterkonzern ist ein weiteres Opfer der Preisexplosion bei den Einkaufspreisen und sieht nur noch einen Anstieg des Gewinns je Aktie im hohen einstelligen Prozentbereich. Die Prognose für das organische Wachstum hat der Chemiekonzern bekräftigt.

VW fallen weitere 2,1 Prozent, nachdem Jefferies die Aktien auf "Underperform" gesenkt hat. Die Analysten kritisieren, dass sich VW im Vergleich zu Tesla zu langsam bewege. Auch Porsche geben 1,6 Prozent nach. BMW und Daimler fallen nur bis zu 0,4 Prozent.

Noch stärker erwischt es H&M nach einer Abstufung auf "Verkaufen" durch Goldman Sachs. Die Aktien der schwedischen Modekette rutschen um 4,8 Prozent ab.


   Windbranche europaweit erholt 

Siemens Energy erholen sich um 3,4 Prozent, Nordex um 6 Prozent und Siemens Gamesa sogar um 8,7 Prozent. Händler sprechen von einer marktbreiten Erholung nach dem Kursabsturz der Windbranche in der vergangenen Woche.

Covestro geben nach durchwachsenen Geschäftszahlen um 1,3 Prozent nach. Der Konzern hat die Gewinnerwartungen zwar geschlagen, rechnet aber aufgrund der Lieferkettenprobleme für das Gesamtjahr nun nur noch mit einem Umsatzwachstum um 10 bis 12 statt bisher 10 bis 15 Prozent.

Hochtief steigen um 2,9 Prozent. Hier wurde mit fallenden Kursen auf die Mitteilung reagiert, wegen eines Schiedsgerichtsurteils sei mit einem Cash-Abfluss von 146 Millionen Euro zu rechnen. Nun meldete der Baukonzern aber, 318 Millionen für einen Aktienrückkauf aufzuwenden.

Richemont steigen 2,7 Prozent mit Medienberichten, laut denen der aktivistische Investor Third Point eine Beteiligung an dem Luxusgüterkonzern aufgebaut habe. Richemont haben sich in den vergangenen Jahren weit schlechter entwickelt als Wettbewerber wie etwa LVMH.


  Bouygues zahlt zuviel an Engie 

Positiv für Engie (+0,9%) wird der Verkauf von Equans an Bouygues gesehen. Der Preis falle mit 7,1 Milliarden Euro noch höher als ursprünglich erwartet aus. Leidtragender dieser Erkenntnis sind Bouygues, die um 5,9 Prozent fallen.

Auch im Satellitensektor gibt es Bewegung: Hier bietet US-Konkurrent Viasat 7,3 Milliarden Dollar für den britischen Satellitenbetreiber Inmarsat. Die dadurch erhöhte Aktienbewertung der Branche treibt auch den Bremer Hersteller OHB um 3 Prozent.

Aareal Bank steigen um 1,3 Prozent. Im Handel wird auf die Spekulationen verwiesen, die mit dem Einstieg des tschechischen Investors Daniel Kretinsky verbunden sind. Dieser hat kürzlich einen Anteil von 3,08 Prozent gemeldet.


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Aktienindex              zuletzt  +/- %  absolut  +/- % YTD 
Euro-Stoxx-50           4.361,98  -0,0%    -1,06     +22,8% 
Stoxx-50                3.763,47  +0,1%     5,15     +21,1% 
DAX                    16.053,18  -0,0%    -1,18     +17,0% 
MDAX                   36.088,99  +0,7%   265,55     +17,2% 
TecDAX                  3.925,96  +0,8%    30,23     +22,2% 
SDAX                   17.384,49  +0,5%    94,95     +17,7% 
FTSE                    7.309,89  +0,1%     5,93     +13,1% 
CAC                     7.057,65  +0,2%    16,86     +27,1% 
 
Rentenmarkt              zuletzt         absolut    +/- YTD 
Dt. Zehnjahresrendite      -0,26           +0,02      +0,31 
US-Zehnjahresrendite        1,48           +0,03      +0,56 
 
DEVISEN               zuletzt      +/- %  Mo, 7:40 Uhr  Fr, 17:20 Uhr    % YTD 
EUR/USD                1,1582      +0,2%        1,1565         1,1553    -5,2% 
EUR/JPY                130,99      -0,1%        131,40         131,04    +3,9% 
EUR/CHF                1,0587      +0,4%        1,0561         1,0547    -2,1% 
EUR/GBP                0,8539      -0,4%        0,8574         0,8570    -4,4% 
USD/JPY                113,10      -0,3%        113,62         113,43    +9,5% 
GBP/USD                1,3562      +0,5%        1,3488         1,3481    -0,8% 
USD/CNH (Offshore)     6,3890      -0,1%        6,3958         6,3974    -1,8% 
Bitcoin 
BTC/USD             65.560,01      +4,4%     66.035,51      60.996,51  +125,7% 
 
 
 
ROHOEL                zuletzt  VT-Settl.         +/- %        +/- USD    % YTD 
WTI/Nymex               81,77      81,27         +0,6%           0,50   +71,5% 
Brent/ICE               83,17      82,74         +0,5%           0,43   +64,3% 
 
METALLE               zuletzt     Vortag         +/- %        +/- USD    % YTD 
Gold (Spot)          1.821,39   1.817,70         +0,2%          +3,69    -4,0% 
Silber (Spot)           24,32      24,18         +0,6%          +0,14    -7,8% 
Platin (Spot)        1.060,78   1.036,60         +2,3%         +24,18    -0,9% 
Kupfer-Future            4,38       4,34         +0,8%          +0,03   +24,2% 
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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November 08, 2021 10:15 ET (15:15 GMT)