FRANKFURT (Dow Jones)--Europas Börsen weisen auch am Donnerstagnachmittag leichte Verluste aus. "Die Konsolidierung im DAX geht in Minischritten weiter", sagt Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners. Er spricht von einem Seitwärtsmarkt mit leicht negativer Tendenz. Wegen des nahenden Jahresendes hätten nun viele Marktteilnehmer bereits die Bücher geschlossen. Daneben führten auch die Zinssitzungen der US-Notenbank und der Europäischen Zentralbank in der kommenden Woche zu einer abwartenden Haltung.

Zugleich untermauern aber etwas bessere Preisdaten die Hoffnung, dass der Höhepunkt des Inflationsanstiegs hinter den Börsen liegt. Am Vortag sorgten die US-Lohnstückkosten für eine freudige Überraschung. Sie waren im dritten Quartal nur um 2,4 Prozent gestiegen und nicht um 3,5 Prozent wie zunächst berichtet. Das hatte eine kräftige Entspannungsrally am US-Anleihemarkt zur Folge. Der DAX verliert 0,2 Prozent auf 14.225 Punkte, für den Euro-Stoxx-50 geht es 0,3 Prozent auf 3.910 nach unten.

Sollten die Bekanntgabe der US-Erzeugerpreise am Freitag und der US-Verbraucherpreise kommende Woche die Lage weiter entspannen, könnte sich der Markt sogar an einer Jahresendrally versuchen, heißt es im Handel.


   Stahlwerte gesucht 

Stahlwerte sind am Donnerstag kräftig gesucht. Unter anderem treibt die Hoffnung auf das Hochfahren der Produktion in China vor dem Hintergrund einer dort anziehenden Nachfrage nach Stahl und anderen Rohstoffen nach den zunehmenden Lockerungen der Corona-Restriktionen. Thyssenkrupp steigen um 6,6 und Arcelormittal um 2,8 Prozent. Bei Salzgitter (+8%) treibt zudem der Verkauf des Bauelementegeschäfts.

Vodafone fallen um 2,3 Prozent. Ein Händler macht die Unsicherheit durch den Rückzug von CEO Nick Read und regulatorische Probleme beim geplanten Zusammenschluss mit Three UK in Großbritannien als Grund auf. Zudem habe Emirates Telecommunications unterstrichen, dass man trotz erhöhter Anteile keine Übernahme von Vodafone plane.

Nach dem Zwischenbericht geht es für British American Tobacco (BAT) kräftig um 3 Prozent nach unten. Die Citigroup spricht von einem herausfordernden zweiten Halbjahr auf dem US-Markt. Außerdem müsse sich das Unternehmen auf höhere Finanzierungskosten einstellen. Belastend wirke auch, dass sich BAT nicht zu Aktienrückkaufplänen für 2023 geäußert habe.


   Positive Nachrichten für Roche aus den USA 

In Zürich können sich Roche mit einem Plus von 0,4 Prozent gut behaupten. In den USA hat die Zulassungsbehörde FDA ein Alzheimer-Diagnoseprodukt zugelassen. In anderen Ländern wie Europa ist es bereits in Gebrauch.

JP Morgan hat die Kursziele für die Rückversicherer erhöht, für Munich Re auf 350 von 330 und für Hannover Rück auf 210 von 190 Euro. Beide Titel werden weiterhin mit "Übergewichten" eingestuft. Beide Aktien gehören auch bereits zu den wenigen Gewinnern des bisherigen Börsenjahres. Hannover Rück gewinnen 0,9 Prozent, Munich Re 0,9 Prozent. Daneben hat JP Morgan Swiss Re (+1,6%) auf "Übergewichten" erhöht und Generali (-0,2%) auf "Untergewichten" gesenkt.

Daneben fallen im DAX BMW um 2,2 Prozent. Die Analysten der Bank of America haben laut Händlern die Aktien auf "Untergewichten" von "Neutral" abgestuft.


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Aktienindex              zuletzt        +/- %     absolut  +/- % YTD 
Euro-Stoxx-50           3.914,37        -0,2%       -6,53      -8,9% 
Stoxx-50                3.749,75        -0,2%       -7,00      -1,8% 
DAX                    14.242,96        -0,1%      -18,23     -10,3% 
MDAX                   25.379,17        +0,5%      116,09     -27,7% 
TecDAX                  3.021,75        -0,2%       -6,26     -22,9% 
SDAX                   12.252,60        +0,4%       45,78     -25,4% 
FTSE                    7.485,50        -0,0%       -3,69      +1,4% 
CAC                     6.645,31        -0,2%      -15,28      -7,1% 
 
Rentenmarkt              zuletzt                  absolut    +/- YTD 
Dt. Zehnjahresrendite       1,83                    +0,05      +2,01 
US-Zehnjahresrendite        3,50                    +0,07      +1,99 
 
DEVISEN                  zuletzt        +/- %    Do, 8:15  Mi, 17:21    % YTD 
EUR/USD                   1,0540        +0,3%      1,0525     1,0494    -7,3% 
EUR/JPY                   144,03        +0,4%      143,96     143,40   +10,0% 
EUR/CHF                   0,9885        +0,0%      0,9891     1,0642    -4,7% 
EUR/GBP                   0,8628        +0,2%      0,8623     0,8614    +2,7% 
USD/JPY                   136,63        +0,1%      136,79     136,65   +18,7% 
GBP/USD                   1,2217        +0,1%      1,2206     1,2180    -9,7% 
USD/CNH (Offshore)        6,9646        -0,1%      6,9720     6,9788    +9,6% 
Bitcoin 
BTC/USD                16.854,57        +0,1%   16.821,09  16.810,03   -63,5% 
 
ROHOEL                   zuletzt  VT-Settlem.       +/- %    +/- USD    % YTD 
WTI/Nymex                  73,76        72,01       +2,4%      +1,75    +6,5% 
Brent/ICE                  77,88        77,17       +0,9%      +0,71    +7,5% 
GAS                               VT-Settlem.                +/- EUR 
Dutch TTF                 146,69       149,25       -1,7%      -2,56  +129,6% 
 
METALLE                  zuletzt       Vortag       +/- %    +/- USD    % YTD 
Gold (Spot)             1.790,03     1.786,20       +0,2%      +3,83    -2,2% 
Silber (Spot)              23,12        22,73       +1,7%      +0,39    -0,8% 
Platin (Spot)           1.009,55     1.007,00       +0,3%      +2,55    +4,0% 
Kupfer-Future               3,89         3,86       +1,0%      +0,04   -11,7% 
 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
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December 08, 2022 09:58 ET (14:58 GMT)