FRANKFURT (Dow Jones)--An den europäischen Aktienmärkten geht es am Donnerstagnachmittag weiterhin deutlich nach oben. Der DAX steigt um 1,4 Prozent auf 15.184 Punkte. Damit steht er wieder über dem wichtigen und zuletzt umkämpften Unterstützungsbereich um 15.000 Punkte, in dem auch die 200-Tage-Linie verläuft, aktuell bei 15.037 Punkten. Händler sprechen von einem typischen Stabilisierungstag. Star des Nachmittags sind Aareal Bank, die mit einem Bericht zu Übernahmeinteresse um zeitweise 25 Prozent nach oben schießen.

Für den Euro-Stoxx-50 geht es um 1,7 Prozent auf 4.082 Punkte aufwärts. Etwas Entspannung kommt von den US-Anleihen. Dort hat sich der Renditeanstieg verlangsamt, nachdem die Renditen am Mittwoch auf den höchsten Stand seit Juni geklettert waren. Aktuell steht die Rendite zehnjähriger US-Papiere bei 1,55 Prozent.

Positiv wird an den Märkten bewertet, dass die USA und China wieder ihre Gespräche aufnehmen wollen. US-Präsident Joe Biden und der chinesische Staatschef Xi Jinping haben inmitten der angespannten Beziehungen vereinbart, noch in diesem Jahr eine Video-Konferenz abzuhalten. Die beiden größten Volkswirtschaften der Welt sind unter anderem in einen Handelsstreit verstrickt.

Aber auch die Aussagen von Russlands Präsident Wladimir Putin, mehr Erdgas nach Europa zu liefern um eine Energiekrise abzuwenden, dürften sich nachhaltig positiv auswirken. In der Folge waren am Vortag die Preise am Terminmarkt für Gas eingebrochen, auch an den Öl-Märkten sorgt dies weiter für Entspannung. So notiert Brent aktuell bei 80,71 Dollar je Barrel nach einem Hoch am Vortag bei 83,47 Dollar. Allerdings notiert Öl damit auch schon wieder deutlich über den Tagestiefs.


   Autotitel auf Erholungskurs - BMW nicht so stark eingebrochen wie Mercedes 

Von der Erholung profitieren die zuletzt stark gedrückten Autotitel, deren Branchenindex mit einem Plus von 2,7 Prozent die Gewinnerliste in Europa mit anführt. Der Index der Rohstoff-Aktien im europäischen Stoxx-Universum steigt noch stärker um 3,2 Prozent. Dagegen zeigt sich der Index der Öl- und Gaswerte wenig verändert.

Im DAX erholen sich Continental um 3 Prozent. Deutsche Bank steigen um 4 Prozent. BMW ziehen um 2 Prozent an, obwohl der Konzern im dritten Quartal 12,2 Prozent weniger Autos verkauft hat als im gleichen Zeitraum des vergangenen Jahres. Daimler hatte für Mercedes-Benz allerdings am Mittwoch von einem noch deutlich stärkeren Absatzeinbruch um 30 Prozent gesprochen. Daimler erholen sich nun um 2,8 Prozent.


   Deutsche Post kräftig erholt - höhere Prognose kommt 

Deutsche Post gewinnen 2 Prozent. Das Unternehmen will die Prognosen nach oben nehmen. Trotzdem äußert sich ein Marktteilnehmer skeptisch: "Auch die Deutsche Post wird die höheren Energiepreise bei den Transportkosten zu spüren bekommen", warnt er.

Auf der anderen Seite verlieren im DAX Zalando 0,4 Prozent, Merck 0,6 Prozent und Sartorius 2 Prozent.

Areal Bank ziehen kräftig an. Der Kurs steigt um knapp 22 Prozent auf 28,74 Euro. Händler verweisen auf Übernahmefantasie. Wie es in einem Agenturbericht unter Berufung auf Kreise heißt, erwägen Advent und Centerbridge ein Gebot. Aareal Bank wollte keine Stellung nehmen.


