FRANKFURT (Dow Jones)--Die Stimmung an Europas Börsen bleibt auch am Donnerstagnachmittag gut. Auslöser für die neue Aufwärtswelle war die US-Notenbank. Sie hat am Vorabend ihre US-Wachstumsprognose für 2021 kräftig erhöht, will allerdings gleichzeitig nichts gegen den Inflationsanstieg unternehmen und die Zinsen vor 2024 nicht erhöhen. Dazu zeichnet der aktualisierte Wachstumsausblick laut Marktteilnehmern "ein rosiges Bild" für 2021. Die Wachstumserwartung für das Bruttoinlandsprodukt hat die US-Notenbank von 4,2 auf 6,5 Prozent erhöht.
Der DAX gewinnt 0,9 Prozent auf 14.729 Punkte. Bei 14.780 Punkten wurde ein neues Rekordhoch markiert. Für den Euro-Stoxx-50 geht es um 0,3 Prozent auf 3.861 Punkte nach oben. Die Anleiherenditen steigen nach den Fed-Aussagen weiter. Mit 1,75 Prozent hat die Rendite für zehnjährige US-Anleihen ein neues Jahreshoch erreicht. Am Devisenmarkt zieht der Dollar wieder spürbar an, nachdem er am Vorabend mit der Ankündigung noch lange niedriger US-Zinsen deutlich nachgegeben hatte. Der Euro notiert bei 1,1910 Dollar, nachdem er am Vortag fast bei 1,20 Dollar stand.
"Und ein zusätzlicher Treibsatz könnte im Tagesverlauf eine Wiederzulassung des Impfstoffes von Astrazeneca werden", meint ein Marktteilnehmer. Denn dann könnte das Impfprogramm wieder einigermaßen plangerecht umgesetzt werden. Die europäische Arzneimittelbehörde EMA wird sich dazu später am Tag äußern.
Bei VW setzen Gewinnmitnahmen ein
Nach der massiven Rally der vergangenen Tagen drehen VW Vorzüge am Nachmittag ins Minus und liegen nun 3,2 Prozent hinten. Im Handel sind keine fundamentalen Gründe für den plötzlichen Abgabedruck bekannt. Dieser setzte verstärkt mit Eröffnung der US-Börsen ein, was ein Indiz dafür ist, dass US-Anleger Kasse machen. VW Stämme halten derweil an den Aufschlägen fest und legen um 7,6 Prozent zu. Für BMW geht es um 0,8 Prozent nach oben - die Münchener veranstalten ihren Investorentag.
Nokia liegen 5,3 Prozent hinten. Hier drückt der Ausblick. Den Analysten der Citigroup zufolge, könne der Ausblick für das Mobilgeschäft als etwas schwächer empfunden werden. Bei JP Morgan wird betont, dass das Management vorsichtig sein dürfte, nicht zu viel zu versprechen. Zudem verschaffe man sich Potenzial, um die Erwartungen zu schlagen.
Rheinmetall gewinnen 1,9 Prozent. Der Ausblick auf das laufende Jahr wird wohlwollend aufgenommen. Der Umsatz soll um 7 bis 9 Prozent steigen, die Marge dabei zwischen 8 und 9 Prozent liegen. Vor allem die neuen Mittelfristziele bis 2025 werden positiv kommentiert: Im Kerngeschäft soll der Umsatz auf 8,5 Milliarden Euro steigen, und die Ergebnisrendite auf "mindestens 10 Prozent". Für Deutz geht es gleich 9,2 Prozent aufwärts nach einem starken Auftragseingang.
Unspektakuläres Debüt von Vantage Towers
Im TecDAX schießen Sartorius um 8,1 Prozent nach oben. Grund ist ein pandemiebedingt sehr starker Auftragseingang bei dem Laborausrüster. Für den Konzern geht Sartorius von einem Umsatzwachstum von rund 35 Prozent aus, bisher waren es 19 bis 25 Prozent. Die operative Gewinnmarge soll auf 32 nach bisher rund 30,5 Prozent steigen.
Eckert & Ziegler steigen um 8,4 Prozent. Der Medizintechniker hat im vergangenen Jahr nach ersten Berechnungen mehr verdient als erwartet. Im SDAX fallen SNP um 4,2 Prozent. SNP musste das EBIT für 2019 nachträglich halbieren. Grund seien korrigierte Wertansätze für die Nutzungsrechte einer US-Immobilie. In der Folge wird die Veröffentlichung des Konzernjahresabschlusses auf den 21. April 2021 verschoben. Nach einem schwachen Ausblick fallen Zur Rose um 12,8 Prozent - im Gefolge geben Shop Apotheke um 7,6 Prozent nach.
Wenig spektakulär verläuft das Börsendebüt von Vantage Towers, der Funkmastentochter von Vodafone. Der erste Kurs wurde mit 24,80 Euro festgestellt, verglichen mit einem Ausgabepreis von 24 Euro, der bereits eher im unteren Bereich der Preisspanne von 22,50 bis 29,00 Euro lag. Zuletzt ging das Papier mit 24,17 Euro um.
=== Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD Euro-Stoxx-50 3.860,66 0,28 10,92 8,67 Stoxx-50 3.287,57 0,17 5,46 5,77 DAX 14.728,99 0,91 132,38 7,36 MDAX 31.928,24 0,19 60,84 3,68 TecDAX 3.396,63 0,71 23,84 5,72 SDAX 15.409,77 0,54 82,30 4,37 FTSE 6.763,42 0,01 0,75 4,68 CAC 6.060,91 0,10 6,09 9,18 Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD Dt. Zehnjahresrendite -0,26 0,03 -0,50 US-Zehnjahresrendite 1,75 0,10 -0,93 DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8:13 Mi, 17:09 % YTD EUR/USD 1,1914 -0,54% 1,1988 1,1902 -2,5% EUR/JPY 129,98 -0,32% 130,48 130,03 +3,1% EUR/CHF 1,1071 +0,18% 1,1054 1,1041 +2,4% EUR/GBP 0,8554 -0,28% 0,8564 0,8573 -4,2% USD/JPY 109,09 +0,22% 108,84 109,25 +5,6% GBP/USD 1,3927 -0,27% 1,3999 1,3880 +1,9% USD/CNH (Offshore) 6,5087 +0,34% 6,4909 6,5098 +0,1% Bitcoin BTC/USD 57.726,75 -1,15% 58.773,75 55.200,75 +98,7% ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 61,73 64,60 -4,4% -2,87 +26,8% Brent/ICE 65,46 68,00 -3,7% -2,54 +26,6% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.725,60 1.747,62 -1,3% -22,03 -9,1% Silber (Spot) 26,02 26,36 -1,3% -0,34 -1,4% Platin (Spot) 1.214,45 1.218,03 -0,3% -3,58 +13,5% Kupfer-Future 4,12 4,12 +0,0% +0,00 +17,0% ===
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March 18, 2021 10:59 ET (14:59 GMT)