FRANKFURT (Dow Jones)--Die europäischen Aktienmärkte tendieren zum Start in die neue Woche freundlich. Zum einen ist das Thema "Tapering", also das Zurückfahren der Anleihekäufe durch die US-Notenbank, nach dem schwachen US-Arbeitsmarktbericht vom Freitag zeitlich erst einmal weiter nach hinten gerückt, heißt es im Handel. Damit könnte die Party bei den Risiko-Assets wie Aktien weitergehen, in Europa stellt der Sektor der Technologiewerte den größten Gewinner.

Zum anderen überzeugten aus Deutschland die Auftragseingänge, die entgegen der Erwartung eines leichten Rückgangs gestiegen sind. Das Plus zeigt, dass die Weltwirtschaft den Sommer über noch immer im Nach-Corona-Aufholprozess war. Allerdings habe das Zahlenwerk auch eine Schattenseite, so Thomas Gitzel, Chef-Volkswirt bei der VP Bank. Ohne die Berücksichtigung der volatilen Großaufträge ergebe sich ein Rückgang um 0,2 Prozent im Monatsvergleich. Das üppige Plus sei vor allem einem kräftigen Auftragseingang im Schiffbau zu verdanken.

Die Umsätze an den Börsen sind einmal mehr dünn, auch weil die Börsen in den USA wegen des "Labor Day" geschlossen bleiben. Der DAX legt am Mittag um 0,7 Prozent zu auf 15.887 Punkte, der Euro-Stoxx-50 steigt um 1,0 Prozent auf 4.243 Punkte.


   DAX-Aufsteiger im Blick 

Unternehmensmeldungen sind zum Start in die Woche rar: Im Fokus steht die DAX-Erweiterung auf 40 Titel. Ein Marktteilnehmer verweist darauf, dass die meisten der Neulinge den DAX in den vergangenen Monaten bereits deutlich geschlagen haben und die Aufnahme in den Index damit weitgehend eingepreist sei. Auch die Veränderungen im MDAX, im TecDAX und im SDAX entsprechen weitgehend den Erwartungen. Richtung Vollzug am 17. September sei dann noch einmal mit Kapitalflüssen in die "Neuen" zu rechnen und eine Outperformance wahrscheinlich. In den DAX aufgenommen werden Airbus, Brenntag, Hellofresh, Porsche, Puma, Qiagen, Sartorius, Siemens Healthineers, Symrise und Zalando.


   Finanzwerte warten auf EZB 

Die Aktien der Banken und Versicherer steigen im Schnitt um 0,8 Prozent wegen des jüngsten Renditeanstiegs und der steileren Zinskurve. Impulse könnten aber auch von der Sitzung der Europäischen Zentralbank (EZB) am Donnerstag ausgehen.

Der Branchen-Index der Autowerte notiert 0,1 Prozent höher. Von der beginnenden Automesse IAA werden keine Vorschusslorbeeren erwartet. "Nur bei den zahlreichen Pressekonferenzen sollte man hinhören, ob jemand was Neues zu vermelden hat", sagt ein Händler. Die nach München abgewanderte IAA stehe nur mit den Unsicherheiten rund um die E-Mobilität im Blick.


   Preissenkungen von Saudi Aramco belasten Ölpreise 

Die Ölpreise geben zu Wochenbeginn nach. Analyst Warren Patterson von der ING verweist auf die Senkung der offiziellen Verkaufspreise von Saudi Aramco für alle Rohölsorten, die im Oktober nach Asien geliefert werden. "Der Markt hatte zwar mit einer Senkung gerechnet, aber diese fiel stärker aus als erwartet", so Patterson, wobei "eine Kombination aus erhöhter saudischer Produktion und schwacher Nachfrage in Asien zu dem Rückgang beigetragen zu haben scheint".

Zudem beobachte der Markt weiter die Auswirkungen des Hurrikans Ida, da ein "beträchtlicher Teil der Offshore-Rohölproduktion" noch immer offline ist, so der Analyst. Für die europäische Referenzsorte Brent geht es um 0,7 Prozent auf 72,10 Dollar nach unten. Der europäische Ölsektor zeigt sich dagegen resistent gegen die Abschläge und legt um 0,7 Prozent zu.


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Aktienindex              zuletzt      +/- %     absolut      +/- % YTD 
Euro-Stoxx-50           4.243,18      +1,0%       41,20         +19,4% 
Stoxx-50                3.642,31      +0,8%       28,76         +17,2% 
DAX                    15.887,19      +0,7%      105,99         +15,8% 
MDAX                   36.228,23      +0,5%      171,82         +17,6% 
TecDAX                  3.960,13      +0,6%       23,87         +23,3% 
SDAX                   17.244,75      +0,3%       43,95         +16,8% 
FTSE                    7.190,35      +0,7%       52,00         +10,5% 
CAC                     6.743,37      +0,8%       53,38         +21,5% 
 
Rentenmarkt              zuletzt                absolut        +/- YTD 
Dt. Zehnjahresrendite      -0,35                  +0,01          +0,22 
 
DEVISEN                  zuletzt      +/- %     Mo,8:38  Fr, 17:30 Uhr   % YTD 
EUR/USD                   1,1863      -0,1%      1,1873         1,1880   -2,9% 
EUR/JPY                   130,36      -0,0%      130,36         130,29   +3,4% 
EUR/CHF                   1,0870      +0,1%      1,0861         1,0855   +0,6% 
EUR/GBP                   0,8573      -0,0%      0,8573         0,8570   -4,0% 
USD/JPY                   109,89      +0,1%      109,81         109,67   +6,4% 
GBP/USD                   1,3837      -0,1%      1,3848         1,3862   +1,3% 
USD/CNH (Offshore)        6,4516      +0,2%      6,4467         6,4354   -0,8% 
Bitcoin 
BTC/USD                51.791,51      +0,1%   51.806,51      50.809,01  +78,3% 
 
ROHÖL                    zuletzt  VT-Settl.       +/- %        +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex                  68,79      69,29       -0,7%          -0,50  +43,3% 
Brent/ICE                  72,10      72,61       -0,7%          -0,51  +41,7% 
 
METALLE                  zuletzt     Vortag       +/- %        +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)             1.823,49   1.827,10       -0,2%          -3,61   -3,9% 
Silber (Spot)              24,71      24,73       -0,0%          -0,01   -6,4% 
Platin (Spot)           1.025,05   1.029,40       -0,4%          -4,35   -4,2% 
Kupfer-Future               4,31       4,33       -0,5%          -0,02  +22,1% 
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September 06, 2021 06:48 ET (10:48 GMT)