FRANKFURT (Dow Jones)--Mit einem leichteren Handelsstart in Europa rechnen Händler am Freitag. Ein Ende des Abverkaufs im Technologiebereich ist nicht absehbar, die Belastung durch steigende Zinsen hält an. Die mit Spannung erwartete Rede von Fed-Präsident Jerome Powell am Vorabend konnte die Anleihemärkte nicht beruhigen. Im Gegenteil: Die Rendite der 10-jährigen US-Treasurys schoss nach oben und liegt am Morgen bei 1,58 Prozent und damit nur knapp unter dem Jahreshoch. Der Terminkontrakt auf den DAX zeigt sich am Morgen um 13.970 Punkte.

Während Powell nichts zu spezifischen Renditeniveaus sagen wollte, nannte er den Renditeanstieg der letzten Woche "bemerkenswert". Das Anspringen der Inflation sieht er bisher auch nur als einmaligen Effekt an. Das reicht aus Sicht der Börsen nicht aus: "Der Markt hatte eine deutlichere Ansage erwartet, als die Fed zu geben bereit war", sagte Jim Vogel, Zinsstratege von FHN Financial.


  Zinsanstieg weiter ungebremst 

"Die steigenden Zinsen bleiben das große Schreckgespenst an den Börsen", heißt es von QC Partners. Nach der EZB habe jetzt auch die Fed deutlich gemacht, dass sie den Zinsanstieg nicht unmittelbar stoppen wolle. Die große Frage sei jetzt, wo die Schmerzgrenze der Notenbanken liege. QC Partners hält es für gut möglich, dass einige austesten wollten, wann die Notenbanken tatsächlich eingriffen.

Während es in Asien mit den Kursen nach unten geht, hält sich China nach Bekanntgabe des neuen Fünfjahresplans recht gut. Das Land strebt ein Wachstum von mindestens 6 Prozent an. Zwar gab es Analysten, die Wachstumsziele von 8 Prozent erwarteten, allerdings gab es auch Ökonomen, die glaubten, dass die Führung in Peking komplett auf ein numerisches Wachstumsziel verzichten würde.


   US-Arbeitsmarkt im Fokus 

Am Nachmittag stehen dann mit den US-Arbeitsmarktdaten für Februar die wichtigsten Konjunkturdaten der Woche an. Das Beige Book der Fed hatte bereits gezeigt, dass Arbeitskraft in einigen Sektoren knapp wird. Ein zu hohes Plus beim Stellenaufbau könnte daher die Angst vor Inflation durch Lohndruck ankurbeln und die Renditen steigern. Erwartet werden 210.000 neue Stellen und ein Anstieg der Stundenlöhne um 0,20 Prozent zum Vormonat.

Fester wird der Sektor der Öl- und Gasaktien erwartet nach den Beschlüssen der Opec+. Die Gruppe einigte sich darauf, die Produktion im kommenden Monat weitgehend konstant zu halten.

Die am Vortag abverkauften Hersteller von Windkraftanlagen könnten sich nach guten Nordex-Zahlen erholen. Der Umsatz belief sich 2020 auf 4,6 Milliarden Euro, was über der Jefferies-Schätzung von 4,4 Milliarden Euro liegt. Auch der Gewinn war höher.

Mit Aufschlägen könnten Demire auf vorläufige Zahlen und Dividendenforderungen reagieren. Der Gewinn fiel höher aus, Großaktionäre forden dessen vollständige Ausschüttung.


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DEVISEN          zuletzt      +/- %   0:00 Uhr  Do, 17:25 Uhr   % YTD 
EUR/USD           1,1954     -0,18%     1,1976         1,2044   -2,1% 
EUR/JPY           129,46     +0,11%     129,32         129,56   +2,7% 
EUR/CHF           1,1116     -0,07%     1,1125         1,1140   +2,8% 
EUR/GBP           0,8615     -0,02%     0,8617         0,8612   -3,5% 
USD/JPY           108,28     +0,27%     107,98         107,57   +4,8% 
GBP/USD           1,3878     -0,16%     1,3899         1,3985   +1,6% 
USD/CNH           6,4839     -0,10%     6,4905         6,4759   -0,3% 
Bitcoin 
BTC/USD        47.469,25     -1,608  48.245,00      49.902,00  +63,4% 
 
ROHOEL           zuletzt  VT-Settl.      +/- %        +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex          64,78      63,83      +1,5%           0,95  +33,1% 
Brent/ICE          67,92      66,74      +1,8%           1,18  +31,4% 
 
METALLE          zuletzt     Vortag      +/- %        +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)     1.698,90   1.698,40      +0,0%          +0,50  -10,5% 
Silber (Spot)      25,28      25,43      -0,6%          -0,14   -4,2% 
Platin (Spot)   1.123,95   1.129,00      -0,4%          -5,05   +5,0% 
Kupfer-Future       4,03       3,99      +1,0%          +0,04  +14,6% 
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March 05, 2021 02:14 ET (07:14 GMT)