FRANKFURT (Dow Jones)--Überwiegend etwas besser als gedacht ausgefallene Einkaufsmanagerindizes aus der Eurozone setzen am Mittwoch an den europäischen Börsen keine nachhaltige Akzente, genausowenig wie bislang deutlicher unter den Prognosen ausgefallene Einkaufsmanagerindizes aus den USA. Letztere stützen immerhin die Spekulation, dass die US-Notenbank demnächst ein langsameres Zinserhöhungstempo verfolgen könnte.

Der DAX gewinnt 0,1 Prozent auf 14.435 Punkte, für den Euro-Stoxx-50 geht es um 0,4 Prozent auf 3.944 nach oben. Am Devisenmarkt schwächelt der Dollar nach den enttäuschenden US-Konjunkturdaten, der Euro steigt auf 1,0362 Dollar.

"Die Lage ist besser als von vielen gefürchtet", kommentiert die DWS die europäischen Konjunkturzahlen. "Dies kam ehrlicherweise wenig überraschend: Seit Monaten ist die Stimmung deutlich schlechter als die tatsächliche Entwicklung und es war nur eine Frage der Zeit, bis sich dieses Missverhältnis korrigieren würde", heißt es weiter. Die Indizes signalisierten nach wie vor eine Rezession, aber die Rezession werde wohl längst nicht so verheerend ausfallen, wie die Indizes dies in den vergangenen Monaten angedeutet hätten.


   Prosus nach Zahlen fest 

Prosus legen in Amsterdam um 1,3 Prozent zu. Die Zahlen zum ersten Halbjahr des Beteiligungsunternehmens seien wie erwartet ausgefallen, urteilen die Analysten von Citi. Jedoch sei ermutigend, dass nun ein erster Zeitrahmen für den Weg in die Profitabilität genannt worden sei.

Credit Suisse fallen um 5,3 Prozent nach einer neuerlichen Gewinnwarnung. "Die Gewinnwarnung ist dabei fast weniger schlimm als die Mittelabflüsse durch Anleger", meint ein Händler. Dadurch gebe es kaum Aussicht auf künftige Ertragssteigerungen durch Kommissionen oder andere Gebühren.

Für die VW-Aktie ist der eher hoch ausgefallene VW-Tarifabschluss nach Einschätzung aus dem Handel kein großes Thema. Ein bisschen belaste es aber dennoch. "Der Tarifabschluss darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass wir weiterhin unsere Kosten strikt im Griff behalten müssen", kommentierte VW- Verhandlungsführer Arne Meiswinkel. VW verlieren 1,7 Prozent, Porsche SE 1,0 und Porsche AG 2,5 Prozent. BMW und Daimler halten sich dagegen besser.

Im DAX verlieren Siemens Healthineers 2,9 Prozent, Jefferies hat den Titel von der Kaufliste gestrichen. In der zweiten deutschen Reihe steigen PNE Wind um 7,4 Prozent. Warburg hat die Titel des Windanlagenherstellers auf die Kaufliste genommen.

Die schwer gebeutelte Aktie von Bet-at-home (+8,1%) ist weiter gesucht. Auslöser der Rally am Vortag war ein positiver Kommentar von Hauck & Aufhäuser zu den Neunmonatszahlen. Außerdem sei das vierte Quartal traditionell das stärkste im Jahr und mit der Fußballweltmeisterschaft komme ein positiver Sonderfaktor hinzu.

Corestate setzen die dramatische Erholung auf niedrigem Niveau fort und haussieren um weitere 79,5 Prozent auf 0,79 Euro. Der von einer Insolvenz bedrohte Immobilieninvestor unterstützt den Restrukturierungsvorschlag wichtiger Gläubiger und verschafft sich dadurch eine Atempause.


   Strabag ersetzt S Immo im ATX-20 

Dass im österreichischen Leitindex ATX-20 am Donnerstag die Aktie von S Immo den Platz für Strabag SE räumen muss, drückt S Immo um 14,9 Prozent nach unten. Grund ist die laufende Übernahme von S Immo. Strabag gewinnen 1,8 Prozent.


Aktienindex              zuletzt        +/- %     absolut  +/- % YTD 
Euro-Stoxx-50           3.944,14        +0,4%       14,24      -8,2% 
Stoxx-50                3.754,56        +0,3%       11,63      -1,7% 
DAX                    14.435,01        +0,1%       12,66      -9,1% 
MDAX                   25.633,35        +0,1%       13,99     -27,0% 
TecDAX                  3.099,76        +0,4%       11,23     -20,9% 
SDAX                   12.435,79        +0,2%       23,77     -24,2% 
FTSE                    7.470,84        +0,2%       18,00      +0,9% 
CAC                     6.666,52        +0,1%        8,99      -6,8% 
 
Rentenmarkt              zuletzt                  absolut    +/- YTD 
Dt. Zehnjahresrendite       1,93                    -0,05      +2,11 
US-Zehnjahresrendite        3,72                    -0,04      +2,21 
 
 
DEVISEN                  zuletzt        +/- %    Mi, 8:08  Di, 18:06   % YTD 
EUR/USD                   1,0366        +0,6%      1,0328     1,0273   -8,8% 
EUR/JPY                   145,20        -0,2%      146,05     145,19  +10,9% 
EUR/CHF                   0,9796        -0,1%      0,9826     1,0490   -5,6% 
EUR/GBP                   0,8624        -0,5%      0,8693     0,8653   +2,6% 
USD/JPY                   140,10        -0,8%      141,35     141,34  +21,7% 
GBP/USD                   1,2015        +1,1%      1,1886     1,1870  -11,2% 
USD/CNH (Offshore)        7,1676        +0,4%      7,1537     7,1503  +12,8% 
Bitcoin 
BTC/USD                16.444,13        +1,6%   16.492,34  16.168,74  -64,4% 
 
 
 
ROHOEL                   zuletzt  VT-Settlem.       +/- %    +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex                  77,65        80,95       -4,1%      -3,30  +12,1% 
Brent/ICE                  85,50        88,36       -3,2%      -2,86  +16,6% 
GAS                               VT-Settlem.                +/- EUR 
Dutch TTF                 125,56       119,64       +4,9%      +5,92  +90,3% 
 
METALLE                  zuletzt       Vortag       +/- %    +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)             1.741,87     1.740,10       +0,1%      +1,77   -4,8% 
Silber (Spot)              21,33        21,08       +1,2%      +0,26   -8,5% 
Platin (Spot)             984,65       993,00       -0,8%      -8,35   +1,5% 
Kupfer-Future               3,62         3,61       +0,2%      +0,01  -17,8% 
 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
 

Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

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November 23, 2022 10:12 ET (15:12 GMT)