FRANKFURT (Dow Jones)--Europas Aktienmärkte bleiben auch am Montagnachmittag gut unterstützt. Der DAX legt um 0,6 Prozent zu auf 13.200 Punkte, der Euro-Stoxx-50 klettert um 0,5 Prozent auf 3.457 Punkte. Das Geschäft wird als ruhig beschrieben und weitgehend impulslos. In den USA wird aufgrund eines Feiertags am Berichtstag nicht gehandelt. Sorgen macht aber unverändert die Inflation: In Deutschland sprangen die Erzeugerpreise im Mai um 33,6 Prozent zum Vorjahr. Das ist der größte Anstieg seit 1949.

Negativ bewertet der Markt die Wahlschlappe von Emmanuel Macrons Ensemble-Bündnis bei der Parlamentswahl. "Es wird nun deutlich schwieriger für Macron, die Rentenreform oder die Arbeitsmarktreformen umzusetzen", heißt es im Handel. Der CAC-40-Index in Paris zeigt sich indes wenig beeindruckt vom Wahlausgang - der Index steigt 0,2 Prozent, bleibt damit aber hinter der gesamteuropäischen Entwicklung zurück.


   Bankenwerte gesucht - Entspannung in der Eurozone stützt 

Bankenwerte stellen mit Aufschlägen von 3,4 Prozent mit großem Abstand den Tagesgewinner. Die Branche profitiert von der jüngsten Erholung am Anleihemarkt. Die vielbeachtete Zinsdifferenz zwischen italienischen Anleihen mit 10-jähriger Laufzeit und Bundesanleihen hat sich auf 200 Basispunkte eingeengt. Der Spread gilt als wichtiger Stress-Indikator in der Eurozone.

Im Fokus bei den Einzelaktien stehen Valneva. Bei dem französischen Pharmaunternehmen gibt es nach dem sinkenden Interesse der EU an Corona-Impfstoffen einen Lichtblick: Der US-Pharmariese Pfizer beteiligt sich nun mit 8,1 Prozent an Valneva. Die Aktien springen darauf um 23,9 Prozent.

Auch Bayer werden positiv gesehen. Der Konzern hat den vierten Glyphosat-Prozess in Folge gewonnen. Für die Aktien geht es 1,5 Prozent höher. Hellofresh steigen um 4 Prozent. Der im DAX verbliebene Lieferdienst wird nach Händlerangaben nun höher in den Portfolios gewichtet, nachdem Delivery Hero (+3,2%) den Index verlassen musste. Zurück im DAX sind zudem Beiersdorf (+4,1%).

ABB geben nach. Der Kurs fällt um 1,8 Prozent. Der Konzern verschiebt den Börsengang des E-Mobility-Geschäfts. "Wegen der hohen Volatilität macht das Sinn", so ein Händler. Die Vola sei schlecht für IPOs. Für Thyssenkrupp geht es 1,4 Prozent nach unten - der Konzern hatte am Freitag mitgeteilt, den Börsengang der Wasserstofftochter zunächst auf Eis zu legen.

Der Billigflieger Easyjet warnt angesichts steigender operativer Kosten und Personalmangels vor einer schlechter als erwarteten Entwicklung im dritten und vierten Geschäftsquartal. Die Citigroup geht von einer Senkung der Konsenschätzungen im Markt aus.

Euromoney haussieren an der Londoner Börse mit Aufschlägen von 26,6 Prozent. Das Unternehmen befindet sich in Übernahmegesprächen mit einem Private-Equity-Konsortium bestehend aus Astorg Asset Management Sarl and Epiris LLP. Der Wert einer möglichen Transaktion liegt bei 1,6 Milliarden Pfund.


   Jyske Bank übernimmt Dänemark-Geschäft von Handelsbanken 

Jyske Bank steigen um 17,4 Prozent. Das Haus übernimmt von der schwedischen Handelsbanken deren Geschäft in Dänemark. "Die Marktstellung in Dänemark wird deutlich gestärkt", so ein Marktteilnehmer.

Für kräftigere Kursbewegungen sorgen Einschätzungen von Analysten. So springen Varta um 4,3 Prozent nach oben, hier hat Goldman Sachs die Beobachtung der Aktien mit "Buy" wiederaufgenommen und sieht ein Kursziel von 102 Euro.


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Aktienindex              zuletzt       +/- %       absolut  +/- % YTD 
Euro-Stoxx-50           3.458,13       +0,6%         19,67     -19,6% 
Stoxx-50                3.390,92       +0,9%         29,02     -11,2% 
DAX                    13.210,87       +0,6%         84,61     -16,8% 
MDAX                   27.325,25       +1,0%        263,51     -22,2% 
TecDAX                  2.829,65       +0,2%          6,10     -27,8% 
SDAX                   12.338,62       +0,7%         84,23     -24,8% 
FTSE                    7.125,57       +1,6%        109,32      -5,0% 
CAC                     5.893,09       +0,2%         10,44     -17,6% 
 
Rentenmarkt              zuletzt                   absolut    +/- YTD 
Dt. Zehnjahresrendite       1,71                     +0,06      +1,89 
US-Zehnjahresrendite        3,23                         0      +1,72 
 
DEVISEN                  zuletzt       +/- %  Mo, 7:40 Uhr  Fr, 17:55   % YTD 
EUR/USD                   1,0519       +0,3%        1,0523     1,0473   -7,5% 
EUR/JPY                   142,08       +0,3%        141,95     141,56   +8,6% 
EUR/CHF                   1,0180       +0,0%        1,0176     1,0176   -1,9% 
EUR/GBP                   0,8600       +0,2%        0,8605     0,8581   +2,3% 
USD/JPY                   135,04       +0,0%        134,91     135,17  +17,3% 
GBP/USD                   1,2231       +0,1%        1,2230     1,2203   -9,6% 
USD/CNH (Offshore)        6,6885       -0,4%        6,6800     6,7176   +5,3% 
Bitcoin 
BTC/USD                20.517,70       +0,7%     19.880,08  20.583,80  -55,6% 
 
ROHOEL                   zuletzt   VT-Settl.         +/- %    +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex                 108,98      109,56         -0,5%      -0,58  +49,7% 
Brent/ICE                 112,54      113,12         -0,5%      -0,58  +49,2% 
GAS                               VT-Schluss                  +/- EUR 
Dutch TTF                 126,18      124,10         +7,2%       8,44  +50,5% 
 
METALLE                  zuletzt      Vortag         +/- %    +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)             1.836,59    1.840,30         -0,2%      -3,72   +0,4% 
Silber (Spot)              21,56       21,67         -0,5%      -0,11   -7,5% 
Platin (Spot)             938,85      933,70         +0,6%      +5,15   -3,3% 
Kupfer-Future               3,97        4,01         -1,1%      -0,05  -10,7% 
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Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

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June 20, 2022 10:02 ET (14:02 GMT)