FRANKFURT (Dow Jones)--Europas Börsen sind mit Gewinnen in die neue Woche gestartet. Der DAX gewann 0,8 Prozent auf 14.417 Punkte, schloss damit aber klar unter dem Tageshoch bei 14.628. Der Euro-Stoxx-50 gewann 0,5 Prozent auf 3.887. Gestützt wurde die Stimmung von einem deutlichen Rückgang der Ölpreise und der Preise für andere Rohstoffe. Marktteilnehmer sprachen von einer Gegenbewegung auf die jüngsten Trends. Die Nachrichtenlage war zu Wochenbeginn wenig verändert, der Terminkalender weitgehend leer.

Es gab allerdings auch kritische Stimmen: Der jüngste Lockdown in der Finanz- und Wirtschaftsmetropole Shanghai mit dem größten Containerhafen der Welt könnte die Lieferketten noch einmal empfindlich stören. "Die Weltwirtschaft wackelt an allen Ecken und Enden und droht vielerorts in die Rezession zu rutschen - wahrlich kein optimaler Zeitpunkt, große Engagements am Aktienmarkt einzugehen", hieß es bei CMC. Übergeordnet bleibt der DAX in der jüngsten Range zwischen gut 14.100 und 14.550 Punkten.


   Gespräche zwischen Russland und der Ukraine in der Türkei 

Im Blick stand weiterhin der Ukraine-Krieg: "Ohne den Krieg hätte der DAX nun wahrscheinlich die Zinswende eingearbeitet und damit auch die Korrektur vermutlich abgeschlossen", sagte ein Marktanalyst. Im Blick stehen nun die angesetzten Gespräche zwischen Russland und der Ukraine in der Türkei. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat am Wochenende erneut angeboten, eine mögliche Neutralität des Landes zu prüfen. Andere Seiten warnen dagegen seit Tagen, das Putin-Regime verhandle nur zum Schein und reorganisiere nach den jüngsten Rückschlägen nun das Militär.

Gefragt waren Logistik-Aktien. Sie waren am Morgen noch als mögliche Verlierer wegen des Lockdowns von Schanghai gesehen worden, profitierten dann aber von der Aussicht auf steigende Preise. Moeller-Maersk stiegen um 4,3 Prozent, Hapag-Lloyd um 5,7 Prozent und Kuehne & Nagel um 4,1 Prozent. Auch andere Logistiker wie Deutsche Post legten um 2,2 Prozent zu.

Generali stiegen zu Wochenbeginn um 3,7 Prozent. Hintergrund war die Nachricht, dass sich der Versicherer mit sofortiger Wirkung von dem für Österreich und Zentral- und Osteuropa zuständigen Manager Luciano Cirina getrennt hat. Anleger setzten auf ein Ende des Machtkampfs bei Generali. Cirina war auf einer Liste von Nominierungen für das Board des Konzerns aufgetaucht, die der Großaktionär Francesco Gaetano Caltagirone aufgestellt hat. Er will das jetzige Management ablösen.

Cirina und der Gegenkandidat für den Chairman-Posten, Claudio Costamagna, hatten am Freitag ihre Strategie für die Zukunft des Konzerns vorgestellt. Equita sprach mit Blick auf den Strategieplan von einer nur geringen Transparenz.

Barclays gaben 4,1 Prozent nach. Die Bank erwartet Kosten von 450 Millionen Pfund nach Steuern, nachdem sie im Rahmen ihrer US-Shelf-Registrierung festgestellt hat, zu viele Wertpapiere emittiert zu haben. Laut Shore Capital entspricht dies in etwa 2 Prozent der Marktkapitalisierung von Barclays. Der Verlust sei schmerzhaft, aber verkraftbar, hieß es.


   Kapsch und CTS Eventim mit Schiedsgerichtssieg gesucht 

CTS Eventim gewannen 7,1 Prozent, und die Aktien der Wiener Kapsch TrafficCom stiegen um 15,9 Prozent. Die Unternehmen hatten am Freitagabend einen Sieg in einem Schiedsgerichtsverfahren erzielt, in dem sie 560 Millionen Euro vom Staat fordern. "Es ist schon praktisch, wenn die Unternehmen über ein privates Schiedsgericht auch gleich die Höhe ihrer Entschädigung festlegen können", so ein Händler.

