FRANKFURT (Dow Jones)--Ein besser als erwartet ausgefallener US-Arbeitsmarktbericht unterstützt Europas Börsen am Freitagnachmittag nicht zusätzlich. "Der Job-Motor in der größten Volkswirtschaft der Welt läuft. Gleichzeitig geht die Arbeitslosenquote stärker und schneller zurück als erwartet", heißt es bei QC Partners. Allerdings blieben die Lohnsteigerungen mit 4,9 Prozent überdurchschnittlich hoch. Sollte das Lohnwachstum auf diesem Niveau verharren, werde die Fed gezwungen sein, nach dem Auslaufen der Anleihenkäufe zügig an der Zinsschraube zu drehen. Aber das sei Zukunftsmusik.

Der DAX gewinnt 0,2 Prozent auf 16.068 Punkte. Am Devisenmarkt steht der Euro unter leichtem Abgabedruck. Für den Euro-Stoxx-50 geht es deutlicher um 0,7 Prozent auf 4.365 Punkte nach oben - hier stützen unter anderem Aufschläge im Bankensektor von 1 Prozent. Banken erholen sich damit von den Vortagesverlusten in Reaktion auf den deutlichen Renditenrückgang nach den geldpolitischen Entscheidungen der US-Notenbank und Bank of England, die mit ihren jüngsten Maßnahmen und Aussagen eher taubenhaft ankamen.

Zu den Spitzenwerten im Bankensektor zählen österreichische Banken mit Raiffeisen Bank International (+2,9%) und Erste Group (+5,2%). Kurstreiber bei Erste ist der Ausstieg der spanischen Caixabank (+1,4%).


   Pfizer legt Studienergebnisse zu Covid-Medikament vor 

Pharmawerte verlieren dagegen 1,2 Prozent. Hier belasten Studienergebnisse von Pfizer zu einem Covid-Medikament mit sehr hoher Wirksamkeit. Biontech, Zulieferer und andere Aktien aus dem Impfstoff-Universum stehen unter Abgabedruck. Für den Medizingeräte-Hersteller Sartorius geht es um 6,9 Prozent nach unten, während der Kurs von Merck, die Lipide an Biontech liefert, um 4,7 Prozent einbricht. Für die Aktie des Diagnostikunternehmens Qiagen geht es um 3,6 Prozent nach unten. Biontech selbst verlieren auf Xetra 16,6 Prozent.

Die Varta-Aktie stürzt um 15 Prozent ab. Der Batteriehersteller hat mit seinem Quartalsbericht enttäuscht und die Prognose gesenkt.

United Internet gewinnen dagegen 4,3 Prozent auf 33,90 Euro. Aktionär Ralph Dommermuth plant die mehrheitliche Übernahme des Telekommunikationsunternehmens und will 17 Millionen Aktien zum Stückpreis von 35 Euro übernehmen.

Gea verlieren 2,1 Prozent nach gemischten Zahlen. Hier ist der Umsatz unter, der Gewinn aber über den Erwartungen ausgefallen. Damit stechen die Margen positiv heraus, und auch der Auftragseingang hat sich günstig entwickelt. Krones gewinnen 1,3 Prozent. "Das sind in der Breite gute Zahlen", sagt ein Marktteilnehmer zu Krones. Sie lägen alle über den Erwartungen.

Andritz brechen an der Wiener Börse nach den Quartalszahlen um 7,4 Prozent ein. Störend sei bei dem Maschinen- und Anlagenbauer weniger der Umsatzrückgang, der sich durch Basiseffekte zum Corona-Jahr 2020 ergebe. Negativ überrascht habe der Einbruch im Auftragseingang um 14,5 Prozent. "Es macht ein bisschen den Eindruck, als haben die Maschinenbauer das Peak ihrer Aufträge überschritten", sagt ein Händler.


   Geschäft bei Axa läuft rund 

Positiv werten Händler die Quartalszahlen und einen angekündigten Aktienrückkauf von Axa. In allen Regionen entwickelte sich das Geschäft positiv. Axa will zudem schon kommende Woche mit einem Aktienrückkauf über 1,7 Milliarden Euro starten. Kommendes Jahr soll ein weiterer über 500 Millionen Euro dazukommen. Der Kurs steigt um 0,2 Prozent.

Als gut werden auch die Zahlen von Frankreichs Supermarktkette Casino Perrachon bezeichnet, der Kurs legt 0,4 Prozent zu.

Die Sorgen über eine Nachfrageschwäche in China für den Luxusgütersektor haben sich als übertrieben herausgestellt. Die Umsätze für das dritte Quartal zeigten vielmehr eine starke Entwicklung in den für den Sektor wichtigen Schlüsselmärkten, so Bryan Garnier in einer aktuellen Studie. Daneben sei der Sektor kaum von den aktuellen Preissteigerungen und Lieferkettenproblemen betroffen, da viele Luxushäuser ihre Produktionsstätten in Europa hätten. Kering gewinnen 2,4 Prozent, LVMH 2,5 Prozent oder Hermes 1,6 Prozent.


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Aktienindex              zuletzt      +/- %     absolut  +/- % YTD 
Euro-Stoxx-50           4.366,47      +0,8%       33,13     +22,9% 
Stoxx-50                3.765,71      +0,4%       14,86     +21,2% 
DAX                    16.067,49      +0,2%       37,84     +17,1% 
MDAX                   35.811,37      -0,2%      -70,50     +16,3% 
TecDAX                  3.898,36      -1,2%      -45,45     +21,3% 
SDAX                   17.315,24      -0,5%      -92,36     +17,3% 
FTSE                    7.314,58      +0,5%       34,67     +12,7% 
CAC                     7.046,19      +0,8%       58,40     +26,9% 
 
Rentenmarkt              zuletzt                absolut    +/- YTD 
Dt. Zehnjahresrendite      -0,28                  -0,05      +0,30 
US-Zehnjahresrendite        1,47                  -0,06      +0,55 
 
DEVISEN                  zuletzt      +/- %    Fr, 8:21   Do,17:25    % YTD 
EUR/USD                   1,1528      -0,2%      1,1561     1,1546    -5,6% 
EUR/JPY                   130,93      -0,4%      131,41     131,31    +3,8% 
EUR/CHF                   1,0550      +0,1%      1,0547     1,0544    -2,4% 
EUR/GBP                   0,8557      +0,0%      0,8564     0,8549    -4,2% 
USD/JPY                   113,60      -0,2%      113,68     113,73   +10,0% 
GBP/USD                   1,3473      -0,2%      1,3497     1,3506    -1,4% 
USD/CNH (Offshore)        6,4028      +0,1%      6,4001     6,3991    -1,5% 
Bitcoin 
BTC/USD                60.957,26      -0,4%   62.290,51  61.198,01  +109,8% 
 
ROHOEL                   zuletzt  VT-Settl.       +/- %    +/- USD    % YTD 
WTI/Nymex                  80,84      78,81       +2,6%       2,03   +69,6% 
Brent/ICE                  81,89      80,54       +1,7%       1,35   +61,8% 
 
METALLE                  zuletzt     Vortag       +/- %    +/- USD    % YTD 
Gold (Spot)             1.802,34   1.791,41       +0,6%     +10,93    -5,0% 
Silber (Spot)              23,97      23,77       +0,9%      +0,21    -9,2% 
Platin (Spot)           1.036,13   1.030,13       +0,6%      +6,00    -3,2% 
Kupfer-Future               4,33       4,32       +0,3%      +0,01   +22,9% 
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Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

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November 05, 2021 11:10 ET (15:10 GMT)