   Varta sehr fest - Adler drehen nach oben 

Positiv nehmen Händler bei Varta (+7,7%) die Aussagen vom ersten Kapitalmarkttag seit dem Börsengang 2017 auf. Der Batteriehersteller will sein Know-how von kleinen Batterien auf den Bau von Elektroauto-Batterien übertragen. Die Pilotproduktion von V4Drive-Zellen soll am Jahresende starten, die Massenproduktion zwei Jahre später. "Das klingt gut, aber man sollte nicht vergessen, dass erst einmal in den Aufbau von Produktionsanlagen investiert werden muss", so ein Händler: "Die Börse fürchtet sich immer ein bisschen vor Investitionen".

Für die Aktie der Adler Group geht es nach dem Ausverkauf am Vortag nun um 11 Prozent nach oben. Der Immobilienkonzern hat auf die Vorwürfe von Viceroy Research reagiert. Der Bericht des Analysehauses, hinter dem der als Shortseller tätige Investor Fraser Perring steht, enthalte Unterstellungen, die Adler "auf das Schärfste" zurückweist, so der Konzern.

Nach der Gewinn- und Umsatzwarnung von Teamviewer, die am Vortag für einen Kurseinbruch um 25 Prozent gesorgt hatte, geht es für die Aktie um weitere 7,6 Prozent abwärts. Nach dem Vertrauensverlust sei die Aktie über Quartale nicht investierbar, heißt es aus dem Handel.


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Aktienindex                 zuletzt  +/- %  absolut  +/- % YTD 
Euro-Stoxx-50              4.082,45  +1,7%    69,80     +14,9% 
Stoxx-50                   3.542,90  +1,7%    59,73     +14,0% 
DAX                       15.184,41  +1,4%   211,08     +10,7% 
MDAX                      33.328,86  +0,1%    35,67      +8,2% 
TecDAX                     3.593,32  -0,3%   -12,16     +11,8% 
SDAX                      16.065,45  +1,2%   182,99      +8,8% 
FTSE                       7.080,97  +1,2%    85,10      +8,3% 
CAC                        6.596,75  +1,6%   103,63     +18,8% 
 
Rentenmarkt                 zuletzt         absolut    +/- YTD 
Dt. Zehnjahresrendite         -0,19           -0,01      +0,38 
US-Zehnjahresrendite           1,55           +0,03      +0,64 
 
DEVISEN               zuletzt      +/- %  Do, 8:24 Uhr  Mi, 17:20 Uhr   % YTD 
EUR/USD                1,1560      +0,0%        1,1555         1,1537   -5,4% 
EUR/JPY                128,83      +0,1%        128,83         128,45   +2,2% 
EUR/CHF                1,0712      -0,1%        1,0717         1,0716   -0,9% 
EUR/GBP                0,8496      -0,1%        0,8504         0,8504   -4,9% 
USD/JPY                111,44      +0,0%        111,48         111,35   +7,9% 
GBP/USD                1,3609      +0,2%        1,3587         1,3564   -0,4% 
USD/CNH (Offshore)     6,4532      -0,0%        6,4547         6,4628   -0,8% 
Bitcoin 
BTC/USD             54.449,51      -1,1%     54.767,01      54.525,51  +87,4% 
 
ROHOEL                zuletzt  VT-Settl.         +/- %        +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex               76,68      77,43         -1,0%          -0,75  +60,3% 
Brent/ICE               80,72      81,08         -0,4%          -0,36  +59,2% 
 
METALLE               zuletzt     Vortag         +/- %        +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)          1.756,88   1.762,78         -0,3%          -5,90   -7,4% 
Silber (Spot)           22,53      22,63         -0,4%          -0,09  -14,6% 
Platin (Spot)          986,45     987,08         -0,1%          -0,63   -7,8% 
Kupfer-Future            4,21       4,15         +1,6%          +0,07  +19,6% 
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DJG/hru/cln

(END) Dow Jones Newswires

October 07, 2021 09:51 ET (13:51 GMT)