Ob dies aber gleich die geforderte halbe Milliarde werde, sei fraglich, schließlich entspreche die Begründung mit unter anderem "entgangenen Gewinnen" einer im Voraus gegebenen Staatsgarantie für künftige Unternehmensgewinne über zwölf Jahre. Über die konkrete Entschädigungszahlung werde nun erst verhandelt, sie dürfte realistischer ausfallen.


=== 
Index                      Schluss-  Entwicklung  Entwicklung   Entwicklung 
.                             stand      absolut         in %          seit 
.                                                              Jahresbeginn 
Euro-Stoxx-50              3.887,10       +19,37        +0,5%         -9,6% 
Stoxx-50                   3.698,92        +4,96        +0,1%         -3,1% 
Stoxx-600                    454,17        +0,62        +0,1%         -6,9% 
XETRA-DAX                 14.417,37      +111,61        +0,8%         -9,2% 
FTSE-100 London            7.473,14       -10,21        -0,1%         +1,3% 
CAC-40 Paris               6.589,11       +35,43        +0,5%         -7,9% 
AEX Amsterdam                720,36        -3,54        -0,5%         -9,7% 
ATHEX-20 Athen             2.086,95       +50,01        +2,5%         -2,6% 
BEL-20 Bruessel            4.130,93       +11,51        +0,3%         -4,2% 
BUX Budapest              44.310,12      +326,74        +0,7%        -12,6% 
OMXH-25 Helsinki           4.836,85       +42,85        +0,9%        -14,0% 
ISE NAT. 30 Istanbul       2.399,98       -12,86        -0,5%        +18,5% 
OMXC-20 Kopenhagen         1.720,20       +29,56        +1,7%         -7,7% 
PSI 20 Lissabon            5.849,12       +55,87        +1,0%         +6,0% 
IBEX-35 Madrid             8.365,60       +35,00        +0,4%         -4,0% 
FTSE-MIB Mailand          24.712,60      +153,86        +0,6%        -10,2% 
RTS Moskau                   823,04        -6,58        -0,8%        -48,4% 
OBX Oslo                   1.144,02        +0,57        +0,0%         +7,1% 
PX  Prag                   1.345,41        -1,07        -0,1%         -5,7% 
OMXS-30 Stockholm          2.124,93       +18,41        +0,9%        -12,2% 
WIG-20 Warschau            2.123,12        +7,54        +0,4%         -6,3% 
ATX Wien                   3.264,89        -2,89        -0,1%        -14,9% 
SMI Zuerich               12.155,95       +34,28        +0,3%         -5,6% 
 
Rentenmarkt              zuletzt                  absolut        +/- YTD 
Dt. Zehnjahresrendite       0,58                    -0,01          +0,76 
US-Zehnjahresrendite        2,45                    -0,03          +0,94 
 
DEVISEN                  zuletzt      +/- %  Mo, 8:08 Uhr  Fr, 17:15 Uhr   % YTD 
EUR/USD                   1,0982      -0,0%        1,0951         1,0991   -3,4% 
EUR/JPY                   135,36      +1,0%        134,86         134,09   +3,4% 
EUR/CHF                   1,0261      +0,4%        1,0233         1,0223   -1,1% 
EUR/GBP                   0,8389      +0,7%        0,8339         0,8327   -0,2% 
USD/JPY                   123,23      +1,0%        123,16         122,01   +7,1% 
GBP/USD                   1,3091      -0,7%        1,3132         1,3199   -3,3% 
USD/CNH (Offshore)        6,3870      -0,0%        6,3898         6,3827   +0,5% 
Bitcoin 
BTC/USD                47.496,71      +2,1%     46.902,46      44.537,24   +2,7% 
 
ROHOEL                   zuletzt  VT-Settl.         +/- %        +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex                 108,17     113,90         -5,0%          -5,73  +46,3% 
Brent/ICE                 114,52     120,65         -5,1%          -6,13  +48,6% 
 
METALLE                  zuletzt     Vortag         +/- %        +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)             1.938,96   1.958,21         -1,0%         -19,25   +6,0% 
Silber (Spot)              25,10      25,53         -1,7%          -0,43   +7,7% 
Platin (Spot)             993,35   1.002,35         -0,9%          -9,00   +2,4% 
Kupfer-Future               4,70       4,69         +0,4%          +0,02   +5,4% 
=== 

Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

DJG/mpt/cln

(END) Dow Jones Newswires

March 28, 2022 12:13 ET (16:13 GMT)