FRANKFURT (Dow Jones)--An den europäischen Aktienmärkten geht es am Dienstagmittag nach oben. Gute Nachrichten gab es am Vormittag bereits aus Europa. So hat sich die Wirtschaftsstimmung in der Eurozone im März überraschend stark verbessert. Zum ersten Mal seit Ausbruch der Pandemie liegt der Indikator jetzt leicht über seinem langfristigen Durchschnitt. Der von der Europäischen Kommission veröffentlichte Sammelindex zur Einschätzung der wirtschaftlichen Entwicklung stieg auf 101,1 Punkte von 93,4 im Vormonat.

Für Entlastung sorgt zudem der wieder passierbare Suez-Kanal. Marktteilnehmer warten mit Spannung auf Details zu den Infrastrukturplänen von US-Präsident Joe Biden, die am Mittwoch vorgelegt werden sollen. Der DAX gewinnt 0,6 Prozent auf 14.913 Punkte, bei 14.926 Punkten wurde zum Start ein neues Allzeithoch markiert. Für den Euro-Stoxx-50 geht es um 0,5 Prozent auf 3.903 Punkte nach oben. Etwas Unterstützung liefert zudem der Euro, der mit 1,1740 Dollar weiterhin zur Schwäche neigt.


   Gold fällt unter 1.700 Dollar 

Der Goldpreis setzt seine Talfahrt fort und rutscht mit 1.696 Dollar erstmals seit dem 12. März wieder unter die Marke von 1.700 je Feinunze. Seit Jahresbeginn hat Gold rund 9 Prozent abgegeben. Teilnehmer sehen die aktuelle Verkaufswelle in Zusammenhang mit den Turbulenzen um den Hedgefonds Archegos Capital Management, der nach kräftigen Verlusten Margin Calls nicht bedienen konnte. Involvierte Banken waren zu Notverkäufen gezwungen. Diese hätten möglicherweise auch den Goldpreis gedrückt, um Liquidität zu erlangen, wie Commerzbank-Experte Daniel Briesemann in den Raum stellt.

Derweil stellt der Banken-Index mit Plus 1,8 Prozent den Gewinner unter den Sub-Indizes. "Bei allen zeigt sich die Entspannung rund um Archegos", sagt ein Händler mit Blick auf den angeschlagenen US-Hedgefonds. Am Vortag habe man aus Vorsicht bei Banken-Aktien etwas überreagiert. Unter dem Strich habe es sich um eine reine Abwicklungsmechanik gehandelt. Die betroffenen Banken hätten angesichts nicht erfüllter Nachschussverpflichtungen vertragsgemäß den Verkauf von Sicherheiten durchgeführt.

Als Vol"t"swagen will Volkswagen in den USA künftig für Furore sorgen. Die Änderung ist klein - ein "t" statt eines "k". Aber es zeigt, wie groß die Ambitionen des Unternehmens in Sachen Elektrofahrzeuge (EV) sind. Volkswagen verkündete zu Wochenauftakt - wohl versehentlich - seine Umbenennungspläne, wie CNBC und USA Today berichten. VW-Vorzüge steigen um knapp 3, die Stämme um knapp 4 Prozent.


   Unternehmensmeldungen aus der zweiten Reihe 

Die Aktien von Elringklinger tendieren 2 Prozent leichter. In den finalen Zahlen habe sich nichts Neues ergeben, jedoch liege der Ausblick unter Markterwartung und die Dividende falle aus, sagt ein Händler. Vor allem beim Margen-Ausblick habe man sich zuletzt mehr erhofft als die avisierten 4 bis 5 Prozent. Positiv sei aber, dass Elring daran arbeiten wolle, den freien Cashflow weiter hochzufahren, so ein anderer Händler. Er hält das Kursminus nur für eine Korrektur, da die Aktie mit der Hoffnung auf das Brennstoffzellengeschäft zu weit hochgelaufen sei.

Für Scout24 geht es um 4 Prozent nach oben. Das Unternehmen hat positiv mit der Ankündigung eines Aktienrückkaufprogrammes von fast 1 Milliarde Euro überrascht.

Cancom legen um 2 Prozent zu nach einem starken Ausblick. Das Unternehmen will den Gewinn im laufenden Jahr noch deutlicher steigern als die Umsätze. "Alles zu Margenausweitungen hört der Markt gern", meint ein Händler. Cancom freue sich selber, dass die Marge über 10 Prozent gesteigert werden konnte: "Für ein reines Systemhaus gilt eine solche Marge als nicht erreichbar", so das Unternehmen.

Westwing legen 5,5 Prozent zu nach Veröffentlichung eines sehr zuversichtlichen Ausblicks. Im ersten Quartal 2021 habe sich der Umsatz verdoppelt, teilte das Online-Möbelhaus mit. Daher wird für das Gesamtjahr mit einem Umsatzwachstum von 18 bis 27 Prozent gerechnet. Der Gewinn soll stärker als von Analysten erwartet steigen.


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Aktienindex                 zuletzt  +/- %  absolut  +/- % YTD 
Euro-Stoxx-50              3.903,29   0,53    20,42       9,87 
Stoxx-50                   3.325,61   0,26     8,62       6,99 
DAX                       14.913,02   0,64    95,30       8,71 
MDAX                      31.654,57   0,62   194,07       2,79 
TecDAX                     3.368,37  -0,01    -0,27       4,84 
SDAX                      15.409,86   0,77   117,53       4,37 
FTSE                       6.759,89   0,35    23,72       4,27 
CAC                        6.051,06   0,59    35,55       9,00 
 
Rentenmarkt                 zuletzt         absolut    +/- YTD 
Dt. Zehnjahresrendite         -0,26            0,06      -0,50 
US-Zehnjahresrendite           1,77            0,06      -0,91 
 
DEVISEN               zuletzt      +/- %   Di, 8:09  Mo, 17:25    % YTD 
EUR/USD                1,1737     -0,25%     1,1761     1,1768    -3,9% 
EUR/JPY                129,51     +0,22%     129,34     129,15    +2,7% 
EUR/CHF                1,1059     +0,08%     1,1055     1,1046    +2,3% 
EUR/GBP                0,8532     -0,21%     0,8543     0,8541    -4,5% 
USD/JPY                110,35     +0,48%     109,97     109,75    +6,8% 
GBP/USD                1,3754     -0,06%     1,3765     1,3780    +0,7% 
USD/CNH (Offshore)     6,5758     +0,01%     6,5749     6,5755    +1,1% 
Bitcoin 
BTC/USD             58.818,50     +2,22%  57.579,50  57.406,50  +102,5% 
 
ROHOEL                zuletzt  VT-Settl.      +/- %    +/- USD    % YTD 
WTI/Nymex               60,76      61,56      -1,3%      -0,80   +24,8% 
Brent/ICE               64,17      64,98      -1,2%      -0,81   +24,1% 
 
METALLE               zuletzt     Vortag      +/- %    +/- USD    % YTD 
Gold (Spot)          1.695,58   1.712,30      -1,0%     -16,73   -10,7% 
Silber (Spot)           24,42      24,68      -1,0%      -0,26    -7,5% 
Platin (Spot)        1.181,65   1.176,00      +0,5%      +5,65   +10,4% 
Kupfer-Future            4,00       4,03      -0,9%      -0,04   +13,5% 
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Kontakt zum Autor: thomas.leppert@wsj.com

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March 30, 2021 06:48 ET (10:48 GMT)